Super Mario Run
Das Debüt des prominentesten aller Videospielhelden auf iOS und den Mobilgeräten überhaupt kündigte Apple-Boss Tim Cook persönlich an. Kann der hüpfende Klempner mit der erstmals hier eingesetzten Einhandsteuerung auf iPhone und iPad überzeugen?
Ein Smartphone-Spiel von Nintendo war bis Super Mario Run undenkbar – und alteingesessene Nintendo-Fans können es immer noch kaum glauben, dass Mario den Sprung auf Mobilgeräte gewagt hat. Es stand viel auf dem Spiel. Deswegen bemühte Nintendo auch Mario-Erfinder und Nintendo-Legende Shigeru Miyamoto höchstpersönlich zur Demo auf der Bühne der Apple-Keynote. Bis die App dann erschien, dauerte es noch Monate. Fans konnten sich per E-Mail benachrichtigen lassen, wann sie erhältlich sein würde. Im Dezember letzten Jahres war es endlich so weit.
Sprung auf die Mobilplattform
Für Nintendo steht viel auf dem Spiel: Die NintendoCharaktere wie Mario sind die erfolgreichsten der Videospielgeschichte und praktisch die Kronjuwelen des Spieleherstellers. Bisher gab es sie nur exklusiv auf Nintendo-Hardware wie zuletzt dem Nintendo 3DS und der Wii U. Nachdem Smartphones aber immer mehr den traditionellen Spielkonsolen das Wasser abgraben, fällt die letzte, für viele Nintendo- Puristen immer noch schwer vorstellbare Bastion, dass Nintendo-Spiele ausschließlich auf hauseigener Hardware laufen.
Pokémon Go war im Herbst der erste Vorstoß auf die neue Plattform. Das Spiel zeigte, welch enormes Potenzial in der Verbindung von NintendoCharakteren und der Mobilplattform schlummert. Entsprechend hoch ist die Spannung, wie gut der Klempner mobil hüpft. Super Mario Run erscheint zunächst exklusiv für iOS und erst später für Android.
Endless Runner oder Hüpfspiel?
Super Mario Run wurde für die Einhandbedienung im Hochformat konzipiert. Es handelt sich also nicht um eine Konvertierung eines 3DS-Titels. Mario läuft hier automatisch und hüpft auch selbstständig über kleinere Gegner und Hindernisse. Der Daumen auf dem Touchscreen lässt ihn springen – je länger, desto höher. Wer aber ein stark vereinfachtes
Mario à la „Flappy Bird“befürchtet, kann aufatmen. Tatsächlich entpuppt sich Super Mario Run schon
Mario läuft hier automatisch und hüpft auch selbstständig über kleinere Gegner und Hindernisse.
nach den ersten Leveln stattdessen als waschechtes Jump ‘n‘ Run, bei dem gutes Timing und präzise Sprünge gefragt sind.
Nicht nur Begeisterung
Geübte Spieler kommen zügig durch die 24 Level, was für Kritik sorgte. Aber erstens bieten sie viel Abwechslung und Spielspaß, zweitens laden sie immer wieder dazu ein, neue Routen und Hüpftechniken auszuprobieren, um alle Sondermünzen zu finden oder seine Levelzeit zu verbessern. Zudem gibt es mit „Toad Rally“und „Königreich“noch zwei Modi, in denen man gegen Kontrahenten antreten respektive seine eigene Spielwelt gestalten kann. Nur mit dem wohl als Kopierschutz eingebauten Onlinezwang hat sich Nintendo keinen Gefallen getan. Onlinefunktionen sind gut, aber letztlich sollte man ein mobiles Spiel auch ohne Netz spielen können.
Fazit: Start gelungen!
Marios Debüt auf dem iPhone und iPad ist geglückt. Super Mario Run erfindet zwar das Rad nicht neu und liefert allseits bekannte Mario-Kost von früheren Konsolen, das Spiel setzt allerdings mit der innovativen Steuerung neue Akzente. So liefert der Titel insgesamt die berühmte Qualität ab. Wenn Nintendo dieses Niveau hält, dürfen wir uns auf weitere Umsetzungen und neue Spiele mit den zahlreichen Charakteren von „Big N“fürs Smartphone und Tablet freuen.