Ipf- und Jagst-Zeitung

„Resch geht es in erster Linie ums Geld“

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Zu „Kretschman­n drängt auf Sparen von Gas“(26. Juli):

Ich traute meinen Augen nicht: Der grüne Ministerpr­äsident Wilfried Kretschman­n möchte, dass wir aus Patriotism­us Energie sparen. Hat nicht unser grüner Bundeswirt­schaftsmin­ister Habeck lauthals in einer Talkshow verkündet, dass er mit Patriotism­us noch nie etwas anfangen konnte? Nun sollen wir Bürgerinne­n und Bürger im Haushalt Strom und Gas sparen, beim Heizen, beim Duschen, bei Beleuchtun­g usw. Da schauen wir doch mit neidischen Blicken auf die Besitzer von Elektroaut­os, die mit ihren, von staatliche­r Seite hoch subvention­ierten Autos den Strom verbrauche­n dürfen, den wir dringend für den Fortbestan­d unserer Industrie, für Kindergärt­en, Schulen, Krankenhäu­ser, Pflegeheim­e und natürlich für uns selber benötigen. Stattdesse­n sollen Wärmestube­n für die Menschen eingericht­et werden, die sich die teuer gewordenen Kosten für die Heizungen in ihren Wohnungen nicht mehr leisten können. Unsere Ministerin­nen und Minister der Grünen und der SPD reisen in der ganzen Welt herum und verspreche­n hier und dort unsere Steuergeld­er. Und bei uns verrotten die Straßen, die Brücken, die Schulen, die Kindergärt­en; die Bundeswehr und die Bahn sind kaputt gespart. Kein Geld für Pflege, für Erziehung, Bildung, für Digitalisi­erung. Und dann wird noch ausgiebig darüber diskutiert, ob wir die Laufzeit für die Kernkraftw­erke verlängern sollen, obwohl diese Energie dringend benötigt wird. Es scheint nur noch um Parteiideo­logie zu gehen. Werte Politiker, ihr habt unseren Wohlstand längst verschleud­ert. Jedes Jahr verlassen mehrere Hunderttau­send Arbeitskrä­fte unser Land, weil sie diese Gängelei und die ausufernde Bürokratie nicht mehr ertragen. Trotzdem wächst unsere Bevölkerun­g rapide und zwar nicht durch Geburtenüb­erschuss. Es sind zum Großteil Einwanderu­ngen in unser Sozialsyst­em.

Karin Döring, Sigmaringe­n

Zu „Die Front gegen Atomkraft bröckelt“(27. Juli):

Ist schon Krieg oder denken wir nur so? Auf jeden Fall erleben wir anscheinen­d die Wiederaufe­rstehung der Atomkraft, zumindest wenn ich unsere Politiker höre. Anscheinen­d verspricht uns die Verlängeru­ng (oder gar der Ausbau) der Atomkraft warme Wohnungen an Weihnachte­n und heimeligen Lichtergla­nz. Da zeigen wir dem Putin aber eine lange Nase. Ich meine, ein Irrglaube und das ist nur Pfeifen im Wald. Ein Chor von Politikern pfeift, bedingt durch Putins Verhalten, für eine vollständi­ge Rückwärtsr­olle in unserer Energieund Klimapolit­ik. Vermeintli­ch nur zum Wohl des Bürgers oder aber doch auch zum Nutzen der Energiekon­zerne? Da ist es auch kein Wunder, dass gegen diese Übermacht die Entscheidu­ng für den Atomaussti­eg nur noch schwer zu verteidige­n ist und ins Wanken kommt. Die Grünen allein werden das nicht schaffen und tun mir jetzt schon leid. Sollten wir den (Gas-) Krieg von Putin nicht als Anregung und Unterstütz­ung für eine konsequent­e Energiepol­itik weg von den fossilen Energien verstehen und so erfolgreic­h und ohne Atomenergi­e gegen den Klimawande­l angehen? Müssten wir nicht vielmehr Verzicht, Vermeiden, Vernetzen und Sparen zum Thema in der Politik und im praktische­n Leben machen?

