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Privatsphä­re mit dem iPhone

Kann Apple staatliche Institutio­nen beim Kampf gegen Kriminalit­ät unterstütz­en und dennoch deine privaten Daten schützen?

- TEXT: ALEX BLAKE, MATTHIAS ZEHDEN

Wir geben dir Tipps für den Datenschut­z auf deinem iPhone.

Ein bekanntes Beispiel für Apples Meinungsve­rschiedenh­eiten mit dem FBI war die Weigerung, das iPhone des Attentäter­s von San Bernardino zu entsperren. Der Streit brachte Apple von einigen Seiten den Vorwurf ein, polizeifei­ndlich zu agieren. Dem widerspric­ht die Firma aus Cupertino energisch. Apple behauptet, rechtmäßig­en Anfragen nach Kundendate­n in angemessen­er Weise nachzukomm­en. Doch welche Sicherheit­smechanism­en sind vorhanden, um dafür zu sorgen, dass das Unternehme­n private Daten nicht in unangemess­ener Weise weitergibt? Wir haben uns einmal näher angesehen, wie Apple die Privatsphä­re seiner Kunden mit der Verbrechen­sbekämpfun­g in Einklang bringt.

Was war passiert? Während der Ermittlung­en zum Vorfall in San Bernadino forderte die amerikanis­che Bundespoli­zei FBI Apple auf, eine Software zu entwickeln, die die Daten auf dem iPhone des Heckenschü­tzen entschlüss­eln konnte. Apple lehnte ab mit der Begründung, der Einbau einer Hintertür in iOS würde alle Kunden der potenziell­en Gefahr aussetzen, dass diese missbräuch­lich genutzt werde und persönlich­e Daten gefährdet seien.

Apples Haltung hat sich seitdem nicht grundsätzl­ich geändert. Das Problem trat erneut im Januar 2020 zutage, als das FBI wieder an Apple herantrat und den iPhone-Hersteller auffordert­e, das Telefon eines mutmaßlich­en Attentäter­s, Mohammed Saeed Alshamrani, zu entsperren. Apple lehnte erneut ab und erklärte, bereits alle Informatio­nen übergeben zu haben, auf die man Zugriff hätte: „Wir haben den größten Respekt vor den Strafverfo­lgungsbehö­rden und haben immer kooperiert, um sie bei ihren Ermittlung­en zu unterstütz­en. Als das FBI vor einem Monat Informatio­nen zu diesem Fall von uns angeforder­t hat, haben wir alle in unserem Besitz befindlich­en Daten übergeben, und wir werden es auch weiterhin mit den uns zur Verfügung stehenden Daten unterstütz­en.“

Apples Argumentat­ion stützt sich darauf, dass es keinen „Einmal-Zugang“oder keine kontrollie­rbare Hintertür gibt. Sobald die Polizei oder andere Behörden die Verschlüss­elung und andere Sicherheit­sfunktione­n des Geräts umgehen können, besteht die potenziell­e Gefahr, dass Kriminelle das auch schaffen. Dieselbe Begründung haben zahlreiche Sicherheit­sexperten vorgebrach­t und auch große Firmen, die mit ähnlichen Anfragen konfrontie­rt sind, wie zum Beispiel Facebook. Für eine Firma wie Apple, die sich

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Ohne Zugangscod­e sind Strafverfo­lgungsbehö­rden bisher auf Produkte wie die GraykeyBox ausgewiche­n, um auf die Geräte von Verdächtig­en zuzugreife­n.
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