Klein, aber vier Sprachen
teure Uhren: Das sind die Dinge, die vielen Menschen zuerst einfallen, wenn sie an die Schweiz denken. Das Land im Herzen Europas ist mit knapp neun Millionen Einwohnern zwar klein, aber echt besonders.
Obwohl die Schweiz zu den kleinsten Ländern der Welt gehört, hat sie vier offizielle Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch – eine Sprache, die aber nur noch wenige beherrschen. Im Fernsehen oder Radio wird oft „Schwyzerdütsch“gesprochen. So hängen die Schweizer gerne ein -li an die Wörter, was zu Ausdrücken wie „Röösli“oder „Hüüsli“führt. Doch in den 26 Kantonen, die so etwas wie Bundesländer sind, werden unzählige Dialekte gesprochen. Die Bundesstadt der Schweiz ist übrigens nicht Zürich oder Genf, sondern Bern. Dort sitzen Bundesversammlung und Bundesrat, die das Land regieren. Aber auch Kantone
und Bürger haben viel zu sagen: Das Volk darf viel mehr mitbestimmen als in den Nachbarländern. Das nennt man direkte Demokratie. So haben Schweizer in Volksentscheiden zum Beispiel gegen den Beitritt zur Europäischen Union gestimmt.
Eidgenossenschaft
Die Schweiz feiert jedes Jahr am 1. August ihre Gründung, denn Anfang August 1291 verbündeten sich drei zentrale Kantone mit einem gemeinsam unterschriebenen Bundesbrief gegen die Habsburger. Mit dem sogenannten Rütlischwur gründeten sie die Alte Eidgenossenschaft. Ob und wie das Ganze wirklich passiert ist, ist nicht geklärt, aber viele Schweizer sind fest davon überzeugt. Danach eroberten die Eidgenossen weitere Gebiete, doch 1798 besetzten erstmal die Franzosen das Land. Nach einem Bürgerkrieg wurde 1848 schließlich aus dem losen Zusammenschluss der Kantone ein parlamentarischer Bundesstaat.
Reich und neutral
Obwohl Demokratie in der Schweiz großgeschrieben wird, dürfen Frauen dort erst seit Anfang der 1970er-Jahre wählen. Eine weitere Besonderheit ist die Neutralität: Das bedeutet, dass sich die Schweiz nicht in Kriege anderer Staaten einmischt. Unabhängigkeit ist dem kleinen Land wichtig: Deshalb ist zum Beispiel nicht der Euro, sondern der Schweizer Franken offizielle Währung. Die Alpenrepublik gehört zu den reichsten Ländern der Welt. Ein Grund: die vielen Banken. Lange Zeit brachten Reiche und leider auch Kriminelle aus dem Ausland ihr Geld in die Schweiz, weil es dort ein Bankgeheimnis gab.
Berge und Schokolade
Die Schweiz ist auch ein beliebtes Urlaubsziel: Viele Touristen kommen wegen der malerischen Bergwelt, die mit ihren Gipfeln, Gletschern, Seen und Almen im Sommer Wanderer und im Winter Skifahrer anlockt. Der berühmteste Berg ist das Matterhorn, obwohl die Dufourspitze mit 4634 Metern der höchste ist. Etwas für Genießer sind auch Spezialitäten wie leckere „Schoggi“, Käsefondue und Raclette. Letzteres essen die Schweizer im Übrigen traditionell nur mit Kartoffeln, Gurken und Zwiebeln.