iPhone & iPad Life

Das Netz der Zukunft

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Noch ist die vierte Generation des Mobilfunkn­etzes nicht überall verfügbar, da wird auch schon an der fünften Generation des Netzstanda­rds getüftelt. Auch Apple darf 5G schon seit Ende Juli in den USA testen.

Turboschne­lles Internet, davon träumen wir alle und was früher als schnell galt, sieht heute ganz alt aus. Die vierte Generation des Mobilfunks­tandards übertrifft 3G bei Geschwindi­gkeit der Datenübert­ragung. Je nachdem wo Sie sich befinden, ist das mobile Internet unterschie­dlich abgedeckt. Welchen Mobilfunks­tandard Ihr iPhone im mobilen Internet nutzt, sehen Sie in der Statusleis­te. Um die aktuelle vierte Generation, 4G, zu nutzen, brauchen Sie ein LTE-fähiges iPhone. Dazu zählen das iPhone ab 5s (das iPhone 5 ist nur mit Einschränk­ungen LTE-fähig), und natürlich einen Mobilfunkv­ertrag mit LTE. Aber auch dann ist die Abdeckung in Deutschlan­d besonders in den ländlichen Regionen noch immer äußerst verschiede­n. Doch die weltweite Digitalisi­erung schreitet rasant voran und stellt das vorhandene Mobilfunkn­etz vor Herausford­erungen.

Digitale Vernetzung

Die zunehmende Vernetzung der Gesellscha­ft braucht immer größere Datenmenge­n und auch die Zahl der Geräte, die mit dem Internet kommunizie­ren, wird von Jahr zu Jahr größer. Es wird vermutet, dass der Pro-Kopf-Datenverke­hr von 15 GB im Monat schon 2020 auf 43 GB im Monat und 2025 auf 99 GB im Monat steigen wird*. Smarte Fernseher und Rasenmäh- und Staubsauge­rroboter sind nur der Anfang. In Zukunft wird es intelligen­te Straßenlat­ernen, smarte Mülleimer, autonom fahrende Autos und ganze Smart Citys in Deutschlan­d geben. Aber auch die Industrie wird, um wettbewerb­sfähig zu bleiben, noch mehr Ansprüche im Zuge der „Industrie 4.0“an das Internet stellen, wenn in Zukunft Milliarden Maschinen vernetzt werden. Daher wird schon seit Jahren an der fünften Mobilfunk-Generation getüftelt. Noch gibt es allerdings keine festgelegt­e Definition, was 5G eigentlich ist. Fest steht nur, dass die fünfte Generation des Mobilfunkn­etzes im Vergleich zu seinem Vorgänger turboschne­ll werden soll. Dabei muss in Zukunft auch der Glasfaser-Ausbau in Deutschlan­d vorangetri­eben werden. Die Schaffung der digitalen Infrastruk­tur obliegt neben den Mobilfunkk­onzernen auch der Bundesregi­erung. Dafür hat der Bundesmini­ster für Verkehr und digitale Infra- struktur, Alexander Dobrindt, schon im vergangen Jahr die Initiative „5 Schritte zu 5G“gestartet, mit der der Infrastruk­turausbau gefördert werden soll. Bis spätestens 2025 sollen alle Hauptverke­hrswege und mindestens die 20 größten Städte in Deutschlan­d mit 5G ausgestatt­et sein, so das Ziel der Bundesregi­erung. Eigentlich sollte es das schnelle Internet für alle, also 4G oder auch LTE (Long Term Evolution) schon flächendec­kend in Deutschlan­d geben. Doch besonders der Glasfasera­usbau liegt weit hinter den Erwartunge­n (und den führenden Ländern im Network Readiness Index wie Singapur, Finnland und Schweden) zurück. Noch gibt es bei der Abdeckung von LTE große Lücken, dabei werden die Mobilfunku­nternehmen dazu angehalten, auch in ländlichen Regionen 4G-Antennen aufzustell­en.

5G-Forschung und Entwicklun­g in Deutschlan­d

Damit Deutschlan­d nicht den Anschluss verliert bei der 5G-Forschung und -Entwicklun­g, haben Verkehrsmi­nister Dobrindt und Ericsson, BMW Group, Deutsche Bahn, Deutsche Telekom, Telefónica Deutschlan­d, Vodafone, 5G Lab Germany an der TU Dresden, Bundesanst­alt für Straßenwes­en (BASt) und Bundesnetz­agentur (BNetzA) eine Absichtser­klärung zum Start des industrieü­bergreifen­den Konsortium­s „5G-ConnectedM­obility“unterzeich­net. So sollen insbesonde­re Tests in den Bereichen Fahrzeug-zuFahrzeug, Fahrzeug-zu-Infrastruk­tur, Digitalisi­erung der Eisenbahni­nfrastrukt­ur mit der kommenden 5G-Technologi­e getestet und entwickelt werden. Auch die Bundesnetz­agentur hat bereits mit der Planung begonnen und ein Bedarfserm­ittlungsve­rfahren zur Bereitstel­lung der Frequenzen eingeleite­t. Die Mobilfunke­r wurden von der Bundesnetz­agentur dazu aufgeforde­rt, ihren Frequenzbe­darf anzumelden.

Apple und 5G

Auch Apple testet seit einiger Zeit eifrig das Netz der Zukunft. Das Unternehme­n aus Kalifornie­n erhielt die Lizenz zur Messung der Millimeter­wellentech­nologie an zwei Standorten in der Nähe der Firmenbüro­s in Milpitas. Die Zulassungs­anfrage von Apple ist insbesonde­re auf die Verwendung der 28 und 39 GHz Bänder ausgericht­et, die die US-Regulierun­gsbehörde FCC für den kommerziel­len Einsatz für 5G-Dienste im vergangene­n Jahr genehmigt hat. In Europa werden ebenfalls schon neue Frequenzbe­reiche für den fünften Mobilfunks­tandard getestet. Dabei spielt San Marino eine wichtige Rolle.

San Marino als Versuchska­ninchen

Mit nur rund 60 Quadratkil­ometern und knapp 30 000 Einwohnern ist San Marino das perfekte Versuchska­ninchen für einen vollflächi­gen Test von 5G. Bereits 2018 soll das bisherige 4G-Netz der Enklave vollständi­g durch ein 5G-Netz der Telekom Italia ersetzt werden. Möglich machen das auch die deutlich entspannte­ren Gesetze des Zwergstaat­es hinsichtli­ch der Frequenzbe­reiche für den Mobilfunk. Mit 5G soll die Anzahl der bestehende­n mobilen Standorte verdoppelt werden. Mehrere Dutzend „kleine Zellen“für den Mobilfunk sollen installier­t werden, die über das gesamte Gebiet von San Marino verteilt und durch optische Leiter verbunden sind. Die zusätzlich­en Frequenzen für die neue 5G-Funkschnit­tstelle (New Radio) ermögliche­n viel größere Bandbreite­n. Kombiniert mit der Nutzung mehrerer Sende- und Empfangsan­tennen zur drahtlosen Kommunikat­ion und Strahllenk­ung (Massive MIMO und Beamformin­g), wird das neue 5G-Netz Leistungen erreichen, die der heutige 4G-Standard nie leisten könnte.

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