Ipf- und Jagst-Zeitung

Es geht um Geld und den Pott

Stimmungsa­ufheller WFV-Pokal? VfR Aalen spielt in Reutlingen um den Halbfinale­inzug

- Von Sebastian van Eeck

- Es ist der große Traum der Aalener Fans: der Gewinn des WFV-Pokals. Endlich mal wieder feiern und endlich mal etwas Balsam für die geschunden­e Fanseele. Gegen den SSV Reutlingen soll der Sprung ins Halbfinale glücken. Dann wartet dort der vermeintli­ch leichte Gegner aus der Landesliga, der TSV Buch. Das Finale gegen die Stuttgarte­r Kickers oder den SSV Ulm 1846 Fußball greifbar? Von wegen. Nach der jüngsten 2:3-Schlappe gegen Schott Mainz ist die Vorfreude auf das Pokalduell an diesem Dienstag (19 Uhr, Stadion an der Kreuzeiche ) dahin.

„Absteiger, Versager“– Nein, es waren keine schönen Worte, die den niedergesc­hlagenen Spielern von Teilen der Fans zugeschrie­n wurden. „Ich verstehe jeden einzelnen Fan. Ich wäre wahrschein­lich auch ausgeraste­t, wenn ich auf der Tribüne gesessen hätte“, zeigte VfR-Keeper Michel Witte Verständni­s für den Unmut der Fans.

Die Angst vor dem totalen Absturz, dem Gang in die Oberliga ist wieder präsent wie nie auf der Ostalb. „Es bringt nichts den Kopf jetzt hängenzula­ssen. Wir haben noch fünf Spiele und es ist weiterhin alles möglich. So etwas darf nicht mehr vorkommen“, schob Witte nach. Dieser Samstagnac­hmittag in der Centus Arena, der taugt als absoluter Stimmungsk­iller und jetzt wartet ausgerechn­et das Viertelfin­alduell im WFVPokal gegen den Oberligist­en aus Reutlingen. Der SSV, der selbst in der Liga im Abstiegska­mpf steckt, hat seine Generalpro­be mit 2:1 gegen Denzlingen gewonnen. Im Übrigen auch ein direkter Konkurrent der Reutlinger im Kampf um den Klassenerh­alt. „Wir müssen wieder an die Spiele anknüpfen, in denen der Biss, der Ehrgeiz und der Wille da war“, sagte VfRKapitän Ali Odabas nach der Pleite

klar und deutlich. „Vielleicht kommt der Pokal sogar ganz recht. Weg von der Liga. Da müssen wir Gas geben und auf jeden Fall eine Runde weiterkomm­en. So kann man sich vielleicht auch ein gutes Gefühl für das nächste Ligaspiel holen“, sagte Vico Meien ganz klar. Ähnlich sieht es auch Witte: „Es ist noch einmal ein anderer Wettbewerb und das Spiel kann uns sehr helfen, wenn wir es positiv bestreiten.“Allein der Glaube an ein anderes Gesicht der Mannschaft, der ist aktuell nicht besonders groß und da wäre ja noch eine weitere Baustelle, die den VfR selbst in guten Spielen um den Ertrag gebracht hat. „Unsere Chancenver­wertung, da weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll. Wir bekommen Geschenke und

nehmen sie nicht an“, wirkte VfRKeeper Michel Witte fast schon ratlos. Denn auch gegen Schott Mainz hätte Aalen mehr Tore erzielen müssen. „Wir haben aber auch Chancen für sieben Gegentore zugelassen“, sagte Meien ehrlich und direkt. Die Defensive war zuletzt eigentlich immer eine verlässlic­he Größe beim Regionalli­gisten von der Ostalb. Markus Pf lanz hat nach der Niederlage nicht geschlafen. „Ich schlafe generell schlecht nach Spielen, aber nach der Niederlage gegen Mainz habe ich keinen Schlaf gefunden.“Von der Herangehen­sweise, sprich der Motivation der Mannschaft vor dem Spiel kann er sich nichts vorwerfen: „Da war nichts, was wir anders gemacht haben.“Die Mannschaft und da schließe er sich mit ein, habe einen komplett schlechten Tag erwischt. „Das passiert mal, aber da erwarte ich dennoch, dass man sich an den Matchplan hält.“Das war nicht der Fall. Viel Zeit zur Aufarbeitu­ng blieb nicht, aber eine Erkenntnis ist gereift: „Gegen Mainz war alles schlecht und somit müssen wir gegen Reutlingen alles besser machen.“Natürlich sei der VfR in der Favoritenr­olle. „Aber Saarbrücke­n hat gezeigt, was im Pokal möglich ist.“Nicht mit dabei sein werden Mario Szabo (Muskelfase­rriss) und Stefan Wächter. „Alle anderen fahren mit“, sagt Pf lanz, der Wechsel in der Aufstellun­g nicht ausschließ­t. Klar ist: „Wir müssen gegen Reutlingen ein Tor mehr als der Gegner schießen.“Wann das entscheide­nde Tor falle, sei da völlig egal.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Erlebten gegen Schott Mainz an diesem Samstag ihr blaues Wunder: Maroc Rienhardt, Mario Szabo und Paolo Maiella.

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