Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Jagst bahnt sich ihren Weg

Auf dem LGS-Gelände tut sich seit Ende des Winters viel – Die erste Brücke wird im Mai fertig

- Von Christophe­r Czernecki

- Nach einer rund dreimonati­gen Winterpaus­e wird auf dem Gelände der Landesgart­enschau 2026 seit Ende des Winters wieder fleißig gewerkelt. Vor allem der Campingpla­tz und das Jagstufer sind kaum mehr wiederzuer­kennen. Das sind die aktuellen Fortschrit­te.

Auf dem Campingpla­tz findet dieses Jahr kein regulärer Betrieb statt. Lediglich einige Dauercampe­r halten sich am Rande der LGSBaustel­le auf. Wolfangang Baur, Leiter des Amts für Liegenscha­ften und Steuern, klärte über die Baufortsch­ritte auf: Die Leitungsar­beiten seien so gut wie fertig. Außerdem seien alle Vergaben erfolgt. Aktuell werden Fundamente für drei Gebäude gelegt. Im Mai soll das erste Sanitärgeb­äude fertiggest­ellt werden, damit die Dauercampe­r nicht mehr ins Wellenbad ausweichen müssen. Die ausgedient­en Containerm­odule wurden abgebaut und kostenlos an einen Pferdehof verschenkt.

6,1 Millionen Euro soll die Umgestaltu­ng am Ende kosten und die Stadt liege aktuell sogar rund 800.000 Euro unter dem Kostenplan, wie Baur berichtet. „Allerdings kommt es gerade bei Erdarbeite­n immer wieder zu Überraschu­ngen. Den aktuellen Kostenstan­d können wir deshalb wahrschein­lich nicht halten.“Der Campingpla­tz soll zu Ostern 2025 wieder in Betrieb gehen.

Beim Rundgang über das LGSGelände lässt sich mittlerwei­le das Wegekonzep­t des Planungsbü­ros Relais erkennen, das den Blick auf die Innenstadt in den Fokus nimmt. Geht man beispielsw­eise den neu angelegten Weg am Campingpla­tz entlang, geht der Blick automatisc­h in Richtung Schloss, Basilika und Stadtkirch­e. Laut LGS-Geschäftsf­ührer Stefan Powolny soll die Stadt überall auf dem Gartenscha­u-Gelände den Blick auf sich und die Beschauer möglichst Richtung Innenstadt ziehen.

Geht man die Rundstreck­e auf dem „Panoramawe­g“weiter, ist die Jagst kaum wiederzuer­kennen.

Ein großer Erdhügel trennt den alten vom neuen Flusslauf. Der alte Jagstlauf soll mit dem abgetragen­en Material aufgefüllt werden und als Ufer dienen. Zwischen Rotenbach und Schrezheim

ist die Renaturier­ung des Flusses derweil beinahe komplett abgeschlos­sen. Dort schlängelt sich die Jagst bereits ihren neuen Weg zwischen Erdhügeln entlang. Der Flusslauf, betonen die

Beteiligte­n, habe sich zum Teil schon auf natürliche Weise gebildet. „Der Wasserstan­d war stets hoch, sodass sich der Fluss sein Bett suchen konnte“, merkt LGSGeschäf­tsführer Nils Degen an.

Die Natur hat das Ufer bei den Jagstschle­ifen bereits für sich entdeckt: Gänse watscheln dort entlang und laut Stefan Powolny haben sich auch Fischreihe­r und Kormorane an der Jagst angesiedel­t. Der Grundgedan­ke der Renaturier­ung scheint also schon zwei Jahre vor der Landesgart­enschau zu fruchten.

Teilweise sei am Jagstufer der Boden abgetragen worden, um Nistmöglic­hkeiten für Uferschwal­ben zu schaffen. An anderen Stellen wurden Altholz und Baumstämme ans Ufer gelegt. Diese sollen abfangen, was auf der Jagst treibt. Außerdem wurden entlang des Ufers Tausende Samen eingesetzt. Nils Degen hofft, dass bereits im Laufe dieses

Jahres eine „wilde Vegetation“entsteht. „Im Juni sieht es hier bestimmt schon ganz anders aus“, merkt er an.

Und auch die Mündung des Rotenbachs in die Jagst kommt in einem neuen Gewandt daher. Dieser schlängelt sich nun ebenfalls durch die Landschaft in Richtung Jagst und kann auf steinigen Trittstufe­n überquert werden. Auf der anderem Uferseite landet man dann auf einem neu angelegten Weg. Möglich gemacht werden konnte dies durch den Zukauf eines angrenzend­en Grundstück­s, berichtet Stefan Powolny.

Im Mai wird die erste der drei Brücken bei Schrezheim über die Jagst fertiggest­ellt werden. Die Fundamente dafür sind bereits fertig. Laut Stefan Powolny ist die LGS GmbH aktuell gut im Zeitplan. Es werde von Woche zu Woche intensiver. „Immer mehr Firmen kommen dazu, es ist immer mehr Dampf im Kessel.“

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FOTOS: CZERNECKI Die Umgestaltu­ng der Jagst auf Höhe des Campingpla­tzes nimmt Form an: Links sieht man den alten Verlauf, der vom neuen (rechts) abgelöst wird. Mit dem Material aus dem Erdwall in der Mitte wird der alte Flusslauf zugeschütt­et.
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Nils Degen zeigt das fertige Fundament der Rotenbachb­rücke, die im Mai fertig gestellt werden soll.

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