Warum nicht etwas größer?
Wenn im Herbst die neuen iPhones und neue iOS-Versionen erscheinen, bleiben die iPads meist vornehm im Schatten, denn ihre Stunde schlägt meist schon einige Monate früher. Allgemein geht es bei den iPads nicht ganz so hektisch zu, man behält die Geräte länger und erwartet nicht jedes Jahr die Revolution. Doch mit iOS 11 gab es doch eine kleine Revolution für das iPad, denn mit dem Dock, einer besseren Tastatur und besserem Multitasking sind die iPads auf dem besten Weg dazu, zumindest kleinere Notebooks mit ihren Fähigkeiten zu überflügeln.
Mit oder ohne Modem?
Alle iPads gibt es wahlweise nur mit WLAN oder zusätzlich mit Modem für mobile Datenverbindungen. Der Aufpreis dafür ist mit etwa 160 Euro allerdings extrem hoch. Wer zusätzlich ein iPhone hat, kann auch dies als mobilen Hotspot nutzen und sich damit auch gleich die zweite SIM-Karte sparen. Alternativ gibt es mobile UMTS-Router, die ein kleines WLAN aufspannen, für einen Bruchteil.
iPad Pro: Nah am MacBook
Mittlerweile gibt es die iPad-Pro-Reihe schon eine ganze Weile, doch sie hat maßgeblichen Anteil daran, dass man iPads mittlerweile auch für ernsthafte Arbeitswerkzeuge und nicht bloß für vergrößerte iPhones hält. Eigentlich ersetzen die iPad-Pro-Modelle dabei nicht das Notebook bei der trockenen Büroarbeit – obwohl sich immerhin eine Tastatur anschließen lässt –, sondern mit dem stets farbechten Truetone-Display und dem sehr gut funktionierenden Apple Pencil geht es eher in die kreative Richtung.
Das große iPad Pro mit seinem 12,9-Zoll-Display brilliert dabei natürlich besonders mit seinem riesigen Display, auf dem sich mühelos zwei Apps parallel nutzen lassen. Allerdings ist es groß, relativ schwer und auch ziemlich teuer. Das kleine iPad Pro kommt fast im klassischen Format daher und reicht vor allem dann meist vollkommen aus, wenn man nicht mehrere Apps gleichzeitig auf dem Schirm haben möchte. Der Apple Pencil ist, obwohl er mit 109 Euro nicht billig ist, ein gerade für kreative
Apps ein unverzichtbares Zubehör. Wer über die Anschaffung des sehr teuren Smart Keyboards nachdenkt, stößt auf das Kuriosum, dass es dieses für das 12,9-Zoll-Modell nach wie vor nur in englischer Version gibt, während man für das 10,5-Zoll-Modell auch eine deutsche Version bekommt. Im Vergleich mit den anderen iPads sind aber beide Pro-Modelle sehr teuer, zumal die Standard-Speicherausstattung mit 64 Gigabyte für iPads eher am unteren Ende des Sinnvollen angesiedelt sind. Die nächste Stufe mit 256 GB reicht dann zwar locker aus, dafür muss man aber mit Preisen um die 1000 Euro rechnen.
Die iPads stehen immer etwas im Schatten der iPhones, doch mit ihren großen Bildschirmen bieten iPads ganz andere Möglichkeiten. Die Frage ist nur: Welches unter den vier angebotenen iPad-Modellen ist das richtige?
iPad und iPad mini: Viel fürs Geld
Der Griff zum normalen iPad spart eine Menge Geld, denn mit ausreichenden 128 GB Speicher muss man rund 500 Euro investieren. Dafür ist das Display geringfügig kleiner und bietet nicht die sehr gute Truetone-Technik, lässt aber, für sich selbst betrachtet, kaum etwas vermissen. Mit dem A9-Prozessor ist man gegenüber den aktuellen iPhones allerdings schon zwei Generationen zurück, wenngleich man bei der Nutzung wenig davon spürt. Ob und wann Apple das „normale“iPad wieder auf ein aktuelleres Niveau hebt, ist derzeit nicht bekannt.
Das gilt leider auch für das iPad mini, das einst mit viel Erfolg vorgestellt wurde, das nun aber schlicht veraltet wirkt. Läppische 20 Euro spart, wer noch zum kleineren und wesentlich handlicheren Modell greift, und muss dafür sogar noch mit dem A8-Prozessor vorliebnehmen. Schade, dass Apple dem kleinen iPad offenbar keine große Beachtung mehr schenkt und vermutlich meint, dass die iPhone-Plus-Modelle dies auf Sicht ersetzen werden.
Pro oder nicht Pro?
Derzeit sind die Pro-Modelle die aktuellsten und für Leistungshungrige schon deshalb erste Wahl. Geht es aber vor allem ums Surfen, Kommunizieren, das Anschauen von Filmen und ein Spielchen zwischendurch, reichen absolut auch die kleineren Modelle. Denn praktisch sind iPads immer, ob sie nun groß und mächtig oder kleiner sind.
Das iPad Pro ist durchaus professionell, aber weniger bei trockener Büroarbeit, sondern vielmehr im kreativen Bereich.