Ellwanger Polizisten sollen Mann bedroht haben
Es geht offenbar um eine Privatangelegenheit – Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen die Beamten erhoben
- Die Anschuldigungen gegen die Polizisten wiegen schwer: Im April 2023 sollen zwei Polizeibeamte einen Mann bedroht und ihm unter Gewaltanwendung Dokumente entrissen haben. Die Tat soll sich in einem Vernehmungszimmer des Ellwanger Polizeireviers zugetragen haben und beide Beamte sollen dabei im Dienst gewesen sein. Auf Anfrage bestätigt die Staatsanwaltschaft Ellwangen, dass gegen die mutmaßlichen Täter Mitte März Anklage erhoben wurde.
Laut Anklageschrift soll es am 24. April vergangenen Jahres zu einem Treffen zwischen dem mutmaßlichen Geschädigten und den beiden Angeschuldigten gekommen sein. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilt, soll sich zudem der Vater eines der Angeklagten im Vernehmungszimmer des Polizeireviers befunden haben.
Einer der beiden Beamten, der sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft mittlerweile in Pension
befindet, soll dem Geschädigten mit der Festsetzung von Geldstrafen und dem Entzug der Fahrerlaubnis
gedroht haben, wenn dieser es nicht unterlässt, Kontakt zum Großvater des anderen
Polizeibeamten zu unterhalten.
Der Enkel soll dem Geschädigten zudem Dokumente, welcher dieser von dessen Großvater erhalten habe, unter Gewaltanwendung weggenommen haben, wobei der andere Angeschuldigte dies trotz seiner Verpf lichtung zum Einschreiten als Polizeibeamter im Dienst nicht unterbunden habe.
Der Tatvorwurf lautet beim einen Angeschuldigten auf Nötigung in Tateinheit mit Beihilfe zum Raub durch Unterlassen und beim anderen Angeschuldigten auf Raub, heißt es weiter. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage beim Schöffengericht des Ellwanger Amtsgerichts erhoben.
Hier teilt ein Sprecher auf Anfrage mit, dass die Anklagen sämtlichen Beteiligten zugestellt worden sind und sich die Fallakten derzeit bei der Verteidigung befinden. Wann der Prozess stattfindet, ist derzeit noch nicht bekannt.