IOS 12 vorbereiten..................
Unser Ratgeber hilft Ihnen bei der Vorbereitung und der Installation von iOS 12, damit der Umstieg auf das neue System reibungslos über die Bühne geht.
Mit diesem Ratgeber geht der Umstieg auf iOS 12 reibungslos über die Bühne.
Vermutlich haben wir Ihnen mit der Beschreibung der neuen Funktionen bereits Appetit auf iOS 12 gemacht – trotzdem müssen wir noch einmal kurz auf die Bremse treten. Bevor Sie zur Tat schreiten, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Dazu gehören die Fragen, wer sofort umsteigen kann und wer vielleicht noch etwas warten sollte, auf welchem Weg Sie iOS 12 am besten installieren und wie Sie vorher Ihre Daten sichern. Auch für das Backup gibt es nämlich verschiedene Wege.
Genug iCloud-Speicher?
Viele Anwender verbinden ihre iOS-Geräte längst nicht mehr mit dem Rechner und iTunes. Die Aktivierung von iPhone und iPad kann direkt über deren Internetverbindung erfolgen, und das Backup der Daten erfolgt auf dem iCloud-Konto. Apps und Medien lädt iOS direkt aus den mobilen Versionen der Stores. Trotzdem gibt es auch heute noch gute Gründe, auf die Hilfe von iTunes zurückzugreifen.
Am Anfang steht das Backup der vorhandenen Daten. Um das über iCloud zu machen, muss der gebuchte Account groß genug sein. Die kostenlos von Apple zur Verfügung gestellten 5 GB reichen knapp für das Backup eines Geräts, und das auch nur, weil Apps, Musik und Filme aus dem iTunes Store nicht gesichert werden müssen, sondern sich jederzeit über iTunes in der Cloud erneut aus dem jeweiligen Store laden lassen. Spätestens bei einer etwas größeren Fotosammlung ist jedoch Schluss. Die umfangreichen Fähigkeiten der iPhoneKamera, wie Fotoserien, HDR, Zeitlupen oder 4K-Videos, treiben aber die Größe der Sammlung in die Höhe. Und wer noch ein zweites iOS-Gerät besitzt, kommt meistens nicht einmal für die Backups der Standarddaten mit den freien 5 GB aus. Erscheint
die mittlerweile kaum noch vermeidbare Meldung, dass das Backup auf iCloud nicht durchgeführt werden konnte, können Sie auf ein größeres, kostenpflichtiges iCloud-Konto upgraden oder für das Backup auf iTunes ausweichen.
Geld sparen mit iTunes
Das Backup mit iTunes hat einige Vorteile. Auf einem Rechner mit Festplatte ist gewöhnlich mehr als genug Platz, wodurch Sie mit einem kleineren iCloud-Account auskommen. Außerdem kann iTunes das letzte Backup dauerhaft sichern und ein neues anfangen. So lässt sich ein bestimmter Zustand, wie der vor dem Update auf iOS 12, dauerhaft sichern und bei Bedarf zur Wiederherstellung auswählen. Diese Möglichkeit gibt es beim iCloud-Backup nicht. iCloud aktualisiert das vorhandene Backup bei jeder Sicherung, sodass Sie immer nur den jeweils letzten Zustand eines Gerätes wiederherstellen können.
Für den Zugriff auf iPhone oder iPad in iTunes öffnen Sie die App auf dem Rechner und verbinden das Gerät. In der Navigationsleiste von iTunes erscheint dann rechts vom Medienmenü ein kleines Gerätesymbol. Klicken Sie darauf. Sind mehrere iPhones und iPads verbunden, öffnet sich zuerst ein Menü zur Auswahl des gewünschten Exemplars.
Sie können mit iTunes iOSUpdates suchen und installieren. Da iTunes die geladene iOSVersion speichert, können Sie sie ohne erneuten Download mehrfach installieren, zum Beispiel wenn bei der Konfiguration etwas schiefgeht oder Sie mehrere gleichartige iPhones haben.
Darunter folgt im iTunes-Fenster der Bereich „Backups“, wo Sie
ein Backup der Einstellungen und Benutzerdaten auf dem Rechner starten können. Um das Backup zu beschleunigen und Platz zu sparen, geht iTunes dabei wie iOS beim iCloud-Backup vor: Es aktualisiert ein eventuell schon vorhandenes Backup. Über die Einstellungen können Sie jedoch ein Backup archivieren (siehe Workshop). Beim nächsten Backup des Geräts beginnt iTunes dann, eine neue Sicherungskopie anzulegen. Die alte wird mit Datum und Uhrzeit versehen und steht anschließend dauerhaft zur Wiederherstellung zur Verfügung.
Brauchen Sie ein angelegtes Backup irgendwann nicht mehr, können Sie es über die Einstellungen auch wieder löschen.
Gleich loslegen oder warten?
