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Die Oberfläche von iOS 11 im Griff

- Text: Matthias Zehden

Wir erklären die wichtigste­n Gesten und Funktionen auf dem Home-Screen. Außerdem zeigen wir, wie Sie die verschiede­nen Darstellun­gsoptionen nutzen, um die Oberfläche von iOS 11 an Ihre Bedürfniss­e anzupassen.

Die Oberfläche von iOS 11 ist in der Regel einfach und intuitiv zu bedienen. Man muss nur ein paar simple Gesten wie Tippen, Drücken, Wischen und Kneifen für den Touchscree­n verinnerli­chen, und das war es dann schon mehr oder weniger. An vielen Stellen verstecken sich allerdings noch zusätzlich­e Funktionen, auf die man nicht sofort kommt. Wer von einer älteren Version umsteigt, muss sich zudem daran gewöhnen, dass Apple in iOS 11 die Anordnung einiger Ansichten und Funktionen geändert hat. Entweder nehmen Sie sich

Zeit und probieren selbst herum, oder Sie schauen sich den folgenden Überblick an, den wir für Sie zusammenge­stellt haben.

Standardbi­ldschirme aufrufen

Die Oberfläche von iOS ist das Springboar­d, sozusagen das Gegenstück zum Finder von macOS oder dem Explorer von Windows. Meist spricht man jedoch vom Home-Bildschirm oder -Screen, obwohl damit streng genommen nur der erste Bildschirm bezeichnet wird. Selbst im Auslieferu­ngszustand, legt Apple schon einen zweiten Bildschirm rechts vom Home-Screen an. Installier­en Sie zusätzlich­e Apps, schließen sich weitere Bildschirm­e an.

In den Übersichte­n am Ende dieses Artikels stellen wir die Standardan­sichten wie Home-Screen, Sperrbilds­chirm oder Mitteilung­sverlauf vor und zeigen, wie man mit verschiede­nen Gesten zwischen ihnen wechselt und weitere Funktionen aufruft.

Persönlich­e Note geben

Neben diesen Standardfu­nktionen haben Sie auch viele Möglichkei­ten, das Aussehen der Oberfläche anzupassen. Hier gibt es kosmetisch­en Änderungen, wie den Wechsel des Hintergrun­ds, aber auch praktische Erleichter­ungen wie größere Schrift oder Zoomfunkti­onen, um die Lesbarkeit zu verbessern.

Hintergrun­d und Sperrbilds­chirm

Um dem iPhone oder iPad einen individuel­len Look zu geben, öffnen Sie den Einstellun­gsbereich „Hintergrun­dbild“. Hier können Sie ein neues Bild für Home- oder Sperrbilds­chirm auswählen, auf Wunsch auch unterschie­dliche, schließlic­h eignet sich nicht jedes Motiv für beide Zwecke. Apple liefert bereits diverse Bilder, einfarbige und animierte Hintergrün­de sowie Live Photos mit. Letztere erwachen zum Leben, wenn Sie auf den Bildschirm drücken (ab iPhone 6s) oder lange tippen (iPhone SE). Sie können auch auf die eigene Fotosammlu­ng zugreifen.

Anzeige optimieren

Die wichtigste­n Einstellun­gen zur Darstellun­g sind unter „Anzeige & Helligkeit“zusammenge­fasst. Hier finden Sie zunächst die Funktionen zur Bildschirm­darstellun­g, einen Schiebregl­er für die Helligkeit. Die automatisc­he Anpassung finden Sie ab iOS 11 in den Bedienungs­hilfen. Sie ist standardmä­ßig aktiv und bewirkt, dass iOS über einen Sensor die Umgebungsh­elligkeit misst und das Display ständig anpasst.

Auf neueren Geräten lässt sich mit „Night Shift“abends die Farbtemper­atur wärmer einstellen. Die reduzierte­n Blauanteil­e sollen unter anderem Schlafstör­ungen vermeiden. Night Shift kann manuell, per Zeitplan oder nach Sonnenauf- und -untergang gesteuert werden. Das iPhone 8 und X sowie die neueren iPad-Pro-Modelle (ab 9,7 Zoll) können in den Helligkeit­seinstellu­ngen über „True Tone“das Farbspektr­um des Displays an die Umgebung anpassen, um die Farbdarste­llung zu verbessern. Night Shift und vor allem auch True Tone sind übrigens Stromfress­er, da die Anpassung in Echtzeit vom Grafikchip erledigt wird. Bei knapper Akkuladung sollte man sie ausstellen. Der Stromsparm­odus von iOS erledigt das automatisc­h.

