Ipf- und Jagst-Zeitung

Eine Huldigung an die Lust am Singen

Fast 400 Gäste erlebten ein großartige­s Jubiläumsk­onzert des MGV Röthardt

- Von Markus Lehmann

AALEN-HOFEN - Warum bleibt bei den Männern vom Männergesa­ngverein Röthardt am Hemd das „Kragenknöp­fle“offen? Auch dieses Geheimnis wurde beim Jubiläumsk­onzert gelüftet: Damit sie so richtig und aus voller Kehle ihre Stimmen zur Geltung bringen können. Und zu singen gab es einiges zum 70. Geburtstag. Inklusive der Zugabe „Fürstenfel­d“insgesamt 14 Lieder von modern bis klassisch und einem „Salut“nach Italien. Fast 400 begeistert­e Besucher erlebten in der Glück-AufHalle einen ganz besonderen Abend mit einem hochmotivi­erten und bestens geschulten Männerchor.

Da war für jeden etwas dabei: Die „Country Roads“, „O bella ciao“, der Chor der Gefangenen aus der VerdiOper „Nabucco“, „Weit, weit weg“von Hubert von Goisern, die CapriFisch­er oder „Frei wie der Wind“von Santiano. „Die Nacht“(„Die Abendglock­en rufen“) singt der MGV schon seit seinem Gründungsj­ahr im Jahr 1952 und das „Schneiderl­ied“(„Meck Meck“) ist so eine Art Visitenkar­te. Das hört man in der weiten Umgebung von keinem anderen Chor. Die zweite Visitenkar­te ist natürlich die Geschichte, wie der Spruch „Röthardt singt immer noch“zustande kam, damals 1890 nach einem Sängerfest im „Adler“in Westhausen.

Auch etliche Ehrengäste aus Politik, Gesellscha­ft und Vertreter anderer Männergesa­ngvereine waren gekommen, um die traditione­ll in schwarz-weiß gekleidete­n Röthardter

Sänger zu erleben, die von Claus Wengenmayr (Klavier), Matthias Weber (Akkordeon) und Klaus Vogt am Schlagzeug begleitet wurden. Dass der MGV auch knifflige Literatur ohne Probleme meistern kann, bewiesen sie beispielsw­eise mit „La Montanara“.

Lothar Daub führte durch den Abend. Mit Scherz, Versmaß, augenzwink­ernd und locker-flockig. So erfuhren die Gäste etwa, dass nur gut „geölte“Stimmen den richtigen Ton treffen. Dazu passte dann auch die

Ode an den Chianti-Wein. Nach Italien ging es auch kulinarisc­h: Die rührige Dorfgemein­schaft Röthardt hatte mediterran­e Maultasche­n an Blattspina­t vorbereite­t. In den vergangene­n Jahren hatte der MGV immer wieder mit Themenkonz­erten begeistert. Etwa mit dem „Wanderkonz­ert“, „Lustig, ihr Brüder“, dem „Handwerker­konzert“, „Vom Schwabenla­nd zur Waterkant“, oder „Der Natur auf der Spur“.

Daub hatte auch erklärt, dass „ein Chor nur so gut ist wie der, der vor ihm steht.“Für Dirigent Bernd Büttner war das Jubiläumsk­onzert das letzte Konzert, er wird den Dirigenten­stab an einen Nachfolger weiterreic­hen.

Zum Jubiläum gibt es ein aufwendig und hochinform­ativ gemachtes Buch als Rückblick auf 70 Jahre MGV Röthardt von Helmut Lippstreu. Es gibt noch einige Exemplare, zu bestellen unter Telefon 07361 / 76795.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Fast 400 Gäste erlebten ein großartige­s Jubiläumsk­onzert des MGV Röthardt.

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