Monument Valley 2 – fast ein Kunstwerk
Monument Valley mischt geschickt wunderschöne Bilder, Töne, 3-D-Rätsel und viele optische Täuschungen zu einem faszinierenden Abenteuer – das fast ein Kunstwerk ist.
Auf der Keynote der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC 2017 in San José war die Ankündigung von Monument Valley 2 eine echte Überraschung – nachdem Infos zu HomePod & Co. überwiegend schon vorher durchgesickert waren. Der Vorgänger war nicht nur ein großer Erfolg, er wurde mit Preisen wie dem „Apple Design Award 2014“ausgezeichnet. Entsprechend hoch liegt die Messlatte beim Nachfolger.
Traumhafte Pastellschlösser
Am erfolgreichen Grundprinzip hat sich auch im neuen Teil zum Glück nichts geändert: Monument Valley 2 lädt den Spieler in wunderschöne Levels mit Monumenten aus Türmen, Brücken und Treppen ein, die knifflige, aber spaßige Rätsel ergeben. Das Prinzip ist simpel: Die Spielfigur muss sich zum Ziel bewegen, um das Level zu beenden.
Die Wege zum Levelende scheinen auf den ersten Blick unmöglich, der Spieler kann aber zum Beispiel mit einer Kurbel Teile des Levels im 3-D-Raum drehen, Verbindungen herstellen und auf diese Weise die Spielheldin Ro durch Antippen in Richtung Ziel weiterlaufen lassen. Auch in Teil zwei haben sich die Entwickler wieder originelle Mechaniken einfallen lassen, um die typischen optischen Täuschungen herzustellen.
Das zweite Besondere an Monument Valley ist die fast schon kunstvolle Optik: Die 3-D-Level sind immer in dezenten Pastelltönen gestaltet. Das ergibt wunderschöne Spielwelten, die jedes Mal schon kleine Kunstwerke sind. Dazu gesellen sich noch die ausgefeilten Animationen und der perfekt abgestimmte Sound, die zusammen eine besondere Spielatmosphäre ergeben.
Mutter und Kind im Abenteuer
Ro beschreitet im neuen Teil nicht mehr allein die Wege in Monument Valley, sondern wird schon ab dem zweiten Level von ihrem noch kleinen Kind begleitet, dem sie den Weg zeigt. Der Spieler steuert in einigen Levels zwei Figuren, was jedoch keinen großen Unterschied macht – außer dass die Knobelei diesmal von einer kleinen Story untermalt wird, bei
der Mutter und Kind getrennt werden und dann wieder zusammenfinden müssen.
Die Rätsel in Monument Valley 2 werden von Level zu Level immer ein bisschen kniffliger, aber zum Glück nie frustrierend. Beim Lösen ist aber etwas Erfahrung aus Teil eins ganz hilfreich – ansonsten werden einige harte Nüsse serviert. Wer neu in die Spielserie eintaucht, sollte sich daher vielleicht das im App Store erhältliche Bundle mit dem ersten Teil holen und ganz von vorn anfangen.
Kurzer, aber wunderschöner Rätselspaß
Einziger Wermutstropfen ist der Umfang: Einigermaßen geübte Knobler können die 14 Kapitel in ein paar Stunden schaffen. Das sind zwar mehr als die zehn im ersten Teil, der legte jedoch nach einiger Zeit ein Erweiterungspaket nach. Bleibt zu hoffen, dass uns auch in Monument Valley 2 weitere Levels per In-App-Kauf serviert werden.
Die kleine Geschichte zu den Levels sorgt für kurzweilige Unterhaltung, ist aber keine epische Geschichte wie in einem Rollenspiel. Die Erweiterung um eine weitere Spielfigur macht kein ganz neues Spiel, ist aber gelungen. Die kleine Hintergrundgeschichte sorgt für zusätzliche Atmosphäre.
Fazit: Kleines Meisterwerk für die Sinne
Mit Monument Valley 2 ist den Entwicklern wieder ein kleines, wenn auch etwas kurzes Meisterwerk gelungen. Die noch stimmungsvolleren Levels, unterstützt durch Farbgebungen und sehr gelungene Sounds, ergeben ein einmaliges Erlebnis.
Die kleine Geschichte zu den Levels sorgt für kurzweilige Unterhaltung, ist aber keine epische Geschichte wie in einem Rollenspiel.