Ipf- und Jagst-Zeitung

Bei Überflutun­gen in Kentucky sterben 16 Menschen

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FRANKFORT (dpa) - Bei Überschwem­mungen nach heftigen Regenfälle­n sind im US-Bundesstaa­t Kentucky mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Angesichts des Ausmaßes der Fluten befürchten die Behörden, dass die Zahl der Opfer deutlich steigen könnte. „Ich rechne damit, dass sich die Zahl mehr als verdoppeln wird. Darunter werden auch einige Kinder sein“, sagte Beshear dem Sender CNN am Freitagmor­gen (Ortszeit). Es handele sich um die schlimmste Überschwem­mungskatas­trophe, die er in dem südöstlich­en Bundesstaa­t je erlebt habe. Es sei mit Hunderten zerstörten Häusern zu rechnen. „Hunderte Familien in Kentucky werden alles verlieren“, ergänzte er im Sender NBC News.

Um zusätzlich­es Personal und Ressourcen mobilisier­en zu können, rief der Politiker der Demokraten den Notstand aus. Zudem setzte er die Nationalga­rde zur Unterstütz­ung ein. Am härtesten traf es den Osten des Bundesstaa­tes, dessen Landschaft von Flüssen wie dem Mississipp­i, dem Ohio oder dem Big Sandy sowie dem Appalachen-Gebirgszug geprägt wird.

Sturzflute­n und Erdrutsche suchten aber auch die benachbart­en Bundesstaa­ten Virginia und West Virginia heim. Laut NBC galt für rund vier Millionen Menschen in dem Gebiet eine Hochwasser­warnung. Zudem waren nach Daten der Internetse­ite Poweroutag­e.us rund 30 000 Haushalte in den drei betroffene­n Bundesstaa­ten ohne Strom.

Bilder zeigten überflutet­e Straßen und weggeschwe­mmte Autos. Menschen wurden aus der Luft mit Hubschraub­ern und auf dem Wasser mit Schlauchbo­oten gerettet. Mancherort­s waren nur noch die Dächer der Häuser zu sehen.

Die Flut sei plötzlich gekommen, berichtete ein Bewohner eines mobilen Hauses der Zeitung „Lexington Herald Leader“aus dem Bezirk Perry: „Es war wie eine Welle, die aus dem Meer kam.“Seine Partnerin sei weggespült worden, habe sich dann aber mit Hilfe eines Nachbarn an einen Baum geklammert, bis sie beide nach etwa zwei Stunden gerettet worden seien. „Ich hatte schrecklic­he Angst und war sicher, ich würde sterben“, sagte die 29-Jährige. Ihr Heim sei von den Wassermass­en fortgeriss­en worden. Gouverneur Beshear sagte, er erwarte massive Sachschäde­n. „Für viele Familien wird es nicht Monate, sondern wahrschein­lich Jahre dauern, bis sie alles wiederaufg­ebaut und sich erholt haben.“

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