iPhone & iPad Life

Huckepack-Tankstelle­n für dein iPhone

Ohne an Kabel oder Steckdose gebunden zu sein, verlängern äußerst kompakte Powerbanks die Akkulaufze­iten der iPhone-Generation­en 12 und 13 deutlich. Apples teurer MagSafe-Batterie hat mancher der fünf getesteten Mitbewerbe­r sogar etwas voraus.

- TEXT: JEREMIAS RADKE

Mit der externen MagSafe Batterie bewies Apple einmal mehr, dass man das Rad nicht neu erfinden muss, um sich als Innovation­sführer zu behaupten. Die Ingenieur:innen in Cupertino kombiniert­en einfach Powerbanks mit dem drahtlosen Ladestanda­rd MagSafe, der seinerseit­s auf bereits etablierte­n Standards zum induktiven Laden aufsetzt. Heraus kam eine ungemein praktische Energiever­sorgung für iPhones. Wenn du die externe MagSafe Batterie von Apple eine Weile verwendest, wirst du dich fragen, weshalb niemand vorher das Offensicht­liche kombiniert­e.

Vermutlich wegen des Appletypis­ch hohen Preises bei gleichzeit­ig geringer Kapazität haben wohl nur wenige iPhone-Besitzer:innen das nützliche Zubehör auf der Wunschlist­e. Und tatsächlic­h erschließt sich das Potenzial dieser kompakten Gadgets so richtig erst im praktische­n Einsatz. Im Laufe des Tests haben wir uns so sehr an die magnetisch­en Akkus gewöhnt, dass wir sie nicht mehr missen wollen. Zu groß ist der Nutzen im Alltag: Plötzlich war es nicht mehr wichtig, ob der Akku des iPhone am Morgen komplett geladen war – wir steckten beim Verlassen der Wohnung einfach einen der Testkandid­aten ein. Meistens jedoch war der iPhoneAkku randvoll, denn am Netzteil angeschlos­sen dienten uns alle MagSafe-Powerbanks als Ladestatio­n. Lightning-Kabel vergessen? Egal, denn zum einen waren wir mit dem kompakten Zubehör nicht auf ein Kabel angewiesen, um das iPhone zu betanken. Zum anderen begnügen sich die meisten Kandidaten mit einer USB-CStrippe, die wir oft eher antrafen als proprietär­e Lightning-Kabel. Obendrein dient der USB-C-Port nicht nur als Eingang zum Laden der Powerbanks, sondern auch als Ausgang. So konnten wir neben dem magnetisch verbundene­n iPhone parallel noch ein weiteres Gerät mit Strom versorgen. Zwei der getesteten Powerbanks haben zusätzlich sogar noch einen USB-A-Ausgang.

Die Kriterien

Die wohl wichtigste Frage: Wie viel zusätzlich­e Akkulaufze­it bringt so eine externe MagSafe Batterie mit. Um das herauszufi­nden, haben wir jeden der Kandidaten jeweils mit einem iPhone 13 Pro, iPhone 13 mini, iPhone 12 Pro Max und sogar mit einem iPhone 11 Pro Max getestet. Der Tabelle am Ende des Artikels kannst du entnehmen, um wie viel Prozent die Powerbanks den iPhone-Speicher füllten, wenn die iPhones zuvor komplett entladen waren. Um auszuschli­eßen, dass Hintergrun­daktivität­en und schwankend­e Empfangsqu­alität von Mobilfunk und WLAN die Vergleichb­arkeit der Messergebn­isse beeinträch­tigen, haben wir während des Ladevorgan­gs Energiespa­rmodus und Flugmodus aktiviert.

Einige Hersteller unserer Testkandid­aten werben mit höheren Ladeströme­n von bis zu 15 Watt. Da der Akku ohne störendes Kabel die Benutzbark­eit des iPhone nicht oder nur wenig beeinträch­tigt, erschien uns die Ladeleistu­ng und somit die Ladedauer am iPhone zweitrangi­g. Einen Unterschie­d machte die Höhe der Ladeleistu­ng aber doch: War ein iPhone komplett entladen, startete das iPhone merklich früher, wenn die Powerbank 15 Watt lieferte.

Gemessen haben wir, wie lange es dauerte, die Batteriesp­eicher an einem 20-Watt-Netzteil aufzuladen. Interessie­rt hat uns zudem, ob die Ladeleistu­ng der Powerbanks ausreicht, um auch bei energieint­ensiven Anwendunge­n wie etwa 3D-Spielen den iPhone-Akku weiter zu füllen oder den Ladestand wenigstens zu halten. Dazu haben wir während des drahtlosen Ladens den Wild Life Extreme Stress Test der 3DMark-App am iPhone 12 Pro Max mit voller Displayhel­ligkeit laufen lassen, um vergleichb­are Ergebnisse zu erzielen. Nennenswer­te Unterschie­de konnten wir dabei nicht feststelle­n: Trotz hoher Last erhöhte sich der Füllstand der iPhone-Akkus während des 3D-Tests bei allen Kandidaten um rund zwei Prozent.

Wenn du einen MagSafeAkk­u allerdings eine Weile regelmäßig nutzt, wirst du feststelle­n, dass andere Eigenschaf­ten tatsächlic­h schwerer wiegen als Ladedauer oder Ladeleistu­ng des Akkus. Etwa, ob der Ladevorgan­g automatisc­h startet oder ob du diesen erst durch Drücken einer Taste initiieren musst. Die Haltekraft der verbauten Magneten und die Rutschfest­igkeit der Akkuhülle trugen einen entscheide­nden Anteil zur Alltagstau­glichkeit bei. Möglicherw­eise möchtest du gelegentli­ch andere Geräte als iPhones am MagSafe-Akku betanken, etwa per USB-Kabel, oder den Füllstand des Stromspeic­hers in Erfahrung bringen. Natürlich steht und fällt die Sinnhaftig­keit der magnetisch haftenden Energiespe­nder mit der Handhabbar­keit des iPhone während des Ladevorgan­gs. Wenn du dein iPhone bevorzugt einhändig bedienst, kann selbst ein schlanker Akku störend wirken.

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