Apps installieren und verwalten
Die neue App-Mediathek eröffnet ganz neue Wege, umfangreiche Sammlungen zu verwalten und sich im Dschungel der Apps zurechtzufinden.
Mit der Einführung von iOS 14 zeigt Apple für iPhone-Besitzer einen neuen Weg auf, mit Apps umzugehen. Bislang bekam jede App ihr eigenes Icon auf dem Springboard, und die einzige Möglichkeit, Apps zu sortieren, bestand darin, sie in Ordner zu legen. Nun gibt es mit der AppMediathek einen zweiten Weg, der komplett automatisiert ist und in dem alle Apps automatisch landen. Wer will, kann die Apps vom Springboard löschen. Dies ist ein Paradigmenwechsel, denn bislang galt: Wenn eine App auf dem iPhone einstalliert ist, hat sie auch ein Symbol, über das man sie starten kann.
Die App-Mediathek verfolgt einen ganz anderen Ansatz, den man auch erst mal ausprobieren kann, bevor man sich darauf einlässt. Zumindest gilt das für iPhone-Besitzer, denn auf dem iPad gibt es dieses Feature nicht.
App-Mediathek im Überblick
Die App-Mediathek findet jeder iPhone-Besitzer im Anschluss an die normalen Seiten des Springboards. Alle Apps, die auf dem iPhone installiert sind, finden sich in der Mediathek, auch diejenigen, die Apple mit dem System liefert.
In der Mediathek sind die Apps in Kategorien organisiert, die grob denen im App Store entsprechen. Jede Kategorie hat eine
Art Ordnersymbol, das vier Segmente zeigt: Die ersten drei zeigen Icons für Apps, die man in dieser Kategorie besonders oft benutzt hat, und mit einem Tipp darauf startet man die App direkt. Das vierte Symbol steht für den kompletten Rest und bringt eine Liste mit allen Apps in der Kategorie hervor.
Die ersten zwei Kategorien sind fest vergeben: Die „Vorschläge“enthalten die Apps, die man zuletzt am häufigsten benutzt hat, und „zuletzt hinzugefügt“gibt einen Überblick über die neuesten Apps. Die anderen
Kategorien scheinen uns grob in der Reihenfolge genannt zu werden, die zuletzt am häufigsten aufgerufen wurden.
Ist die gesuchte App nicht schon unter den ersten drei einer Kategorie, findet man sie in einer Übersicht aller Apps, die alphabetisch sortiert ist. Über das Suchfeld in der App-Mediathek werden sämtliche installierten Apps aufgelistet, ohne dass die Liste mit Funden aus dem Web, aus Mail oder von sonstwo her aufgeblasen würde.
Teils wirre Kategorien
Was bislang praktisch klingt und es größtenteils auch ist, hat aber auch einige Nachteile: Die Kategorien sind nicht immer nachvollziehbar, beispielsweise müssen sich Produktivität und Finanzen eine Kategorie teilen. Die Einsortierung in die Kategorien lässt sich nicht beeinflussen und basiert auf der Einordnung durch die App-Entwickler, die oft vollkommen erratisch ist. So fanden wir – um nur ein Beispiel zu nennen – ein Diagnose-Tool für Autos in der Reisekategorie.
Löschen oder parken?
Bisher konnte man Apps schnell löschen, wenn man ein Icon gedrückt hielt, „Homescreen bearbeiten“und dann das kleine Minuszeichen drückte. Jetzt wird man gefragt, ob man die App in die Mediathek verschieben möchte und damit nur noch dort erreichen kann. So kann man weniger wichtige und selten benutzte Apps dort parken, während man ansonsten eine aufgeräumtere Ansicht mit mehr Platz für die neuen Widgets genießt.
Letztlich kann man sich aber selbst aussuchen, ob und wie sehr man sich auf die App-Mediathek verlassen möchte. Das Spektrum reicht vom völligen Ignorieren über das Auslagern einiger selten genutzter Apps bis hin zum großen Aufräumen, bei dem nur noch die wichtigsten Apps auf dem Homescreen übrig bleiben. Wenn Apple bei den Kategorien und der Möglichkeit, diese selbst zu verändern, noch nachbessert, ist die App-Mediathek ein sehr praktisches Feature von iOS 14.
iOS only Die AppMediathek gibt es auf dem iPad nicht, obwohl dieses oft noch mehr Platz und damit mehr zu sortierende Apps hat.