Day One: König der Tagebücher
Gut, aber teuer. Das ist der erste spontane Eindruck, wenn man sich zum ersten Mal mit Day One auseinandersetzt. Teuer deswegen, weil
Day One die eigentlich interessanten Funktionen nur in einem kostenpflichtigen Abonnement bereitstellt, das per In-App-Kauf abgeschlossen wird. Dafür erhalten Sie Funktionen wie zum Beispiel eine unbegrenzte Anzahl an Journalen, eine unbegrenzte Anzahl an Einträgen, die Möglichkeit zum Hinzufügen von bis zu dreißig Fotos pro Eintrag oder die Synchronisation zwischen allen Apps auf den verschiedenen Plattformen. Wenn Ihnen die kostenlose Grundversion ausreicht, sind die Funktionalitäten unter anderem auf die Führung von nur einem Journal sowie einem Foto pro Eintrag und lediglich auf ein lokales Backup beschränkt.
Gut hingegen, weil Day One eine ansehnliche und aufgeräumte Benutzeroberfläche bietet, die eine schnelle Eingewöhnung ermöglicht. Das Verfassen von neuen Texten oder das Einbinden von Fotos erfolgt wunderbar unkompliziert. Day One gruppiert diese dann automatisch in das Tagebuch ein. Das Hinzufügen neuer Einträge ist auch mit der Apple Watch möglich – entweder mit voreingestellten Kommandos wie „Frühstück“oder „ Arbeit“oder alternativ per Sprachaufnahme.
Was ebenso gut funktioniert, ist das Auslesen von GPS-Daten aus Fotos, um dem Eintrag nicht nur einen Kartenausschnitt beizufügen, sondern auch das Wetter zum Zeitpunkt an diesem Ort festzuhalten. Damit Einträge später schneller auffindbar sind, können Sie Stichworte hinzufügen. Jeder Beitrag, dem ein Ort zugeordnet wurde, wird zudem auf der Weltkarte angezeigt. Wenn Sie diese auf einen bestimmten Ausschnitt beschränken, zeigt Ihnen die App alle sichtbaren Einträge in der näheren Umgebung an.
Inzwischen ermöglicht Day One die Integration von System- oder Webdiensten wie Spotify oder Strava mithilfe seiner IFTTT-Unterstützung und das direkte Einbinden von sozialen Medien wie Instagram, Twitter, Facebook oder Foursquare.
Die Möglichkeiten zum Export von Tagebüchern sind gut, aber nicht unbedingt spektakulär. So unterstützt Day One das PDF-, Text-, JSONoder HTML-Format, aber kein DOCX-Format als Basis zur Weiterverarbeitung in Word. Die Importmöglichkeiten überzeugen dagegen nicht, weil eine Datenübernahme aus anderen Tagebuch-Apps während des Tests nicht gelang.
Day One ermöglicht es, täglich einen Schnappschuss von der Tagebuchdatenbank in iCloud abzulegen. Damit lässt sich im Notfall zumindest ein Tagebuch mit dem Datenstand des Schnappschusses wiederherstellen. Ein dickes Manko ist, dass Day One die Synchronisation zwischen iOS-, macOS- und Android-App ausschließlich über die hauseigene Cloud anbietet.