Apple TV HD und 4K
Mit dem Apple TV ein Spielchen zu wagen ist gar nicht so einfach. Dabei hat die Plattform durch ihre technologische Nähe zu iPhone, iPad und inzwischen auch Mac großes Potenzial.
Bereits Mitte der 1990er Jahre probierte sich Apple an Videospielen. Unter dem Namen Pippin schuf man die Plattform für eine eigene Konsole, die schließlich von Bandai in Lizenz gefertigt wurde. Der Erfolg? Bescheiden, der Verkauf wurde nur ein Jahr nach Veröffentlichung eingestellt. Apple war fortan Marktbeobachter. Es dauerte bis zur Enthüllung des Apple TV HD in 2015 bis sich das Unternehmen dem Thema zaghaft wieder nährte. Mit der Veröffentlichung des Apple TV HD stellte das Unternehmen die technologische Basis der Apple-TVPlattform auf die gleichen Beine wie die seines iPhone-Business. Neben verhältnismäßig potenter Hardware konnte man so vor allem auf iOS als Betriebssystem, hier tvOS genannt, zurückgreifen. Die Entwicklung entsprechender Apps und Spiele für tvOS ist ausgehend von regulären iOS-Apps ein für Entwickler recht einfach zu beschreitender Weg.
Doch Apple TV hat ein Problem. Es ist nicht die im Vergleich zu „richtigen“Konsolen geringe Leistungsfähigkeit – dass gute Spiele und hohe Verkaufszahlen nicht zwingend mit den technischen Eckdaten einer Konsole korrelieren, beweist Nintendo erfolgreich mit der Switch. Vielmehr ist es das Fehlen eines Gamepads im Lieferumfang, das Apple TV als
Spieleplattform zurückhält. Infolgedessen finden sich hier vor allem Spiele, die sich mit der ohnehin wenig geliebten Apple Remote steuern lassen – und so mit nicht mehr als einfachen Wischgesten und Knöpfchendrücken. An der Technik scheitert es nicht, denn via Bluetooth kann sich Apple TV unter anderem mit den Controllern einer Playstation 4 und Xbox One verbinden. Ein Apple-eigener Controller würde Apple TV als Plattform vorantreiben und er würde gegenüber den Entwicklern einen kleinsten gemeinsamen Nenner schaffen. Es ist Apple Arcade zu verdanken, dass Apple TV für Gamer nicht vollständig in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Hier finden sich inzwischen eine Reihe spannender Titel, die sogar das Angebot auf Xbox und Co ergänzen können.