Patres Bartsch und Kindermann verabschiedet
Im Gottesdienst und beim Stehemfang werden die Verdienste der beiden Priester gewürdigt
- Mit einem Gottesdienst in der Schönenbergkirche und einem Stehempfang auf dem Kirchplatz sind am Sonntag Pater Jens Bartsch, bis zuletzt Leiter der Landpastoral Schönenberg und stellvertretender Dekan, und Pater Wolfgang Kindermann, der in den letzten Jahren als Priester in der Seelsorgeeinheit Virngrund-Ost eingesetzt war, verabschiedet worden. Bartsch war 20 Jahre auf dem Schönenberg und wird am 17. September in sein neues Amt als Stadtpfarrer für die Sankt-JakobsGemeinde in Cham in der Oberpfalz eingeführt, Kindermann blickte auf 14 Jahre auf dem Schönenberg und ging am 6. Juni 2022 krankheitshalber ins Kloster der Redemptoristen nach Gars am Inn, wo er seinen Ruhestand verbringt.
Den Gottesdienst in der gut gefüllten Kirche, der vom Kirchenchor unter Chordirektorin Margit Lang musikalisch gestaltet wurde, zelebrierten Jens Bartsch und Wolfgang Kindermann gemeinsam mit dem Provinzial der Redemptoristen für den Bereich Süddeutschland und Österreich und bisherigen Schönenbergpfarrer, Pater Martin Leitgöb, und dessen Nachfolger als Schönenbergpfarrer, Pater Anton Wölfl, sowie mit dem Ellwanger Stadtpfarrer Sven van Meegen.
Für Bartsch war es „ein komisches Gefühl, heute nochmals hier zu stehen, als letztes Mal“. In seiner humorvollen Ansprache erinnerte er an seine Ankunft auf dem Schönenberg am 4. Januar 2004. Als Vikar, der auch für die Jugendleiter zuständig war, war die Firmvorbereitung ein großes Thema für ihn. Auch auf die anderen Stationen seiner Zeit auf dem Schönenberg ging er ein.
Jens Bartsch, der am 15. Mai 1972 in Aalen geboren wurde und in Oberkochen aufwuchs, studierte von 1994 bis 2000 in Tübingen und Würzburg Theologie und trat 1996 dem Redemptoristenorden bei. Am 29. Mai 2003 wurde er durch Weihbischof Johannes Kreidler auf dem Schönenberg zum Priester geweiht, nachdem er zuvor bereits, ebenfalls auf dem Schönenberg, zum Diakon geweiht worden war. Der Schönenberg sei so ein ganz besonderer Ort für ihn und habe für ihn eine zentrale Bedeutung. Ab 2007 war er sieben Jahre lang Jugendpfarrer im Dekanat Ostalb. Die Osternächte seien legendär gewesen, so Bartsch. 2009 wurde die Jugendkirche in Ellwangen gegründet. Ende 2013 wurde Bartsch stellvertretender Dekan im Dekanat Ostalb. Die „Begegnungsstätte Landpastoral Geistliches Zentrum Schönenberg“leitete er seit 2015, acht Jahre lang. Im Oktober 2016 führte Bartsch mit „Schlag 12 – Der Gottesdienst für Ausgeschlafene“ein neues
Angebot ein. Auch die Männernachtwallfahrt als Pilgerformat erwähnte Bartsch.
Nach dem Weggang von Schönenbergpfarrer Pater Tadeusz Trojan, der Priester in der polnischen katholischen Mission in München wurde, war Bartsch von Oktober 2019 bis August 2020 Pfarr-Administrator. Bartsch war auch Rektor des Redemptoristenklosters und geistlicher Leiter des Tagungshauses Schönenberg. „Jeder Umzug ist ein Anfang“, blickte Bartsch nach vorne: „Wir haben es geschafft, tolle Leute hierher auf den Schönenberg zu bringen.“Mit den Worten „Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette“schloss er seine Predigt, für die er lebhaften Applaus erhielt.
Wolfgang Kindermann wurde am 13. März 1949 in Brandenburg an der Havel in der ehemaligen DDR, geboren. 1958 flüchtete er zu Verwandten nach Gars am Inn und später nach Waldkraiburg. In Gars lernte er den Orden der Redemptoristen kennen. Bei den Jesuiten in München studierte er Philosophie und an der Universität Theologie. Nach der Diakonatsweihe in der Frauenkirche in München wurde er am 9. Juli 1978 in Gars zum Priester geweiht. Am 30. September 2008 kam Kindermann auf den Schönenberg, zunächst als Mithilfe an der Pfarr- und Wallfahrtskirche, danach als Zelebrant in Pfahlheim, Beersbach und Röhlingen. Ab Februar 2018 war er als Priester für die Gottesdienste in Ellenberg und Wört eingesetzt, später auch in Stödtlen und Tannhausen. Für den Kirchengemeinderat Schönenberg dankten Sebastian Röhler und Guido Gruber für die „großartige Zeit“, die man mit den beiden Patres auf dem Schönenberg erleben durfte: „Sie waren immer nahbar und hatten ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Gemeindeglieder.“Erinnert wurde auch an die Besinnungswochenenden, an die internationalen Jugendtreffen und an die Jugendwallfahrten, die Bartsch durchführte.
Für die Franziskanische Gemeinschaft dankte Marie-Luise Kurz. Schönenbergpfarrer Pater Anton Wölfl verabschiedete die Patres mit den Worten: „Pater Wolfgang wollen wir hier wiedersehen, den Pater Bartsch wollen wir hier auch wiedersehen.“In seinen Abschiedsworten sagte Bartsch: „Wir müssen auch nach vorne schauen. Hier geht’s weiter, in Cham geht’s weiter, in Gars geht’s weiter.“Beim Sektempfang auf dem Kirchplatz brachte der Kirchenchor Schönenberg ein Ständchen. Den Dank der katholischen Gesamtkirchengemeinde Ellwangen für das segensreiche Wirken der beiden Priester überbrachte der gewählte Vorsitzende Christoph Romer. Jens Bartsch war auch Romers Kollege im Dekanatsrat.