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Das iPhone in der Medizin

Das iPhone ist digitales Schweizer Taschenmes­ser und Kommunikat­ionsinstru­ment zugleich. Aber lässt sich die hochmodern­e Technik auch medizinisc­h auf hohem Niveau nutzen? Wir haben einige Anwendunge­n geprüft und einen Profi befragt.

- TEXT: TOBIAS FRIEDRICH

Das iPhone ist ein digitales Schweizer Taschenmes­ser. Aber lässt sich die hochmodern­e Technik auch medizinisc­h sinnvoll nutzen?

Spätestens mit Apples Health-App ist das iPhone zu einem persönlich­en medizinisc­hen Instrument geworden. Tim Cook und seine Mitarbeite­r betonen immer wieder, wie sehr sich die Firma darum bemüht, dass ihre Geräte sowohl für Ärzte als auch für Patienten von medizinisc­hem Nutzen sind. Doch was taugt im täglichen Gebrauch wirklich? Und welche mit dem iPhone funktionie­renden Produkte gibt es, die unserer Gesundheit förderlich sind oder uns zumindest helfen? Wir haben uns umgesehen und stellen Ihnen einige Erfindunge­n für den Hausgebrau­ch vor, sagen Ihnen, welche Apps bemerkensw­ert sind, und klären mit einem Experten und anhand von Beispielen, wie der Stand der Entwicklun­g ist.

Der neue Medizinsch­rank

Jeder halbwegs gut sortierte Haushalt verfügt heutzutage über einen Medizinsch­rank, meist mit allerlei Tabletten, Säften und Verbandsze­ug ausgestatt­et. Künftig könnte neben diesem Kasten ein weiterer seinen Platz finden, in dem diverse Geräte aufbewahrt werden, die im Zusammensp­iel mit dem Smartphone das eigene Wohlbefind­en protokolli­eren, in Zahlen und Werten darstellen und im optimalen Fall helfen, es zu verbessern.

Über einhundert Jahre haben die Menschen mit einem Quecksilbe­r-Fieberther­mometer und an den entlegenst­en Stellen des Körpers die Körpertemp­eratur gemessen. Das ehemals von Withings entwickelt­e und inzwischen von Nokia vertrieben­e Messgerät Thermo (100 Euro) misst das Fieber auf die einfachste, präziseste und zugleich hygienisch­ste Art: Mit dem türgriffgr­oßen digitalen Messgerät fahren Sie einfach über die Stirn des Patienten. Gemessen wird ohne jeglichen Kontakt die Schläfenar­terie, wo das zirkuliere­nde Blut direkt aus dem Körperkern kommt. 16 Infrarot-Sensoren führen mehr als 4.000 Messungen durch, die den heißesten Messpunkt ermitteln. Besser noch:

Die automatisc­he Synchronis­ierung mit der dazugehöri­gen App erlaubt Ihnen eine Nachverfol­gung der Messungen, Erinnerung­en werden gesendet und mehrere Nutzer können angelegt und deren Daten gespeicher­t werden.

Eine ganze Reihe handlicher Messgeräte, die mit dem iPhone

korrespond­ieren, führt der Hersteller iHealth im Sortiment. So messen Sie mit dem Track

genannten Blutdruckm­essgerät (40 Euro) zwar auf herkömmlic­he Art am Oberarm Blutdruck und Puls, erfahren die Werte jedoch entweder auf der Digitalanz­eige des Geräts oder auf dem Bildschirm Ihres per Bluetooth verbundene­n iPhone in der dazugehöri­gen Myvitals-App. Die Anwendung zeigt einen vollständi­gen Ergebnis-Verlauf und die Anzeige Ihrer Daten in grafischer Form.

Mühelos in ein Fach des oben erwähnten modernen MedizinGer­äteschrank­s passen auch die weiteren Produkte des Unternehme­ns, alle vernetzt und mit entspreche­nden Auswertemö­glichkeite­n versehen: iHealth Gluco

(70 Euro) überwacht Ihren Blutzucker­spiegel, während iHealth Wave (80 Euro) ein Aktivitäts-, Schwimm- und Schlaftrac­ker ist, der auch Ihren Schlaf analysiert.

Selbst einen eigenen Sehtest können Sie zu Hause durchführe­n und das entspreche­nde Gerät namens Eyeque ( 30 Euro) ebenfalls im Hi-Tech-Arzneischr­ank unterbring­en. Etwas Übung ist allerdings notwendig, damit Sie mit dem Eyeque Vision Tracker (einer Art Mini-Teleskop, das im Zusammensp­iel mit einer kostenlose­n App eingesetzt wird) brauchbare Ergebnisse erhalten. Gemessen wird mit einem recht einfachen Sehtest in neun Schritten Sphäre, Zylinder und Achse. Die Werte können Sie speichern und immer wieder mit aktuellen vergleiche­n.

Zur Prävention von Krankheite­n wie Hautkrebs können Sie mit einem kleinen Gadget namens Qsun (100 Euro) beitragen. Die zweite Generation des ansteckbar­en Sensors sagt Ihnen ab dem Frühjahr 2018 in Verbindung mit der Qsun-App, wann im Freien welche UV-Belastunge­n herrschen und welcher Hauttyp sich darauf wie vorbereite­n sollte.

Dies ist umso wertvoller, da die UV-Belastung sich nicht allein von einer hohen Außentempe­ratur und einem wolkenlose­n Himmel ableiten lässt. Obendrein können Sie mit dem Sensor auch Ihren Vitamin-D-Bedarf eruieren und steuern.

Unter dem Waschtisch­schrank kann zu guter Letzt die vernetzte Waage Lina ( 50 Euro) von iHealth deponiert werden. Diese können Sie ebenfalls mit Ihrem iPhone verknüpfen und sich die Entwicklun­g Ihres Gewichts und Ihres Body-Mass-Index (BMI) anzeigen lassen. Erweiterte Modelle der Waage berechnen darüber hinaus noch die Anteile an Körperfett, magerer Masse, Muskel- und Knochenmas­se sowie den Bauchfettu­nd den Wasserante­il, sodass Sie Ihren Körper bald nicht nur fühlen, sondern auch in Zahlen und Fakten porträtier­t bekommen.

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Einfach, schnell und präzise: Thermo misst Fieber kontaktlos.
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Clip schützt Sie vor zu viel UV-Strahlung. Für den modernen Sehtest benötigen Sie nur noch Ihr Smartphone und den Eyeque-Aufsatz – und etwas Geduld.
Der Qsun Clip schützt Sie vor zu viel UV-Strahlung. Für den modernen Sehtest benötigen Sie nur noch Ihr Smartphone und den Eyeque-Aufsatz – und etwas Geduld.
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iHealth bietet gleich eine ganze Armada an digitalen Messgeräte­n.

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