Musik mit dem iPad..............
Nicht nur mit dem Mac, auch auf dem iPad können Sie Musik machen.
Nicht nur mit dem Mac, auch dem iPad können Sie Ihre Musik ganz einfach abspielen, aufnehmen und mit anderen teilen. Darüber hinaus wartet eine Vielzahl an Apps und Sounds für jeden Musikstil auf Sie. Wir halten Sie über den aktuellen Stand von Apples kostenfreier Lösung GarageBand auf dem Laufenden.
In den 1980er-Jahren galt der Mac neben dem Atari ST noch als vorherrschendes Werkzeug der Musikproduktion. Diese Rolle übernimmt – zumindest bei Hobbymusikern – zunehmend das iPad. Viele Apps für die professionelle Musikgestaltung sind nicht mehr nur für den Mac, sondern auch für das Tablet von Apple erhältlich. Dank der leistungsstarken und mobilen Hardware des iPad sind nun auch auf der Touch-Oberfläche neue kreative Schübe und musikalische Höhenflüge möglich.
Während Nachwuchsmusiker ihre ersten Schritte zumeist mit GarageBand beginnen, benötigen erfahrene Musik-Architekten wahrscheinlich eher eine Studioumgebung, in der Sampling, Sequencing und Loops umfassend und ohne Kompromisse möglich sind.
Ein großer Vorteil der neuen Technik: Apps kosten lediglich ein Bruchteil dessen, was noch vor Jahren für Synthesizer und Musikmaschinen etwa von Moog auszugeben war – und teils immer noch ist. Denn den Minimoog oder einen Synthesizer von Korg, Roland oder Yamaha kann man sich zwar auch als Hardware ins Musikzimmer stellen, das wird dann aber nicht ganz billig.
Apple GarageBand für iOS
Obwohl von Anfang an sehr leistungsfähig, gilt GarageBand für das iPad nicht als taktgebend in der Musikproduktion. Das liegt zum einen am bewusst einfachen Design, in das Apple jede Menge Arbeit investiert, damit die App möglichst wenige Hürden aufbaut. Zum anderen ist aber eben diese Vereinfachung für erfahrene Musikmacher der Grund, sich nach anderen Apps umzusehen, die deren Ansprüchen technisch eher gewachsen sind.
Wer aus diesen Gründen GarageBand auf dem iPad länger nicht geöffnet hat, darf jetzt einen neuen Anlauf starten. Denn mit dem Update auf Version 2.3 führte Apple Ende 2017 einige Neuerungen ein, mit denen das kostenfreie Standardwerkzeug auch außerhalb der Zielgruppe des typischen Heimmusikers interessant wird. Der Singer-Songwriter fand dort bisher alles, was er braucht. Doch nun kommen ein Paket mit Toneffekten und eine Drum-KitSammlung hinzu. Letztere eignet sich für Stile wie Hip-Hop, House, Techno sowie Drum-’n’-Bass.
Die „Beat Sequencer“-Erweiterung ist sprichwörtlich im Handumdrehen geladen und eingerichtet und gestattet dabei eine Tiefe, die in dieser Form neu für Gara
geBand auf dem iPad ist. Akustische und elektronische Schlaginstrumente sowie Percussions sind auf Knopfdruck eingerichtet. Sie können alles einstellen: Schlagtakt, Muster, Wiedergabe-Modus und Nachklang. Oder aber voreingestellte Muster sofort in eigene Grooves übernehmen und mit einer Zufallsfunktion natürlicher und menschlicher klingen lassen. Weitere Flexibilität bietet die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der einzelnen Schritte anzupassen, Tonwiederholungen einzufügen oder mit dem Zufallsregler zu variieren. Denn kein Schlagzeuger trifft die Snaredrum jedesmal gleich. Für den Fall, dass Sie GarageBand mit einem externen Drumcomputer verwenden, könnte die Erweiterung den Ausschlag geben, Ihre Songs wieder in einer App aufzubauen.
Neue Sound Library
Die aktuelle Version von GarageBand bringt eine neue Klangbibliothek mit. Aus diesem Repertoire wählen Sie weitere Sounds und Loops, denn zum Beispiel das „Reggaeton Pop“-Paket oder traditionelle chinesische und japanische Instrumente benötigt nicht jeder. Das neue Klangrepertoire kommt daher wie der App Store, allerdings sind die Inhalte und Erweiterungen so kostenlos wie die Basis-App. Beispiele der Klangpakete lassen sich vor dem Download anhören. Bemerkenswert ist auf jeden Fall die Liebe zum Detail, mit der man viele der Instrumente spielen kann.
Weitere Verbesserungen betreffen unter anderem den besseren Support für sogenannte Audio Unit Extensions, mit denen Sie Instrumente aus anderen Apps übernehmen können. GarageBand verarbeitet 24-Bit-Audio für Aufnahme und Wiedergabe und benötigt iOS 11, sodass ältere iPads leider nicht mehr in den Genuss der neuesten Version kommen.
Versteckte Komplexität
Zugegebenermaßen ist GarageBand nicht das einzige Programm, das Inter-App-Audio und Audio Units verwendet. Andere Recording-Anwendungen bieten mehr Flexibilität für professionelle Anwender. Was aber GarageBand als App so verlockend macht, ist die Tatsache, dass diese alles beinhaltet, was Sie brauchen, um auf einer grundlegenden Ebene loszulegen. Wenn Sie bereit sind, weitere Sounds in anderen Anwendungen hinzuzufügen, sind diese nur ein paar Fingertipps entfernt.
In diesem Sinne ist GarageBand auf dem iPad ein Mikrokosmos für sich. An der Oberfläche ist es so einfach, dass praktisch jeder es benutzen kann, aber darunter liegt eine gewachsene Komplexität. In GarageBand bedeutet das: mehr Sounds und Effekte zusammen mit der modularen Konnektivität zu physischen Instrumenten. Auf der anderen Seite können Sie auf dem iPad mit GarageBand einen Song komplett aus Audio-Loops aufbauen, ohne jemals mit dem kompletten Aufnahmestudio unter der Oberfläche in Berührung zu kommen.
Gute Balance
Bei den in letzter Zeit von Apple vermehrt entwickelten Lerninhalten liegt der Fokus auf dem Programmieren anstelle der universellen Sprache Musik. Daher kann niemand ahnen, in welche Richtung Apple mit GarageBand zukünftig gehen wird, aber derzeit gelingt die Balance zwischen einfachem Einstieg und ausgereiften Klangeffekten. Hinzu kommt die Kompatibilität zwischen GarageBand und Logic Pro auf dem Mac – möchten Sie sich die Tür für den Aufstieg auf Apples professionelle Musikproduktionsumgebung offen halten, können Sie später Ihre Projekte einfach weiterverwenden.