Die Freiheit genießen
In der dritten Generation erhält die Apple Watch einen eigenen LTE-Chip, was sie vielseitiger und unabhängiger vom iPhone macht. Lesen Sie, was die Apple Watch Series 3 sonst noch bietet.
Während Apple sich bei der zweiten Generation der Apple Watch noch auf Produktpflege und die Behebung von Schwächen konzentriert hat, macht die clevere Uhr als „Series 3“nun einen kräftigen Sprung noch vorn. Ab sofort gibt es die Apple Watch nämlich auch als „Cellular“-Version, also mit eigenem Mobilfunk-Chip. Zusätzliche Pluspunkte sammelt die dritte Auflage der Smartwatch durch einen schnelleren Prozessor. Die Apple Watch Series 1 bleibt – noch einmal preisreduziert – als Einstiegsmodell im Programm.
Technik im Detail
Für mehr Dampf sorgt in der Apple Watch Series 3 der neue S3-Prozessor. Dabei handelt es sich wieder um eine 2-Core-CPU, die laut Apple etwa 70 Prozent mehr Leistung bringen soll als der S2 im Vorgängermodell. Der Prozessor und der neue Mobilfunk-Chip W2 gehen dabei so effektiv mit der Energie um, dass sich die Laufzeit im normalen Alltagseinsatz gegenüber der Apple Watch 2 nicht verändern soll. Das Gehäuse behält ebenfalls seine Maße bei. WLAN soll der W2 um bis zu 85 Prozent schneller machen. Die zusätzlichen Antennen für den Mobilfunk hat Apple in das Display integriert. Ebenfalls neu ist ein barometrischer Höhenmesser.
LTE in der Apple Watch
Die Apple Watch Series 3 ist in zwei Varianten erhältlich. Die eine kommt wie bisher nur mit WLAN, Bluetooth und GPS daher. Die von Apple mit dem Zusatz „GPS + Cellular“angebotene Version besitzt den LTE-fähigen Mobilfunkchip. Sie kann nicht nur eigenständig Daten über das Funknetz übertragen, sondern erlaubt auch das Führen von Gesprächen. Sie sind mit ihr unter der gleichen Rufnummer erreichbar wie auf Ihrem iPhone und können auch von der Uhr aus Anrufe starten.
Aus Platzgründen verwendet Apple keine normale auswechselbare SIM-Karte, sondern einen fest eingebauten, programmierbaren Chip. Diese sogenannte eSIM wird später einfach vom Anwender per Code freigeschaltet. Der Nachteil dieser Methode ist, dass der Provider die eSIM unterstützen muss. In Deutschland sind Sie hierbei zunächst auf die Telekom als Anbieter festgenagelt. Es gibt spezielle Angebote zur Einführung der Apple Watch 3. Die Telekom berechnet für die Nutzung derzeit bis zu 4,95 Euro monatlich.
Die neue Freiheit
Der integrierte LTE-Chip macht die Apple Watch Series 3 unabhängig. Es besteht nicht mehr die Notwendigkeit, das iPhone mitzunehmen, um erreichbar zu sein. Das dürfte vor allem Sportlern sehr entgegenkommen. Sie können nicht nur telefonieren und
Nachrichten schreiben, sondern zum Beispiel auch die Karten-App nutzen.
Außerdem unterstützt watchOS 4 mit einem Update demnächst den Zugriff auf Apple Music, sodass Sie ohne Umweg über das iPhone direkt Musik per LTE auf die Uhr streamen können. Genial, zumindest wenn das Datenvolumen des Mobilfunkvertrages das auch hergibt. Falls Sie ohnehin schon ständig an dessen Grenzen schrammen, wird wohl spätestens mit der Cellular-Watch ein Upgrade des Vertrages fällig. Denn wer die Gelegenheit hat, wird die neue Freiheit auch nutzen wollen. Sinnvollerweise sollte die Telekom beim eSIM-Angebot immer einige 100 MB zusätzliches Datenvolumen draufpacken.
Gehäuse und Armbänder
Auch die Apple Watch Series 3 ist in den bekannten zwei Gehäusegrößen 38 und 42 mm erhältlich.
Als Material kommen weiterhin Alu, Edelstahl und Keramik zum Einsatz. Das matte Alu-Kleid gibt es in Silber, Space Grau und einem neuen Goldton. Das polierte Edelstahlgehäuse ist in Silber und Space Black verfügbar, bleibt aber der Cellular-Version vorbehalten. Das schicke Keramikgehäuse der Apple Watch Edition ist neben Weiß neuerdings auch in Grau erhältlich. Äußerlich ist die LTE-fähige Version in allen Gehäusevarianten leicht an einem roten Punkt auf der Krone erkennbar.
Apple bietet diverse Kombinationen aus Gehäuse und Armband an, wobei die Farbauswahl der Standardarmbänder uns diesmal etwas dezenter vorkommt. Wer es bunter und individueller mag, kann auf eine riesige Auswahl an Armbändern in diversen Formen und vielen neuen Farben als Zubehör zugreifen. Sie reicht von günstigem Nylongewebe und Polymer über Leder bis zu robustem Edelstahl. Sehr erwähnenswert ist hier das neue Loop-Armband aus Nylongewebe, das in einer Schlaufe durch die Halterung an einer Seite der
Uhr geführt wird und sich so besonders flexibel in der Länge anpassen lässt. Klettverschlüsse sorgen für einen sicheren Sitz. Wer es edler mag, greift zu einem der hochwertigen Lederarmbänder von Hermès. Auch hier gibt es einige neue Designs.
Preise und Verfügbarkeit
Die Apple Watch Series 3 ist mit Sport- oder Nylonarmband ab 369 Euro (38 mm) erhältlich.
Für die Cellular-Version sind mindestens 449 Euro fällig. Mit Edelstahlgehäuse kostet die Apple
Watch Series 3 mindestens 649 Euro, Keramik gibt es ab 1.399 Euro.
Das Hauptargument für die Series 3 ist natürlich die LTE-Funktion, die allerdings weitere Kosten für den Provider nach sich zieht. Die normale GPSVersion profitiert vom schnelleren Prozessor und dem Höhenmesser. Wer von der Ur-Watch umsteigt profitiert von deutlich mehr Leistung, schnelleren Reaktionszeiten und einer besseren Akkulaufzeit.
Als Einstiegsmodell bleibt die Apple Watch Series 1 ab 269 Euro im Programm. Sie hat den langsameren S1P-Prozessor, verzichtet auf eigenes GPS und ist nur spritzwassergeschützt. Wer die Apple Watch eher für Apps und als Display-Verlängerung des iPhone nutzt, ist mir ihr weiterhin gut bedient.