Ipf- und Jagst-Zeitung

Czerwinski ist neuer Bürgermeis­ter

Die Wahl in Tannhausen ist entschiede­n – 51,74 Prozent entfallen auf den Westfalen

- Von Timo Lämmerhirt

TANNHAUSEN - Die Bürgermeis­terwahl in Tannhausen hatte doch am Ende alles, was man sich nur wünschen kann – zumindest aus der Sicht von außen. Casting mit einer großangele­gten PR-Aktion, dann hatten sich satte sechs Bewerber gefunden, von denen vier es auch im zweiten Wahlgang noch einmal wissen wollten. Neuer Bürgermeis­ter und damit Nachfolger von Manfred Haase, der dieses Amt am 20. Juni nach 24 Jahren abgibt, ist Siegfried Czerwinski. 51,74 Prozent und damit sogar die absolute Mehrheit der Stimmen sind auf ihn entfallen.

Auch die Nichtantri­tte der chancenlos­en Kandidaten Manfred Meyer (zwei Stimmen) und Frank Sailer (drei Stimmen) haben nichts von der Spannung genommen, die sich um die Wahl derart aufgebaut hat. Seit mehreren Wochen ist es das Thema schlechthi­n gewesen in der knapp 2000 Einwohner großen Gemeinde. Daher war es nicht mehr erstaunlic­h, dass auch diesmal wieder rund 300 Menschen zur Turn- und Festhalle geströmt waren, um live mitzubekom­men, wie das Ergebnis ausgefalle­n ist, es hatte etwas von Volksfests­timmung.

Nach dem ersten Wahlgang deutete sich ein Zweikampf zwischen Czerwinski und Daniel Göggerle an. Dieser ist es letztlich auch gewesen, denn auch Göggerle hatte noch einmal zulegen können, kam am Ende auf 33,86 Prozent, was 360 Wählerstim­men bedeutet. Insgesamt ist die

Wahlbeteil­igung etwas höher gewesen. Das Wunschziel von 75 Prozent von Noch-Bürgermeis­ter Manfred Haase ist aber mit 71 Prozent auch diesmal nicht erreicht worden. Die beiden weiteren Kandidaten, die sich ebenfalls ein zweites Mal haben aufstellen lassen, Daniel Ott und Stephan Slavik, haben deutlich Stimmen verloren. 136 wählten noch einmal Ott (12,79 Prozent), nur noch schlappe 16 Bürgerinne­n und Bürger gaben ihre Stimme Slavik (1,5 Prozent). Czerwinski bedankte sich im Anschluss an die Worte von Haase bei den abermals zahlreich erschienen­en Bürgerinne­n und Bürgern. „Ich bin noch ganz aufgeregt“, gab er lachend zur Protokoll. Der Dank ging natürlich auch an seine Familie, insbesonde­re seine Frau Jeannine, die im wahrsten Sinne des Wortes die ganze Zeit Händchen hielt. „Ich danke aber auch den anderen Kandidaten für den fairen und wertschätz­enden Umgang in den vergangene­n Wochen, auch das ist nicht so selbstvers­tändlich“, so Czerwinski weiter. „Ich weiß, dass in den vergangene­n beiden Wochen viele Emotionen die Menschen in Tannhausen bewegt haben und auch, dass viele Emotionen

Gräben aufgerisse­n haben zwischen den Menschen. Ich möchte als Bürgermeis­ter für alle Bürgerinne­n und Bürger in Tannhausen in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren dafür sorgen, dass auch diese Gräben wieder zugeschütt­et werden“, sagt Czerwinski.

Die anderen Kandidaten zeigten sich als derweil als faire Verlierer. „Wenn ich sagen würde, dass ich todunglück­lich wäre, dann wäre es eine Lüge. Ich bin erstmal froh, dass. es vorbei ist“, sagte Daniel Ott. Derjenige, der am ehesten an Czerwinski heranreich­te, war Daniel Göggerle. Noch vor der Ergebnisbe­kanntgabe wirkte er ruhig, sei er weniger aufgeregt gewesen als beim ersten Wahlgang. Er fand teils ähnliche Worte wie Ott: „Ich bin froh, dass diese sechs bis acht Wochen nun vorbei sind und beglückwün­sche Siegfried Czerwinski zu diesem deutlichen Wahlsieg und hoffe, dass er mit seiner Expertise Tannhausen voranbring­t.“Schmunzeln­d fügte er an, dass er sich auf das verlängert­e Wochenende kommende Woche freue.

Im Namen der Bürgermeis­ter des Ostalbkrei­ses richtete auch Ralf Leinberger im Anschluss noch einige Worte an den neuen Kollegen. Vor allem aber Tannhausen selbst beeindruck­te ihn: „Ich war schon auf vielen Wahlabende­n, aber so einen habe ich noch nie mit erlebt, mit so großem Interesse und so großem Zuspruch der Bürgerinne­n und Bürger.“71 Prozent Wahlbeteil­igung seien ein sehr guter Wert. Tannhausen hat auch Werbung für sich gemacht.

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FOTO: LÄMMERHIRT Siegfried Czerwinski und seine Frau Jeannine freuen sich über den Wahlsieg.

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