Viele Anwender stürzen sich unbedarft auf jedes Update, um neue Funktionen auszuprobieren und mitreden zu können. Privat ist die Neugierde gut zu verstehen und auch völlig okay. Oft sind iPhone und iPad aber auch – nicht nur für professionelle Nutzer – unentbehrliche Helfer geworden. Dann ist die zuverlässige Funktion einfach wichtiger, als die neueste iOS-Version zu haben. Gehören Sie zu den Privatanwendern, überlassen Sie die Fehlersuche im neuen System den anderen. Steigen Sie besser erst auf iOS 12 um, wenn Apple das erste Bugfix in Form von iOS 12.0.1 fertiggestellt hat. Gewöhnlich müssen Sie darauf nicht lange warten. Sind Sie auf Fremd-Apps angewiesen, sollten Sie auch warten, bis deren Entwickler grünes Licht für das neue iOS geben.
Update oder Neuanfang?
Haben Sie beschlossen, iOS 12 zu installieren, stellt sich noch die Frage, ob das vorhandene System aktualisiert oder iOS 12 von Grund auf neu konfiguriert werden soll. Das Update hat den Vorteil, dass es wesentlich schneller geht und kaum Arbeit macht. Alle Einstellungen und Daten werden weiter genutzt. Ein Komfort, der jedoch seinen Preis hat. Wer immer wieder Updates macht, kann im
Laufe der Zeit Fehler ansammeln, die iOS weniger stabil laufen lassen. Das können zum Beispiel veraltete Einstellungen sein, defekte Bibliotheken oder Fonts, die irgendwann unbemerkt beschädigt wurden. Erst in der Summe machen sich die Fehler später durch Probleme bemerkbar, die dann meistens auf keine unmit
telbare Ursache zurückzuführen sind. Macht Ihr iPhone oder iPad Probleme, lassen sich Apps nicht öffnen, starten nur langsam oder stürzen öfter ab, ist es an der Zeit für einen „Clean Install“. Dabei setzen Sie iOS 12 nach dem Aufspielen als neues System auf, wenn der Assistent danach fragt, statt ein vorhandenes Backup einzuspielen. Nur so werden Sie wirklich alle Altlasten früherer Installationen los.
Problemen vorbeugen
Sie können von Zeit zu Zeit vorbeugend einen Clean Install machen, damit es gar nicht erst zu Problemen kommt. Über den Daumen gepeilt ist das bei jedem zweiten oder dritten großen Versionssprung von iOS oder einem Modellwechsel eine gute Idee. Das sind Erfahrungswerte, aber es hängt natürlich vom Einzelfall ab. Probieren Sie ständig alle möglichen neuen Apps und Dienste aus, sollten Sie sich eher an kurze Intervalle halten. Wer sich auf wenige Apps beschränkt und es eher ruhig angehen lässt, kann sich mit dem Clean Install auch gern mehr Zeit lassen.
Ohne Fleiß kein Preis
Die bessere Stabilität und Performance nach einem Clean Install hat ihren Preis. Sie müssen System und Apps neu installieren und konfigurieren. Es gehen Einstellungen, Dokumente, Spielstände und andere Daten verloren, wenn Sie sie nicht vorher exportieren und sichern. Heute ist das zum Glück nicht mehr so viel Arbeit wie früher, da die meisten Apps inzwischen iCloud oder andere Internetdienste nutzen können, um Einstellungen und Dokumente zu speichern. Nach der Neuinstallation der jeweiligen App melden Sie sich dann einfach wieder beim benutzten Dienst an und können weiterarbeiten.
Guter Kompromiss
Die entschärfte und wohl am häufigsten benutzte Version der Neuinstallation ist das Löschen des Geräts mit dem anschließendem Restore aus dem Backup. Dabei werden iOS und Apps neu aufgespielt, aber hinterher Einstellungen und Dokumente aus dem Backup wiederhergestellt. Man schafft so etwa 80 bis 90 Prozent des Erfolges, behält aber eine geringe Restwahrscheinlichkeit dafür, über das Backup doch noch wieder alte Probleme einzuschleppen. Wer keine Auffälligkeiten im Verhalten seines iPhone feststellt, kann es ruhig mit dem Restore probieren.
Zum Schluss
Ob Sie Backup und Update auf dem iOS-Gerät starten oder mit iTunes durchführen, ist fast Geschmackssache. Doch selbst wenn Sie sich für den einfachen Weg über iOS entscheiden und über ein ausreichend großes iCloud-Konto für das obligatorische Backup Ihrer persönlichen Daten verfügen, empfehlen wir zumindest für den Umstieg ein zusätzliches Backup in iTunes.
Das Update auf iOS 12 ist ein guter Zeitpunkt, um auszumisten und überflüssige Apps, lokale Downloads von Musik und Filmen oder andere nicht mehr benötigte Daten vom zu löschen. Das spart Platz und auch viel Zeit beim Backup und Restore.