Eine Huldigung an die Lust am Singen
Fast 400 Gäste erlebten ein großartiges Jubiläumskonzert des MGV Röthardt
AALEN-HOFEN - Warum bleibt bei den Männern vom Männergesangverein Röthardt am Hemd das „Kragenknöpfle“offen? Auch dieses Geheimnis wurde beim Jubiläumskonzert gelüftet: Damit sie so richtig und aus voller Kehle ihre Stimmen zur Geltung bringen können. Und zu singen gab es einiges zum 70. Geburtstag. Inklusive der Zugabe „Fürstenfeld“insgesamt 14 Lieder von modern bis klassisch und einem „Salut“nach Italien. Fast 400 begeisterte Besucher erlebten in der Glück-AufHalle einen ganz besonderen Abend mit einem hochmotivierten und bestens geschulten Männerchor.
Da war für jeden etwas dabei: Die „Country Roads“, „O bella ciao“, der Chor der Gefangenen aus der VerdiOper „Nabucco“, „Weit, weit weg“von Hubert von Goisern, die CapriFischer oder „Frei wie der Wind“von Santiano. „Die Nacht“(„Die Abendglocken rufen“) singt der MGV schon seit seinem Gründungsjahr im Jahr 1952 und das „Schneiderlied“(„Meck Meck“) ist so eine Art Visitenkarte. Das hört man in der weiten Umgebung von keinem anderen Chor. Die zweite Visitenkarte ist natürlich die Geschichte, wie der Spruch „Röthardt singt immer noch“zustande kam, damals 1890 nach einem Sängerfest im „Adler“in Westhausen.
Auch etliche Ehrengäste aus Politik, Gesellschaft und Vertreter anderer Männergesangvereine waren gekommen, um die traditionell in schwarz-weiß gekleideten Röthardter
Sänger zu erleben, die von Claus Wengenmayr (Klavier), Matthias Weber (Akkordeon) und Klaus Vogt am Schlagzeug begleitet wurden. Dass der MGV auch knifflige Literatur ohne Probleme meistern kann, bewiesen sie beispielsweise mit „La Montanara“.
Lothar Daub führte durch den Abend. Mit Scherz, Versmaß, augenzwinkernd und locker-flockig. So erfuhren die Gäste etwa, dass nur gut „geölte“Stimmen den richtigen Ton treffen. Dazu passte dann auch die
Ode an den Chianti-Wein. Nach Italien ging es auch kulinarisch: Die rührige Dorfgemeinschaft Röthardt hatte mediterrane Maultaschen an Blattspinat vorbereitet. In den vergangenen Jahren hatte der MGV immer wieder mit Themenkonzerten begeistert. Etwa mit dem „Wanderkonzert“, „Lustig, ihr Brüder“, dem „Handwerkerkonzert“, „Vom Schwabenland zur Waterkant“, oder „Der Natur auf der Spur“.
Daub hatte auch erklärt, dass „ein Chor nur so gut ist wie der, der vor ihm steht.“Für Dirigent Bernd Büttner war das Jubiläumskonzert das letzte Konzert, er wird den Dirigentenstab an einen Nachfolger weiterreichen.
Zum Jubiläum gibt es ein aufwendig und hochinformativ gemachtes Buch als Rückblick auf 70 Jahre MGV Röthardt von Helmut Lippstreu. Es gibt noch einige Exemplare, zu bestellen unter Telefon 07361 / 76795.