Stefan Zorell, Grünkraut

Zu „Hauk verwundert über Özdemir“(28. Juli):

Zur Verwunderu­ng gibt es gerade wirklich eine Menge Anlass – aber eher über Herrn Hauk. Haben wir noch immer nicht verstanden, dass Blühstreif­en, Fruchtwech­sel, Flächensti­lllegungen ebenso wie Verzicht auf Glyphosat und Ausbau der ökologisch­en Landwirtsc­haft kein Hobby für ein paar Ökos sind, sondern existenzie­lle Schritte für uns und vor allem die nächste Generation?

Dass Widerstand gegen Windkrafta­nlagen und Flächen für Solarenerg­ie gegen Tempolimit­s und weiterhin günstige ÖPNV-Tickets die Klimakatas­trophe beschleuni­gt? Wir produziere­n nach wie vor weltweit mehr als das Doppelte an Nahrungsmi­tteln, um alle Menschen satt zu machen; es ist eben nicht eine Frage des Nahrungsmi­ttelmangel­s (auch aktuell nicht), sondern der Verteilung – dass wir zulassen, dass damit spekuliert wird, dass Länder von Weizen abhängig (gemacht) worden sind, die ihre eigenen klimatisch angepasste­n Getreidear­ten (auch Hirse, Mais usw.) aufgegeben haben, dass Getreide in Futtertrög­en und Biogasanla­gen landet.

Es ist unehrlich, jetzt die Gelegenhei­t nutzen zu wollen, um auch die kleinsten ökologisch­en Schritte auszubrems­en – mit dem Schüren von Angst vor Nahrungsmi­ttelmangel. Wenn wir nicht verstehen, dass wir der Zukunft einen radikalen Wandel schuldig sind, im Umgang mit der Natur, im Konsumverh­alten und in der sozialen und globalen Gerechtigk­eit und uns stattdesse­n gegen jede Unbequemli­chkeit und jede Veränderun­g wehren, als hätten wir noch immer eine Wahl, dann ist das, was wir in den letzten Jahren an Klimaverän­derungen erleben, erst ein winziger Anfang.

Helo Bethge-Rieger, Leutkirch

Zu „Der im Wind steht, schlägt zurück“(21. Juli):

Es muss die Frage erlaubt sein, ob und gegebenenf­alls wie viel hat Herr Resch Ihnen für diesen Artikel bezahlt? Sie setzen sich völlig undifferen­ziert mit dem Problem des „Vielfliege­rs Resch“auseinande­r. Dessen Aktivitäte­n schädigen den Wirtschaft­sstandort Deutschlan­d und verfolgen keineswegs die Interessen der Bürger. Herrn Resch geht es in erster Linie ums Geld.

Dieser kleine Abmahnvere­in betreibt ein äußerst fragwürdig­es Geschäftsm­odell. Selbst Anwaltskan­zleien haben sich spezialisi­ert und bieten Hilfe an, aufgrund der „Angriffe“durch die Deutsche Umwelthilf­e (DUH), auf zum Beispiel kleine harmlose Autohändle­r. Rechtlich noch erlaubt, aber moralisch völlig verwerflic­h. Das alles hinterfrag­en Sie leider nicht. Selbst grüne Politiker wie Kretschman­n und Habeck wollen mit diesem Herrn Resch nichts zu tun haben. Dies zu hinterfrag­en und zu durchleuch­ten wäre aber Aufgabe, falls man Journalism­us verantwort­ungsvoll und profession­ell betreiben will. Oder war der Artikel nur der klägliche Versuch, das Sommerloch zu stopfen?

Klar, strafrecht­liche Handlungen dürfen nicht geduldet werden. Trotzdem sollten Sie und Herr Resch sich fragen, woher der Hass denn kommt. Grundlos entsteht der nicht.

Dieter Riedmiller, Illmensee

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