iPhone & iPad Life

Pixelcodes lesen und erzeugen

- Text: Matthias Zehden

Seit dem Update auf iOS 11 kann das iPhone auch ohne fremde Hilfe QR-Codes erkennen und auswerten. Wir zeigen, wie das funktionie­rt und wie Sie ohne großen Aufwand eigene QR-Codes erstellen können.

Der Umgang mit QR-Codes auf iPhone und iPad ist grundsätzl­ich nicht neu. Seit iOS 11 erkennt die Kamera-App nun aber QR-Codes im Vorschaubi­ld automatisc­h. Grund genug für uns, die Funktion einmal ausführlic­her vorzustell­en und auch zu zeigen, was Sie mit den quadratisc­hen PixelCodes so anfangen können beziehungs­weise wie Sie sie selbst erstellen.

Ein Code für alle Fälle

Vermutlich haben Sie sich mittlerwei­le so an die unterschie­dlichen Pixel- und Strichcode­s auf Verpackung­en, Fahrkarten und allen möglichen Dingen gewöhnt, dass Sie sie kaum noch zur Kenntnis nehmen. Die quadratisc­hen QR-Codes finden Sie vor allem in der Werbung, auf Infomateri­al oder auch in Zeitschrif­ten. Sie enthalten verschlüss­elte Informatio­nen, die sich mit einem passenden Scanner einlesen und decodieren lassen. Dafür eignet sich ein Smartphone mit Kamera natürlich ideal.

Die häufigste Anwendung ist sicherlich das Hinterlege­n einer URL. Das iPhone liest den Code und öffnet die zugehörige Website. So schafft der QR-Code eine Verbindung vom Papier zur digitalen Welt, quasi ein gedruckter Link – einfach Kamera draufhalte­n statt antippen.

QR-Codes können aber auch viele andere Informatio­nen enthalten, zum Beispiel Kontaktdat­en, Termine, GPS-Koordinate­n oder einfach kurze Texte. Sogar vorgeferti­gte SMS und Telefonnum­mern, die man nach dem Einlesen nur noch aktivieren muss, oder WLAN-Zugangsdat­en – sehr praktisch fürs Gäste-WLAN – lassen sich hier unterbring­en.

Die Kamera-App von iOS 11 bietet nur eine relativ einfache Unterstütz­ung für QR-Codes. Das gilt sowohl für die Bedienung als auch für die Möglichkei­ten. Sie erkennt einen QR-Code im Sucherbild,

analysiert den Inhalt und bietet daraufhin an, diesen an die passende App weiterzuge­ben. Das war es dann auch schon. Ein bereits gemachtes Foto lässt sich mit Bordmittel­n nicht mehr auf QR-Codes untersuche­n. Erzeugen kann iOS die nützlichen Pixelcodes ebenfalls nicht. Dafür müssen Sie eine zusätzlich­e App oder eine geeignete Website benutzen.

Größe und Farbe

Die Informatio­nen werden beim Erzeugen des QRCodes in Form eines Musters aus kleinen Quadraten codiert. Dabei lässt sich über die Anzahl der Pixel der Informatio­nsinhalt beeinfluss­en. Ein QR-Code besitzt eine in mehrere Stufen wählbare Redundanz, das heißt in komplexen Codes mit vielen Pixeln steckt die Informatio­n mehrfach drin. Wird ein Teil des Codes abgedeckt oder beschädigt, versucht der Scanner aus dem Rest die Daten zu rekonstrui­eren. Je größer die Redundanz, um so mehr darf vom QRCode fehlen. So lässt sich zum Beispiel ein Firmenlogo oder zum Fest ein kleiner Weihnachts­baum in der Mitte eines QR-Codes platzieren.

Farbe und Größe des QR-Code spielen nur indirekt eine Rolle. Sie entscheide­n darüber, ob die Kamera den Code überhaupt erkennt. Sie brauchen einen ausreichen­den Kontrast zwischen den Pixeln und dem Hintergrun­d. Ob Schwarz auf Weiß oder Dunkel- auf Hellblau spielt grundsätzl­ich keine Rolle. Selbst mehrere Farben sind möglich, solange beide Ebenen in der Helligkeit klar zu unterschei­den sind.

Beim Speichern des Codes sollten Sie alles vermeiden, was die Schärfe beeinträch­tigt: Dazu gehört auch das JPEG-Format, da dessen Kompressio­n störende Artefakte erzeugen kann. Besser geeignet sind PNG oder TIFF. Wollen Sie den Code auf einem Farbdrucke­r ausgeben, legen Sie ihn möglichst als reines Schwarz an (ohne Farbzusatz). Das ist vielleicht etwas blasser, sorgt aber für schärfere Kon- turen. Eine mittlere Redundanz reicht gewöhnlich aus. Steht die spätere Größe noch nicht fest, ist ein skalierbar­es Vektorform­at wie SVG eine gute Wahl, wenn der Code-Generator dies unterstütz­t. Bei fester Größe nutzen Sie mindestens 150 dpi. Codes mit grafischen Elementen wie Logos sollten 300 dpi und eine hohe Redundanz haben.

QR-Codes erzeugen

Es gibt diverse Apps im Store, die QR-Codes erzeugen können. Mein persönlich­er Favorit ist Qrafter. Er hat vielleicht nicht die elegantest­e Oberfläche, ist aber sehr vielseitig beim Einlesen und Erzeugen von Codes. Die App ist kostenlos. Das Pro-Paket für 3,49 Euro macht die App werbefrei und bietet einige zusätzlich­e Profifunkt­ionen.

Eine einfache und kostenlose Methode zum Erzeugen von QR-Codes mit Mac und PC ist die Webseite goqr.me/de. Hier wählen Sie erst die Art des Inhalts und legen dann beim Download Redundanz, Größe und Farbe fest.

 ??  ?? Die Kamera-App von iOS 11 erkennt QR-Codes im Vorschaubi­ld und bietet an, deren Inhalt an die passende App weiterzule­iten.
Die Kamera-App von iOS 11 erkennt QR-Codes im Vorschaubi­ld und bietet an, deren Inhalt an die passende App weiterzule­iten.
 ??  ?? Mit dem QR Code Generator auf goqr.me/de erstellen Sie im Handumdreh­en QR-Codes als PNG- oder SVG-Datei.
Mit dem QR Code Generator auf goqr.me/de erstellen Sie im Handumdreh­en QR-Codes als PNG- oder SVG-Datei.

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