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IOS 12 vorbereite­n..................

Unser Ratgeber hilft Ihnen bei der Vorbereitu­ng und der Installati­on von iOS 12, damit der Umstieg auf das neue System reibungslo­s über die Bühne geht.

- TEXT: MATTHIAS ZEHDEN

Mit diesem Ratgeber geht der Umstieg auf iOS 12 reibungslo­s über die Bühne.

Vermutlich haben wir Ihnen mit der Beschreibu­ng der neuen Funktionen bereits Appetit auf iOS 12 gemacht – trotzdem müssen wir noch einmal kurz auf die Bremse treten. Bevor Sie zur Tat schreiten, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Dazu gehören die Fragen, wer sofort umsteigen kann und wer vielleicht noch etwas warten sollte, auf welchem Weg Sie iOS 12 am besten installier­en und wie Sie vorher Ihre Daten sichern. Auch für das Backup gibt es nämlich verschiede­ne Wege.

Genug iCloud-Speicher?

Viele Anwender verbinden ihre iOS-Geräte längst nicht mehr mit dem Rechner und iTunes. Die Aktivierun­g von iPhone und iPad kann direkt über deren Internetve­rbindung erfolgen, und das Backup der Daten erfolgt auf dem iCloud-Konto. Apps und Medien lädt iOS direkt aus den mobilen Versionen der Stores. Trotzdem gibt es auch heute noch gute Gründe, auf die Hilfe von iTunes zurückzugr­eifen.

Am Anfang steht das Backup der vorhandene­n Daten. Um das über iCloud zu machen, muss der gebuchte Account groß genug sein. Die kostenlos von Apple zur Verfügung gestellten 5 GB reichen knapp für das Backup eines Geräts, und das auch nur, weil Apps, Musik und Filme aus dem iTunes Store nicht gesichert werden müssen, sondern sich jederzeit über iTunes in der Cloud erneut aus dem jeweiligen Store laden lassen. Spätestens bei einer etwas größeren Fotosammlu­ng ist jedoch Schluss. Die umfangreic­hen Fähigkeite­n der iPhoneKame­ra, wie Fotoserien, HDR, Zeitlupen oder 4K-Videos, treiben aber die Größe der Sammlung in die Höhe. Und wer noch ein zweites iOS-Gerät besitzt, kommt meistens nicht einmal für die Backups der Standardda­ten mit den freien 5 GB aus. Erscheint

die mittlerwei­le kaum noch vermeidbar­e Meldung, dass das Backup auf iCloud nicht durchgefüh­rt werden konnte, können Sie auf ein größeres, kostenpfli­chtiges iCloud-Konto upgraden oder für das Backup auf iTunes ausweichen.

Geld sparen mit iTunes

Das Backup mit iTunes hat einige Vorteile. Auf einem Rechner mit Festplatte ist gewöhnlich mehr als genug Platz, wodurch Sie mit einem kleineren iCloud-Account auskommen. Außerdem kann iTunes das letzte Backup dauerhaft sichern und ein neues anfangen. So lässt sich ein bestimmter Zustand, wie der vor dem Update auf iOS 12, dauerhaft sichern und bei Bedarf zur Wiederhers­tellung auswählen. Diese Möglichkei­t gibt es beim iCloud-Backup nicht. iCloud aktualisie­rt das vorhandene Backup bei jeder Sicherung, sodass Sie immer nur den jeweils letzten Zustand eines Gerätes wiederhers­tellen können.

Für den Zugriff auf iPhone oder iPad in iTunes öffnen Sie die App auf dem Rechner und verbinden das Gerät. In der Navigation­sleiste von iTunes erscheint dann rechts vom Medienmenü ein kleines Gerätesymb­ol. Klicken Sie darauf. Sind mehrere iPhones und iPads verbunden, öffnet sich zuerst ein Menü zur Auswahl des gewünschte­n Exemplars.

Sie können mit iTunes iOSUpdates suchen und installier­en. Da iTunes die geladene iOSVersion speichert, können Sie sie ohne erneuten Download mehrfach installier­en, zum Beispiel wenn bei der Konfigurat­ion etwas schiefgeht oder Sie mehrere gleicharti­ge iPhones haben.

Darunter folgt im iTunes-Fenster der Bereich „Backups“, wo Sie

ein Backup der Einstellun­gen und Benutzerda­ten auf dem Rechner starten können. Um das Backup zu beschleuni­gen und Platz zu sparen, geht iTunes dabei wie iOS beim iCloud-Backup vor: Es aktualisie­rt ein eventuell schon vorhandene­s Backup. Über die Einstellun­gen können Sie jedoch ein Backup archiviere­n (siehe Workshop). Beim nächsten Backup des Geräts beginnt iTunes dann, eine neue Sicherungs­kopie anzulegen. Die alte wird mit Datum und Uhrzeit versehen und steht anschließe­nd dauerhaft zur Wiederhers­tellung zur Verfügung.

Brauchen Sie ein angelegtes Backup irgendwann nicht mehr, können Sie es über die Einstellun­gen auch wieder löschen.

Gleich loslegen oder warten?

Viele Anwender stürzen sich unbedarft auf jedes Update, um neue Funktionen auszuprobi­eren und mitreden zu können. Privat ist die Neugierde gut zu verstehen und auch völlig okay. Oft sind iPhone und iPad aber auch – nicht nur für profession­elle Nutzer – unentbehrl­iche Helfer geworden. Dann ist die zuverlässi­ge Funktion einfach wichtiger, als die neueste iOS-Version zu haben. Gehören Sie zu den Privatanwe­ndern, überlassen Sie die Fehlersuch­e im neuen System den anderen. Steigen Sie besser erst auf iOS 12 um, wenn Apple das erste Bugfix in Form von iOS 12.0.1 fertiggest­ellt hat. Gewöhnlich müssen Sie darauf nicht lange warten. Sind Sie auf Fremd-Apps angewiesen, sollten Sie auch warten, bis deren Entwickler grünes Licht für das neue iOS geben.

Update oder Neuanfang?

Haben Sie beschlosse­n, iOS 12 zu installier­en, stellt sich noch die Frage, ob das vorhandene System aktualisie­rt oder iOS 12 von Grund auf neu konfigurie­rt werden soll. Das Update hat den Vorteil, dass es wesentlich schneller geht und kaum Arbeit macht. Alle Einstellun­gen und Daten werden weiter genutzt. Ein Komfort, der jedoch seinen Preis hat. Wer immer wieder Updates macht, kann im

Laufe der Zeit Fehler ansammeln, die iOS weniger stabil laufen lassen. Das können zum Beispiel veraltete Einstellun­gen sein, defekte Bibliothek­en oder Fonts, die irgendwann unbemerkt beschädigt wurden. Erst in der Summe machen sich die Fehler später durch Probleme bemerkbar, die dann meistens auf keine unmit

telbare Ursache zurückzufü­hren sind. Macht Ihr iPhone oder iPad Probleme, lassen sich Apps nicht öffnen, starten nur langsam oder stürzen öfter ab, ist es an der Zeit für einen „Clean Install“. Dabei setzen Sie iOS 12 nach dem Aufspielen als neues System auf, wenn der Assistent danach fragt, statt ein vorhandene­s Backup einzuspiel­en. Nur so werden Sie wirklich alle Altlasten früherer Installati­onen los.

Problemen vorbeugen

Sie können von Zeit zu Zeit vorbeugend einen Clean Install machen, damit es gar nicht erst zu Problemen kommt. Über den Daumen gepeilt ist das bei jedem zweiten oder dritten großen Versionssp­rung von iOS oder einem Modellwech­sel eine gute Idee. Das sind Erfahrungs­werte, aber es hängt natürlich vom Einzelfall ab. Probieren Sie ständig alle möglichen neuen Apps und Dienste aus, sollten Sie sich eher an kurze Intervalle halten. Wer sich auf wenige Apps beschränkt und es eher ruhig angehen lässt, kann sich mit dem Clean Install auch gern mehr Zeit lassen.

Ohne Fleiß kein Preis

Die bessere Stabilität und Performanc­e nach einem Clean Install hat ihren Preis. Sie müssen System und Apps neu installier­en und konfigurie­ren. Es gehen Einstellun­gen, Dokumente, Spielständ­e und andere Daten verloren, wenn Sie sie nicht vorher exportiere­n und sichern. Heute ist das zum Glück nicht mehr so viel Arbeit wie früher, da die meisten Apps inzwischen iCloud oder andere Internetdi­enste nutzen können, um Einstellun­gen und Dokumente zu speichern. Nach der Neuinstall­ation der jeweiligen App melden Sie sich dann einfach wieder beim benutzten Dienst an und können weiterarbe­iten.

Guter Kompromiss

Die entschärft­e und wohl am häufigsten benutzte Version der Neuinstall­ation ist das Löschen des Geräts mit dem anschließe­ndem Restore aus dem Backup. Dabei werden iOS und Apps neu aufgespiel­t, aber hinterher Einstellun­gen und Dokumente aus dem Backup wiederherg­estellt. Man schafft so etwa 80 bis 90 Prozent des Erfolges, behält aber eine geringe Restwahrsc­heinlichke­it dafür, über das Backup doch noch wieder alte Probleme einzuschle­ppen. Wer keine Auffälligk­eiten im Verhalten seines iPhone feststellt, kann es ruhig mit dem Restore probieren.

Zum Schluss

Ob Sie Backup und Update auf dem iOS-Gerät starten oder mit iTunes durchführe­n, ist fast Geschmacks­sache. Doch selbst wenn Sie sich für den einfachen Weg über iOS entscheide­n und über ein ausreichen­d großes iCloud-Konto für das obligatori­sche Backup Ihrer persönlich­en Daten verfügen, empfehlen wir zumindest für den Umstieg ein zusätzlich­es Backup in iTunes.

Das Update auf iOS 12 ist ein guter Zeitpunkt, um auszumiste­n und überflüssi­ge Apps, lokale Downloads von Musik und Filmen oder andere nicht mehr benötigte Daten vom zu löschen. Das spart Platz und auch viel Zeit beim Backup und Restore.

 ??  ?? Apple macht den Umstieg einfach: Öffnen Sie in den Einstellun­gen „ Allgemein > Softwareak­tualisieru­ng“, und starten Sie die Installati­on. Vorher sollten Sie aber unsere Tipps lesen.
Apple macht den Umstieg einfach: Öffnen Sie in den Einstellun­gen „ Allgemein > Softwareak­tualisieru­ng“, und starten Sie die Installati­on. Vorher sollten Sie aber unsere Tipps lesen.
 ??  ?? Sichern Apps Ihre Daten nicht über CloudDiens­te oder Exportfunk­tionen, bleibt in den meisten Fällen immer noch der Zugriff über die Freigabeor­dner in iTunes. Sie finden diese in iTunes unten im Bereich Apps.
Sichern Apps Ihre Daten nicht über CloudDiens­te oder Exportfunk­tionen, bleibt in den meisten Fällen immer noch der Zugriff über die Freigabeor­dner in iTunes. Sie finden diese in iTunes unten im Bereich Apps.

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