Weniger Reiter, dafür aber drei Musikkapellen
Pilgermesse: Blut Christi löscht Bluttaten – Wallfahrtspfarrer Nikolaus Maier als Festprediger
- Seit 1950 ist er ein großer Feiertag in Lippach, der Blutritt zu dem sich gestern wieder Reitergruppen aus dem Ellwanger Umland zur Flurprozession eingefunden haben und mit ihnen beachtlich viele Besucher zur Pilgermesse auf dem Dorfplatz.
Wenngleich, trotz des schönen Wetters, nicht ganz so viel Berittene erschienen waren wie in VorCorona-Zeiten schon gezählt wurden, war es dafür eine Musikkapelle mehr. Zum Fanfaren- und Musikzug Lippach und dem Musikverein Westhausen, die traditionell die Reiter nach ihrem Umritt am Ortseingang abholen, hatte sich dieses Mal eine Musikkapelle aus Rohrbach im Schweizer Kanton Bern gesellt. „Kathrin" aus Lippach, die in der Schweiz lebt und bei den Rohrbachern mitspielt, hatte ihre Schweizer Musikfreunde zum Jahresausf lug in ihre Heimat motiviert und ihnen den schönen Ostalbkreis gezeigt.
Auch dafür dankte Pfarrer Matthias Reiner bei der Segensfeier auf dem Dorfplatz, wo er morgens die Reitermesse zelebriert und sich dann aufs Pferd geschwungen hatte. „Sein Lippacher Seelsorger“, der unermüdliche Pfarrpensionär Josef Höfler nahm in einer Pferdekutsche Platz, aus der er auf dem zweistündigen Umritt über Lippacher Fluren bis in die Ortsmitte im benachbarten Röttingen, Segen für Mensch und Natur erbat.
Währenddessen feierten die Gottesdienstbesucher mit Wallfahrtspfarrer Nikolaus Maier vom Wallfahrtsort Maria Vesperbild die Hauptmesse. Pfarrer Maier betrachtete hierbei auch unsäglich viele Bluttaten der Menschengeschichte von Kain und Abel bis zur Gegenwart. Die Lehre aus dem Opfertod von Jesus Christus, dessen „Heiliges Blut" befand er als Löschung menschlicher Bluttaten, getreu der Bitte „Blut Christi rette uns." Dabei beglückwünscht er die Pfarrgemeinde St. Katharina Lippach zu ihrer Blutreliquie in der Segensmonstranz.