GPS für den Hund...................
Die größte anzunehmende Katastrophe für einen jeden Hundebesitzer ist sicherlich der Verlust seines vierbeinigen Freundes. Tractive GPS will diesem Hunde-GAU vorbeugen.
Tractive GPS will Sie vor dem Verlust Ihres vierbeinigen Freundes bewahren.
Tausende Hunde gehen jährlich verloren – sei es durch Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr, durch Jagdtrieb in Wald und Flur, auf Reisen, durch offene Gartenpforten oder sogar Diebstahl des wartenden Tieres vor dem Supermarkt – ein Albtraum für jeden Besitzer. Ein verlorenes iPhone ist leicht zu orten – warum also nicht ein Hund?
Tractive GPS macht genau dies möglich: Am Halsband Ihres felligen Freundes bringen Sie einen GPS-Tracker an, der fortwährend die exakte Position des Hundes an eine iPhone- beziehungsweise iPad-App sowie einen Online-Dienst weitergibt, den Sie einfach im Webbrowser Ihres Mac nutzen. Zur anschaulichen Standortbestimmung nutzt Tractive das übersichtliche und zudem frei bereitgestellte Kartenmaterial von Openstreetmap. Ist der vierbeinige Heißsporn also tatsächlich einmal ausgebüxt, sollten Sie seinen Aufenthalt recht schnell bestimmen können – vorausgesetzt, niemand hat das Halsband oder den Tracker entfernt.
Abomodell
Im Sender selbst ist zusätzlich zum GPS-Modul eine in 150 Ländern nutzbare SIM-Karte für die Kommunikation mit dem Smartphone verbaut. Die dabei entstehenden Kosten sowie die angebotene Dienstleistung verrechnet der österreichische Anbieter innerhalb eines Abomodells, das
– je nach Leistungsumfang – verschieden Tarife bereithält. Die Preise starten bei knapp 50 Euro pro Jahr für die landesweite Abdeckung; für 10 Euro Aufpreis erhalten Sie eine weltweite Ortung sowie unter anderem eine unlimitierte Aufzeichnung vergangener Aufenthaltsorte. Für die wasserdichte Tracking-Hardware selbst fallen – je nach Modell und Akkulaufzeit – einmalig 50 bis 80 Euro an. Das uns bereitgestellte preisgünstigere „GPS“-Modell mussten wir ungefähr alle zwei bis drei Tage neu aufladen, der „GPS XL“-Modell hält laut Hersteller immerhin sechs Wochen.
Apropos Tracker: Dieser ist recht klobig geraten – am Halsband unseres Bürohundes Sammy, einem Golden-Retriever-Mischling, stellte dies kein Problem dar, kleinere Hunde und besonders Katzen könnten den 35 Gramm „schweren“GPSBegleiter jedoch schnell als lästig empfinden. Ein Halsband mit integriertem Signalgeber und flachem Akku wäre hier sinnvoller – der Kyon-Tracker (siehe nächste Seite) macht es vor, allerdings zu einem weitaus höheren Preis.
Track Your Dog!
Die Standortbestimmung beziehungsweise -verfolgung in den Mobil-Apps sowie im Webbrowser schafft nicht nur Beruhigung mit Hinblick auf mögliche Notsituationen, sondern macht im All
tag sogar richtig Spaß: Geht etwa der Partner mit dem Hund Gassi, können Sie die Route des Spaziergangs mithilfe des Live-Trackings quasi in Echtzeit verfolgen – was zur späten Stunde im Stadtpark sogar für zusätzliche Sicherheit beim Menschen sorgt. Dabei überträgt der Tracker seine Position alle zwei bis drei Sekunden, was logischerweise mehr Akku verbraucht. Natürlich ist diese zeitgenaue Übertragung im Verlustfall nahezu überlebenswichtig. Leider brach die Verbindung in unseren Tests während des Live-Trackings hin und wieder ab – im Notfall könnte dies den letzten Nerv des Hundebesitzers rauben.
Die zurückgelegte Laufstrecke des Hundes lässt sich nachträglich auch in einem Standortverlauf auf der Karte anzeigen – hier erfolgt die Abfrage akkuschonend nur alle paar Minuten. Detailinformationen wie etwa die mithilfe des Trackers berechnete Geschwindigkeit des Hundes helfen bei der Suche.
Ebenso sinnvoll ist das Anlegen eines sogenannten „virtuellen Zauns“. Auf der Onlinekarte definieren Sie dabei einen eigenen „sicheren“Auslauf. Dabei kann es sich zum Beispiel um den eigenen Garten oder die engere Nachbarschaft handeln. Verlässt das Tier diesen Bereich, erhalten Sie umgehend eine Push-Nachricht auf Ihrem iPhone.
Doch der smarte Tracker kann noch mehr: So können Sie per App ein Licht und einen Signalton an der Hardware einschalten, damit Sie Ihren Hund auch in der Dunkelheit sehen und hören. Zudem dürfen Sie den Standort des Vierbeiners mit Familie und Freunden teilen, damit auch diese beim Suchen mithelfen oder sich einfach vergewissern, wo sich ihr Liebling aktuell befindet. Im „Premium“-Abo steht sogar eine Augmented-Reality-Funktion bereit, die Sie mithilfe der 360-Grad-Umgebungsdarstellung zu Ihrem Tier pilotieren will.
In unserem Test fiel jedoch negativ auf, dass App und Weboberfläche den Standort unseres Redaktionshundes nicht immer korrekt darstellten, sobald er sich in einem Gebäude befand.
Das ist nicht unbedingt Tractive selbst, sondern der bekannten Ungenauigkeit des GPS-Signals in geschlossenen Räumen anzulasten – hier sind die Signale der GPS-Satelliten nur schwer zu empfangen. So meldete die iPhone-App auf einmal das Verlassen des virtuellen Zauns durch unseren Bürohund. Die AR-Darstellung behauptete gar, dass sich Sammy fast 140 Meter von uns entfernt aufhalten würde – dabei schlummerte er sanft neben dem Bürosofa.
Natürlich gehen Hunde meist nicht in Gebäuden verloren, weshalb diese Ungenauigkeit vielleicht zu vernachlässigen ist. Möchten Sie aber zum Beispiel kontrollieren, dass sich Ihr Hund in der Wohnung aufhält, während Sie einkaufen, kann so eine Fehlinformation jedoch bereits für Panik sorgen. Beim Aufenthalt im Freien konnten wir hingegen keine Probleme feststellen – und darauf kommt es in den meisten Notfällen an.
Fazit
Tractive ist ein Angebot, das man so lange nicht vermisst, bis man es wirklich benötigt. Dann aber wird man unendlich dankbar sein, ein paar Euro im Monat für den Dienst investiert zu haben. Besonders die Umsetzung der Software weiß zu gefallen. Die Hardware darf jedoch noch eleganter geraten.