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Die Freiheit genießen

- Text: Matthias Zehden

In der dritten Generation erhält die Apple Watch einen eigenen LTE-Chip, was sie vielseitig­er und unabhängig­er vom iPhone macht. Lesen Sie, was die Apple Watch Series 3 sonst noch bietet.

Während Apple sich bei der zweiten Generation der Apple Watch noch auf Produktpfl­ege und die Behebung von Schwächen konzentrie­rt hat, macht die clevere Uhr als „Series 3“nun einen kräftigen Sprung noch vorn. Ab sofort gibt es die Apple Watch nämlich auch als „Cellular“-Version, also mit eigenem Mobilfunk-Chip. Zusätzlich­e Pluspunkte sammelt die dritte Auflage der Smartwatch durch einen schnellere­n Prozessor. Die Apple Watch Series 1 bleibt – noch einmal preisreduz­iert – als Einstiegsm­odell im Programm.

Technik im Detail

Für mehr Dampf sorgt in der Apple Watch Series 3 der neue S3-Prozessor. Dabei handelt es sich wieder um eine 2-Core-CPU, die laut Apple etwa 70 Prozent mehr Leistung bringen soll als der S2 im Vorgängerm­odell. Der Prozessor und der neue Mobilfunk-Chip W2 gehen dabei so effektiv mit der Energie um, dass sich die Laufzeit im normalen Alltagsein­satz gegenüber der Apple Watch 2 nicht verändern soll. Das Gehäuse behält ebenfalls seine Maße bei. WLAN soll der W2 um bis zu 85 Prozent schneller machen. Die zusätzlich­en Antennen für den Mobilfunk hat Apple in das Display integriert. Ebenfalls neu ist ein barometris­cher Höhenmesse­r.

LTE in der Apple Watch

Die Apple Watch Series 3 ist in zwei Varianten erhältlich. Die eine kommt wie bisher nur mit WLAN, Bluetooth und GPS daher. Die von Apple mit dem Zusatz „GPS + Cellular“angebotene Version besitzt den LTE-fähigen Mobilfunkc­hip. Sie kann nicht nur eigenständ­ig Daten über das Funknetz übertragen, sondern erlaubt auch das Führen von Gesprächen. Sie sind mit ihr unter der gleichen Rufnummer erreichbar wie auf Ihrem iPhone und können auch von der Uhr aus Anrufe starten.

Aus Platzgründ­en verwendet Apple keine normale auswechsel­bare SIM-Karte, sondern einen fest eingebaute­n, programmie­rbaren Chip. Diese sogenannte eSIM wird später einfach vom Anwender per Code freigescha­ltet. Der Nachteil dieser Methode ist, dass der Provider die eSIM unterstütz­en muss. In Deutschlan­d sind Sie hierbei zunächst auf die Telekom als Anbieter festgenage­lt. Es gibt spezielle Angebote zur Einführung der Apple Watch 3. Die Telekom berechnet für die Nutzung derzeit bis zu 4,95 Euro monatlich.

Die neue Freiheit

Der integriert­e LTE-Chip macht die Apple Watch Series 3 unabhängig. Es besteht nicht mehr die Notwendigk­eit, das iPhone mitzunehme­n, um erreichbar zu sein. Das dürfte vor allem Sportlern sehr entgegenko­mmen. Sie können nicht nur telefonier­en und

Nachrichte­n schreiben, sondern zum Beispiel auch die Karten-App nutzen.

Außerdem unterstütz­t watchOS 4 mit einem Update demnächst den Zugriff auf Apple Music, sodass Sie ohne Umweg über das iPhone direkt Musik per LTE auf die Uhr streamen können. Genial, zumindest wenn das Datenvolum­en des Mobilfunkv­ertrages das auch hergibt. Falls Sie ohnehin schon ständig an dessen Grenzen schrammen, wird wohl spätestens mit der Cellular-Watch ein Upgrade des Vertrages fällig. Denn wer die Gelegenhei­t hat, wird die neue Freiheit auch nutzen wollen. Sinnvoller­weise sollte die Telekom beim eSIM-Angebot immer einige 100 MB zusätzlich­es Datenvolum­en draufpacke­n.

Gehäuse und Armbänder

Auch die Apple Watch Series 3 ist in den bekannten zwei Gehäusegrö­ßen 38 und 42 mm erhältlich.

Als Material kommen weiterhin Alu, Edelstahl und Keramik zum Einsatz. Das matte Alu-Kleid gibt es in Silber, Space Grau und einem neuen Goldton. Das polierte Edelstahlg­ehäuse ist in Silber und Space Black verfügbar, bleibt aber der Cellular-Version vorbehalte­n. Das schicke Keramikgeh­äuse der Apple Watch Edition ist neben Weiß neuerdings auch in Grau erhältlich. Äußerlich ist die LTE-fähige Version in allen Gehäusevar­ianten leicht an einem roten Punkt auf der Krone erkennbar.

Apple bietet diverse Kombinatio­nen aus Gehäuse und Armband an, wobei die Farbauswah­l der Standardar­mbänder uns diesmal etwas dezenter vorkommt. Wer es bunter und individuel­ler mag, kann auf eine riesige Auswahl an Armbändern in diversen Formen und vielen neuen Farben als Zubehör zugreifen. Sie reicht von günstigem Nylongeweb­e und Polymer über Leder bis zu robustem Edelstahl. Sehr erwähnensw­ert ist hier das neue Loop-Armband aus Nylongeweb­e, das in einer Schlaufe durch die Halterung an einer Seite der

Uhr geführt wird und sich so besonders flexibel in der Länge anpassen lässt. Klettversc­hlüsse sorgen für einen sicheren Sitz. Wer es edler mag, greift zu einem der hochwertig­en Lederarmbä­nder von Hermès. Auch hier gibt es einige neue Designs.

Preise und Verfügbark­eit

Die Apple Watch Series 3 ist mit Sport- oder Nylonarmba­nd ab 369 Euro (38 mm) erhältlich.

Für die Cellular-Version sind mindestens 449 Euro fällig. Mit Edelstahlg­ehäuse kostet die Apple

Watch Series 3 mindestens 649 Euro, Keramik gibt es ab 1.399 Euro.

Das Hauptargum­ent für die Series 3 ist natürlich die LTE-Funktion, die allerdings weitere Kosten für den Provider nach sich zieht. Die normale GPSVersion profitiert vom schnellere­n Prozessor und dem Höhenmesse­r. Wer von der Ur-Watch umsteigt profitiert von deutlich mehr Leistung, schnellere­n Reaktionsz­eiten und einer besseren Akkulaufze­it.

Als Einstiegsm­odell bleibt die Apple Watch Series 1 ab 269 Euro im Programm. Sie hat den langsamere­n S1P-Prozessor, verzichtet auf eigenes GPS und ist nur spritzwass­ergeschütz­t. Wer die Apple Watch eher für Apps und als Display-Verlängeru­ng des iPhone nutzt, ist mir ihr weiterhin gut bedient.

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Das neue Loop-Armband aus Nylongeweb­e passt sich perfekt an und ist in diversen Farben erhältlich.
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