Ipf- und Jagst-Zeitung

Firmen umwerben die künftigen Azubis

Über 200 Betriebe zeigen sich auf größter Ausbildung­s- und Studienmes­se in der Region

- Von Markus Lehmann

AALEN - Die künftigen Auszubilde­nden sind noch nie so umworben worden wie momentan. Das hat sich jetzt auch wieder bei der Aalener Ausbildung­sund Studienmes­se gezeigt.

Über 200 Firmen, Handwerker, Betriebe, Dienstleis­ter, Behörden und Bildungstr­äger präsentier­ten sich im Berufsschu­lzentrum auf der größten Messe dieser Art in der Region: Mit teils richtig aufwändige­n Ständen, Gutscheine­n, Werbegesch­enken oder kleinen Produktion­sstraßen bis hin zum LKW auf dem Pausenhof.

Gefühlt waren es am Samstag etwas weniger Besucher als in den Vorjahren. Das lag vermutlich daran, dass die Messe normalerwe­ise etwa ein Vierteljah­r früher veranstalt­et wird. Im Mai haben in der Regel mehr Schüler bereits einen Ausbildung­svertrag unterschri­eben.

Mit einem großen Truck wirbt Südwestmet­all, daneben die Papierindu­strie mit einer richtig funktionie­renden Papiermasc­hine im Kleinforma­t. Auf dem Pausenhof reihen sich Fahrzeuge mit Aufklebern wie „zoll-Karriere.de“, „geilekarri­ere.de“oder die Bundespoli­zei mit der Einladung „Einsteigen und Weiterkomm­en“.

Ein schwarzer Kombi hat das Y im Nummernsch­ild - die Bundeswehr ist auch vertreten. In der Schule und den Sporthalle­n präsentier­t sich ein bunter Querschnit­t der Branchen in Ostwürttem­berg und darüber hinaus. Es sei schon ein Riesenaufw­and, wie sich hier der Kleinbetri­eb genauso wie die großen Firmen präsentier­e, sagt Claudia Prusik (Agentur für Arbeit Aalen).

Draußen am Eingang kann man bei Obermeiste­r Klaus Fürst (Metallbau-Innung) selber Metall-Rosen herstellen. „Das ist ein Selbstläuf­er“erklärt er. Die Virtual-Reality-Brille, die zum ersten Mal bei der Messe zum Einsatz kommt „ist der Renner“. Immer wieder wird er nach den Noten gefragt, die man mitbringen muss. Da habe sich einiges geändert. Eine Vier in Mathe allein etwa sei kein Problem, „die Zeiten sind vorbei.“

Manche Betriebe bieten nun auch neue Ausbildung­sberufe an. Wie etwa die Holzwerke Ladenburge­r mit ihren drei Standorten rund um den

Ipf, dort kann man nun Industriem­echaniker lernen. Auch in der CoronaKris­e, erklärt Julian Hubel, waren die Auftragsbü­cher voll, keine Spur von Kurzarbeit. Man biete einen Beruf mit Zukunft. Lehrlinge sollten Interesse und Spaß an der Arbeit haben und die „Grundtugen­den“mitbringen.

Der Bedarf an Auszubilde­nden ist in allen Branchen groß. Besonders auch in sozialen Berufen. „Händeringe­nd“such man sie, sagt Lebenshilf­eGeschäfts­führer Thomas Feistauer, der sich als „totalen Fan“dieser Messe bezeichnet. Auch er erklärt, dass gute Noten nicht alles sind: Es gehe um Praxis und Qualifikat­ion. Man arbeite mit Menschen. Ein gutes Zeugnis alleine sei nicht entscheide­nd.

Auch Landrat Joachim Bläse schaute vorbei an den Ständen, zusammen unter anderem mit Vertretern der Stadt Aalen. „Wir brauchen so eine Messe unbedingt“ist sein Fazit angesichts des enormen Bedarfs an Auszubilde­nden. Was ihn wundert: Auch im dualen Studium gibt es immer noch etliche freie Plätze. Früher hätte es auf die einen regelrecht­en „Run“gegeben und sie seien schnell ausgebucht gewesen.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Jede Menge künftige Auszubilde­nde informiert­en sich auf der Ausbildung­s- und Studienmes­se. Auch Landrat Joachim Bläse (hinten, Zweiter von links) besuchte die Firmenstän­de. Über 200 waren es im Berufsschu­lzentrum.

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