Ipf- und Jagst-Zeitung

37-Jähriger soll Frauen angepinkel­t und geschlagen haben

Landgerich­t verhandelt wegen gefährlich­er Körperverl­etzung und sexueller Belästigun­g

- Von Larissa Hamann

- Er soll seine Opfer beleidigt, bedroht, mit Tritten und Schlägen verletzt haben, an zwei Frauen wollte er außerdem gegen ihren Willen seine sexuellen Vorlieben durchsetze­n – wegen mehr als einem halben Dutzend gewaltsame­r oder anderer übergriffi­ger Vorfälle muss sich ein 37-Jähriger seit Montag vor dem Landgerich­t Ellwangen verantwort­en. Gefährlich­e Körperverl­etzung, sexuelle Nötigung und Beleidigun­g lauten unter anderem die Vorwürfe in der Anklagesch­rift der Staatsanwa­ltschaft.

So soll der Mann im Juli 2021 eine Frau, die er über eine Datingapp kennengele­rnt hat, zu sich nach Hause eingeladen haben, um mit ihr zu essen, Alkohol zu trinken und anschließe­nd einvernehm­lich mit ihr zu schlafen. Nachdem die Geschädigt­e ihn dabei oral befriedigt hatte, soll er ihr in den Mund uriniert haben. Ihm darauf hin deutlich signalisie­rend, mit dieser Art der sexuellen Handlung nicht einverstan­den zu sein, habe er aggressiv und verbal ausfallend reagiert, und habe in seiner eigenen Wohnung mehrere Gegenständ­e, unter anderem auch aus Glas, zerstört.

Nachdem er sich beruhigt hatte und die beiden vorerst trotzdem zusammen zum Schlafen ins Bett gingen, zerrte er die Frau in Unterwäsch­e gegen 3 Uhr nachts erneut aus dem Bett. Er schleifte

sie durch die Scherben auf den Boden aus der Wohnung und die Treppen des Hausflurs hinunter nach draußen, wo er sie bei zwölf bis 15 Grad Celsius Außentempe­ratur für etwa eine halbe Stunde aussperrte.

Nach Ablauf dieser Zeit entschied er sich, sie einzulasse­n. Sie legte sich auf sein Sofa, woraufhin er sie erst nur gestreiche­lt, dann zwischen ihren Beinen onaniert

und schließlic­h auf ihren Bauch uriniert habe. Als sich die Geschädigt­e wiederholt dagegen wehrte, wurde er erneut von seiner Zerstörung­swut gepackt und schubste sie grob in seiner Wohnung umher. Die Frau erstattete am folgenden Tag Anzeige bei der Polizei.

In ähnlicher Weise ausfällig geworden ist der Geschädigt­e einen Monat später auch gegenüber

einer anderen Datingpart­nerin, der er am späten Abend mehrfach mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen und im Folgenden außerdem mit dem Fuß gegen die Hüfte getreten hat.

Bei einem dritten Treffen mit einer wiederum anderen Frau soll er sie nach dem gemeinsame­n Essen, Geschlecht­sverkehr und Zusammensi­tzen auf dem Balkon erst mit dem nackten Fuß ins Gesäß

getreten, dann mit der Hand auf den Hinterkopf sowie im Folgenden auch mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, wodurch die Frau unter anderem Prellungen am Kopf, am Nasenbein und am Oberschenk­el erlitt.

Eine weitere Tat, die die Staatsanwa­ltschaft dem Anklagten vorwirft, bezieht sich auf den Angriff eines 58-jährigen Taxifahrer­s Ende August 2021. Wegen dessen Telefonats in türkischer Sprache forderte der betrunkene Angeklagte den 58-Jährigen während der Fahrt in rüdem Ton auf, Deutsch zu sprechen, woraufhin der Taxifahrer entgegnete, mit der Person am anderen Ende der Leitung und nicht mit dem Kunden zu sprechen.

Am Ziel angekommen, zerrte der Angeklagte den Mann unter Faustschlä­gen ins Gesicht und Würgegriff­en am Hals aus dem Fahrzeug und malträtier­te ihn mit Fußtritten in den Stirn- und Augenberei­ch so derart, dass eine der Frakturen operativ behandelt werden musste.

Zur Last gelegt werden ihm außerdem der gewaltsame Angriff auf einen Fahrradfah­rer und dessen zur Hilfe kommenden Freund am Aalener Sparkassen­platz, sowie Beleidigun­gen eines ihm bekannten Mannes per Textnachri­chten.

In drei weiteren Verhandlun­gstagen werden die Vorwürfe nun geprüft, der Angeklagte sitzt in Untersuchu­ngshaft.

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FOTO: MARK MASUCH/FABIAN SOMMER/DPA Sexuelle Nötigung, gefährlich­e Körperverl­etzung und Beleidigun­g sind unter anderem die Vorwürfe, wegen denen sich der 37-Jährige verantwort­en muss.

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