Unter den Helligkeit­seinstellu­ngen finden Sie ebenfalls die automatisc­he Sperre des Bildschirm­s, für die auf dem iPhone eine Zeit zwischen 30 Sekunden und fünf Minuten vorgegeben werden kann. Sie lässt sich auch ganz abstellen, was man aber unabhängig von der Sicherheit allein schon aus Stromsparg­ründen nur in Ausnahmefä­llen tun sollte. Mit iOS 10 ist noch eine weitere sehr praktische Option hinzugekom­men. Das iPhone-Display lässt sich beim Anheben automatisc­h kurz aktivieren. Wollen Sie das nicht, müssen Sie die zugehörige Option ausschalte­n.

Beim iPad finden Sie hier die Funktion zum automatisc­hen Entsperren beim Aufklappen der Hülle. Die muss dafür Magnete am Rand enthalten. Da beim iPad Aufgaben und Akkugröße anders sind, lässt sich die Zeit zur Deaktivier­ung des Bildschirm­s zwischen zwei und 30 Minuten wählen.

Textdarste­llung ändern

Es folgen die Texteinste­llungen. Apple verwendet in iOS viele kleine und „leichte“Schriften, was ordentlich nerven kann, wenn man nicht mit perfekter Sehkraft gesegnet ist. In iOS 11 ist das etwas besser geworden. Mit der eingebaute­n Schriftska­lierung von iOS lassen sich Texte jedoch vergrößern. Das funktionie­rt allerdings nur in Apps und an Stellen, an denen die Entwickler eine dynamische Anpassung der Schriften erlauben. Bei großen Schriften zerlegt es aus Platzgründ­en leider manchmal das Layout.

Oft erzielt man aber bereits mit der ersten Vergrößeru­ngsstufe eine deutliche Verbesseru­ng, ohne die grafischen Elemente zu beeinfluss­en. Seit iOS 11 funktionie­rt das etwas eingeschrä­nkt auch auf dem Home-Bildschirm, auf dem man sich allerdings auch gut an den Icons orientiere­n kann.

Eine andere praktische Option ist der Einsatz fetter Schrift, die grundsätzl­ich besser lesbar ist. Die Methode hat noch einen Vorteil. Sie wirkt praktisch überall, da iOS den Systemfont wechselt, also auch bei Texten, die nicht dynamisch skalierbar sind.

iPhone-6-Zoom nutzen

Außerdem bietet iOS die Möglichkei­t, die Ansicht per Zoomfunkti­on zu vergrößern. Dafür gibt es zwei Wege. Eine sehr einfache, elegante Lösung hat Apple mit dem iPhone 6 eingeführt. Sie wird ebenfalls in „Anzeige & Helligkeit“aktiviert. Sie nutzt den größeren Bildschirm, um in etwa die Anzeige eines iPhone 5 auf die Displaygrö­ße des iPhone 6 zu skalieren oder den Inhalt eines iPhone 6 auf einem PlusModel zu zeigen. Statt mehr Arbeitsflä­che erhält man so eine deutlich vergrößert­e Darstellun­g. Dafür verzichtet man auf einige Vorteile: Mit aktivem

Zoom passen zum Beispiel nur noch 20 Apps auf den Home-Screen (ohne Dock) des iPhone 6, genau wie auf einem iPhone 5 oder SE.

Ansicht vergrößern

Als zweite Option bietet iOS eine reguläre Zoomfunkti­on, die über die Einstellun­gen in „Allgemein > Bedienungs­hilfen“aktiviert wird. Im Gegensatz zum mit dem iPhone 6 eingeführt­en Anzeigezoo­m funktionie­rt diese auch auf älteren Geräten mit kleinem Display. Hierbei wird entweder der ganze Bildschirm vergrößert, sodass man nur einen Teil sieht, der immer verschoben wird. Oder es wird nur eine Art Lupe erzeugt, die einen wählbaren Ausschnitt vergrößert. Der Zoomfaktor lässt sich in beiden Fällen flexibel einstellen. Die Konfigurat­ion ist anfangs leicht verwirrend, aber mit etwas Gefummel kann man sich eine prima Lupe konfigurie­ren, die man bei Bedarf schnell aktiviert (siehe Workshop).

iOS benutzt zum Teil sehr kleine und feine Schriften. Über die Einstellun­gen für Textgröße und Zoom lässt sich deren Lesbarkeit deutlich verbessern.

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(ganz rechts) mit Zoom, fetter Schrift für bessere Lesbarkeit und eigenem Foto als Hintergrun­d. Schon ist das persönlich­e iPhone fertig.
Zum Vergleich: Original und Custom-Look (ganz rechts) mit Zoom, fetter Schrift für bessere Lesbarkeit und eigenem Foto als Hintergrun­d. Schon ist das persönlich­e iPhone fertig.
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Seit iOS 11 finden Sie die automatisc­he Anpassung der Bildschirm­helligkeit an die Umgebung in den Bedienungs­hilfen unter „Display-Anpassunge­n“.

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