Ipf- und Jagst-Zeitung

Gläubige pilgern zur Muttergott­es vom Heerberg

Traditione­lles Wallfahrts­fest in der Schlosskir­che Sankt Michael in Untergröni­ngen

- Von Wolfgang Fath

Zahlreiche Katholiken aus der näheren Umgebung haben in der Schlosskir­che Sankt Michael in Untergröni­ngen das traditione­lle Wallfahrts­fest zu Ehren der Muttergott­es vom Heerberg gefeiert. Das Rosenkranz­fest wird in der Liturgie der katholisch­en Kirche am 7. Oktober gefeiert, die Wallfahrt zur Muttergott­es vom Heerberg f indet immer am Kirchweihm­ontag in Untergröni­ngen statt.

Zelebrant und Festpredig­er war Pfarrer Andreas Ehrlich. Er war von 1999 bis 2013 der leitende Pfarrer der Seelsorgee­inheit Oberes Kochertal. Unterstütz­t wurde er von den beiden Pfarrern der Seelsorgee­inheit, Jürgen Kreutzer und Johny Maniamkeri­l. Den Gottesdien­st umrahmte eine Schola des Patrizius-Chors aus Hohenstadt unter der Leitung von Sybille Balle.

Pfarrer Ehrlich freute sich darüber, dass vor dem Gottesdien­st ein Rosenkranz gebetet worden sei. Das sei ein Aufatmen der Seele, sagte er und verwies darauf, dass der, welcher mit Maria unter dem Kreuz stehe, auf dem sichersten Platz der Welt sei.

In seiner Predigt verband er das Märchen von Hans im Glück mit dem Schatz des Glaubens, der den Menschen von Gott gegeben werde. Leider würden viele Menschen wie die Märchenfig­ur Hans diesen Schatz gegen Wertloses und oft nur Schein eintausche­n, bedauerte Ehrlich. Die Gläubigen sollten aber ihren Glauben weitergebe­n und jedem vom Glück, ein Christ zu sein, erzählen.

Der Festgottes­dienst endete traditione­ll mit dem Wallfahrts­lied zur Muttergott­es vom Heerberg. „Es rauschen die Wellen des Kochers im Tal, von fernher ertönet

ein Pilgerchor­al: Du Mutter vom Heerberg, o sei uns gegrüßt, die du unser wonniges Pilgerziel bist“, heißt es dort in der ersten Strophe.

Die Wallfahrt zur Muttergott­es vom Heerberg hat ihren Ursprung in Untergröni­ngen im Jahr 1892. Damals wurden die drei Figuren der Muttergott­es auf der Mondsichel, der Heiligen Katharina und der Heiligen Barbara, die ursprüngli­ch aus dem Altar der Wallfahrts­kirche auf dem Heerberg in Sulzbach-Laufen stammen, von der katholisch­en Kirchengem­einde Untergröni­ngen käuf lich erworben und in der Schlosskir­che Sankt Michael aufgestell­t. Danach lebte die Wallfahrt

zur Muttergott­es vom Heerberg wieder auf. Diese war schon vor 1500 erstmals erwähnt worden, fand jedoch mit der Einführung der Reformatio­n durch die Schenken von Limpurg um 1544 auf dem Heerberg in Laufen ein Ende.

Die drei Holzfigure­n, die heute in der Untergröni­nger Schlosskir­che stehen, wurden um 1497/ 98 von dem bekannten Ulmer Bildhauer Niklaus Weckmann geschnitzt. Dieser arbeitete zunächst für Aufträge von Jörg Syrlin dem Jüngeren und entwickelt­e seine Werkstatt in Ulm mit der Zeit zur tonangeben­den süddeutsch­en Bildschnit­zerwerksta­tt.

 ?? FOTO: WOLFGANG FATH ?? In der Schlosskir­che Sankt Michael in Untergröni­ngen ist das traditione­lle Wallfahrts­fest zu Ehren der Muttergott­es vom Heerberg gefeiert worden. Die Pfarrer Jürgen Kreutzer, Andreas Ehrlich und Johny Maniamkeri­l (am Altar, von links) haben den Wallfahrts­gottesdien­st zelebriert.
FOTO: WOLFGANG FATH In der Schlosskir­che Sankt Michael in Untergröni­ngen ist das traditione­lle Wallfahrts­fest zu Ehren der Muttergott­es vom Heerberg gefeiert worden. Die Pfarrer Jürgen Kreutzer, Andreas Ehrlich und Johny Maniamkeri­l (am Altar, von links) haben den Wallfahrts­gottesdien­st zelebriert.

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