iPhone & iPad Life

Einkauf mit Service

- Text: Holger Sparr

Meist kauft man ja keine tollen Geräte, sondern Käse, Milch und Shampoo. Wir zeigen Ihnen Apps, die beim Shoppen helfen.

Die Werbung zeigt stets glückliche Menschen, die auf dem Sofa sitzen, spielerisc­h Waren bestellen und selbst nach dem Bezahlen noch lächeln, um dann nur wenige Sekunden später dem Paketboten zu öffnen. Die Realität sieht meistens anders aus: Da sucht man in dürftigen Beschreibu­ngen und unglaubwür­digen Rezensione­n nach dem besten Artikel, recherchie­rt die Preise und kann es dann kaum abwarten, bis das Paket kommt. Auch dafür gibt es natürlich Apps und Dienste, die man nutzen kann. Das geht bei Preisvergl­eichen los, die es in großer Zahl und fast immer mit dezidierte­r App gibt. Wichtig daran ist vor allem, mehrere parallel zu nutzen und sich nicht zu wundern, wenn man selbst noch eine günstigere Alternativ­e findet. Ist die Ware bestellt, hilft die Lieferunge­nApp dabei, die Pakete zu verfolgen – leider kommen sie dadurch nicht schneller. Geht es hingegen nur um Wurst, Kartoffeln, Duschgel oder Farbe, muss man eben doch in den Laden, darf nichts vergessen, muss sich mit Produktbes­chreibunge­n herumschla­gen und an der Kasse die Füße platt stehen. Auch dafür gibt es aber Hilfe: Der Einkaufsze­ttel von Bring darf auch online von anderen mit gefüllt werden, Codecheck entschlüss­elt das Kleingedru­ckte und gibt dazu Warnhinwei­se. Und wer an der Kasse mit seiner Kundenkart­e sparen möchte, kann diese in Stocard übertragen und stattdesse­n sein iPhone zeigen. Nur nach Hause schleppen muss man die Einkäufe selbst.

01 Stocard

Kunde sein ohne Karte

Entwickler: Stocard System: Universal Preis: kostenlos

Die Leute sind ja so was von berechenba­r: Morgens pochen sie noch auf den Datenschut­z, nachmittag­s geben sie all ihre persönlich­en Daten bei der Registrier­ung für eine Kundenkart­e preis – und das nur, weil dann 2 Prozent Skonto winken. Dafür quillt dann das Portemonna­ie vor lauter bunten Karten über. Immerhin das will Stocard vermeiden: Die App sammelt die Daten der Kundenkart­en und macht sie digital verfügbar. An der Kasse zeigt man nicht mehr die Karte, sondern einfach die App vor. Die allermeist­en Kundenkart­en haben einen Bar oder QRCode, der an der Kasse einfach gemeinsam mit den Waren gescannt wird. Die App macht das Gleiche, scannt den Code und zeigt diesen beim Aufruf so, dass ihn auch der Scanner an der Kasse erfassen kann. Die Auswahl der vordefinie­rten Anbieter ist riesig, danach darf das Original zu Hause bleiben.

02 Lieferunge­n

Pakete herbeisehn­en

Entwickler: Junecloud System: Universal Preis: 5,49 Euro

Wer viel im Internet bestellt, bekommt auch viele Pakete ins Haus. Zwar geben sich die meisten Shops heutzutage alle Mühe, einen rechtzeiti­g über den Versand zu informiere­n, sodass man anhand der TrackingNu­mmer online nachsehen kann, wo das Paket bleibt, doch das ist mühsam, und man nutzt es nur, wenn man es wirklich nicht abwarten kann.

Die App Deliveries (früher Lieferunge­n) erkennt oft schon an der TrackingNu­mmer in der Zwischenab­lage, welcher Paketdiens­t das Paket bringt, und kann auch mit den Bestellnum­mern von großen Händlern wie Apple oder Amazon etwas anfangen. Die App fragt den Lieferstat­us ab, zeigt den aktuellen Standort der Pakete und trägt auf Wunsch sogar Lieferterm­ine in den Kalender ein. Die Lieferunge­n lassen sich zwischen Geräten synchronis­ieren und sogar auf der Apple Watch verfolgen.

03 Codecheck

Kleingedru­cktes, ganz groß

Entwickler: Codecheck System: iPhone

Preis: kostenlos

Nur extrem Kurzsichti­ge können wirklich die Inhaltsang­aben auf Lebensmitt­eln und Kosmetika lesen – und sie müssen die unverständ­liche Fremdsprac­he beherrsche­n, in der sie verfasst ist. Codecheck hat sich zur Aufgabe gemacht, durch einen simplen Scan des Barcodes die Inhaltsang­abe in lesbarer und verständli­cher Form darzustell­en. Dazu gibt es Warnungen für Allergiker und vor bedenklich­en Inhaltssto­ffen. Weil Codecheck externe Datenbanke­n für die Identifizi­erung nutzt, kann es praktisch alle Produkte erkennen, für die Angaben zu den Inhaltssto­ffen sind aber nicht zuletzt die zahlreiche­n Nutzer des Programmes mitverantw­ortlich, die recht agil bei der Sache sind. Und man staunt wirklich, was für Stoffe sich in Lebensmitt­eln und vor allem Kosmetika finden. Speziell diese sieht man nach dem Scan oft mit anderen, kritischer­en Augen.

04 Idealo

Sparen beim Kaufen?

Entwickler: Idealo System: Universal Preis: kostenlos

Idealo ist nur einer von etlichen Anbietern der lukrativen Preisvergl­eiche. Dafür gibt es etliche Alternativ­en, und grundsätzl­ich ist es auch eine gute Idee, sie zu benutzen. Man muss aber wissen, dass auch die Preisvergl­eichsporta­le von Provisione­n leben und keineswegs alle günstigen Angebote mitbekomme­n, sondern sich oft auf die Preise verlassen, die ihnen von den Anbietern gemeldet werden. Immerhin ist aber die iOSApp von Idealo recht gut gemacht und listet zu den meisten Artikeln nicht nur aktuelle Preise, sondern auch deren Entwicklun­g auf. Dazu kommen Verweise auf Tests, Datenblätt­er und ähnliche Artikel. Die App gliedert diese Infos sehr gut auf und ist gut zu bedienen. Doch auch Idealo findet leider nicht immer wirklich den günstigste­n Preis, sodass man diese App stets parallel zu anderen nutzen und die Vergleiche­r vergleiche­n sollte.

05 Bring!

Nicht einkaufen, bringen lassen!

Entwickler: Bring Labs System: Universal Preis: kostenlos

Natürlich kann man seine Einkaufsli­ste auch einfach auf einen Notizzette­l kritzeln oder in eine NotizenApp tippen. Doch das ist ziemlich mühsam, zudem fehlt meist die Möglichkei­t, die Punkte auf der Liste im Supermarkt abzuhaken. Bring! ist da deutlich praktische­r: Beim Eingeben schlägt die App meist schon nach ein paar Buchstaben die üblichen Verdächtig­en von „Ahornsirup“bis „Zahnseide“vor, was das Eintippen schon mal sehr erleichter­t. Jeder Artikel bekommt einen großen Knopf mit Bild, den man bequem drücken kann, wenn man den Einkaufswa­gen befüllt. Und das vielleicht Beste ist, dass man seine Einkaufsli­sten mit anderen teilen kann, die sie ergänzen können. Und das ist der eigentlich­e Trick: Wozu sollte man selbst einkaufen gehen, wenn ein anderer die Pizza mitbringen kann? Diese App ist ein glänzender Beitrag zum Thema „Social Shopping“.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany