Fotografieren
Es ist allemal einfacher, ein Bild gleich richtig aufzunehmen, als es später in der Nachbearbeitung mühsam zu retten. Mit den richtigen Tipps gelingen Ihnen bessere Fotos mit dem iPhone.
1. Ruhig halten
Verwacklungen sind die Ursache für unscharfe Bilder – gerade in schlechten Lichtsituationen wie Nachtaufnahmen. Nicht verwackelte Fotos sind scharf, brillant und liefern tolle Farben. Also halten Sie Ihr iPhone nach Möglichkeit mit zwei Händen, so ruhig, wie es geht, und stehen Sie so stabil wie nur möglich. Es gibt tolle Ministative fürs iPhone, wie zum Beispiel den Joby Gorillapod. Wenn Sie keines dabeihaben, gibt es oft Tische, Mauern oder andere feste Unterlagen, auf denen Sie Ihre Ellenbogen oder das iPhone aufstützen können. Versuchen
Sie, beim Auslösen nicht zu wackeln. Manchmal ist es leichter, auf den seitlichen Knopf zu drücken. In manchen Situationen helfen Tricks: zum Beispiel den Zeitauslöser einzustellen und so automatisch auszulösen, das Kopfhörerkabel mit der Taste als Fernbedienung der Kamera zu verwenden oder die Apple Watch mit der Kamera-App als Fernauslöser zu nutzen. Öffnen Sie dazu die Kamera-App auf der Apple Watch und auf dem iPhone. Dann können Sie mit der seitlichen Favoritentaste die Aufnahme fernauslösen. Dabei wird sich das iPhone garantiert kein bisschen bewegen.
2. Blitz – nur manchmal
Meiden Sie wenn möglich den LED-Blitz am iPhone. Aufnahmen mit Blitz sehen meistens nicht gut aus. Bei manchen Gelegenheiten kann der Blitz aber sehr gut unterstützen: Setzen Sie ihn zum Beispiel draußen bei Gegenlichtaufnahmen ein. Aus kurzer Distanz kann er etwa die Gesichter von zu fotografierenden Personen aufhellen. Oder er kann bei Gegenständen viele Details retten, die sonst nicht zu sehen wären.
4. Perspektiven-Power 3. Gutes Licht nutzen
Die besten Fotos entstehen bei gutem Licht. Gehen Sie möglichst raus, und nutzen Sie natürliches Licht, wie zum Beispiel Sonnenlicht. Bei wenig Licht muss das iPhone es verstärken. Das führt zu Bildrauschen und damit insgesamt einer schlechteren Bildqualität. Schalten Sie drinnen – wenn möglich – alle Lichter zum Fotografieren an, und legen Sie zum Beispiel abzulichtende Gegenstände unter eine Lampe statt in eine schummrige Ecke. Meiden Sie Gegenlicht, und stellen Sie Personen, die Sie fotografieren möchten, so auf, dass sie angestrahlt werden und nicht vor der Sonne oder Lichtquelle stehen. Sonst drohen dunkle Gesichter. Fotografieren Sie Motive nicht einfach nur von vorn. Experimentieren Sie mit Perspektiven. Zum Beispiel kann die Vogel- oder Froschperspektive wie hier im Beispielfoto zwei Figuren wesentlich spannender aussehen lassen. Von unten wirken Sie beispielsweise deutlich bedrohlicher – falls das zum Motiv passt. Versuchen Sie auch verschiedene Bildausschnitte, nicht immer nur den ganzen Körper oder den ganzen Gegenstand. Makrofotografie holt kleine Dinge wie Blumen oder hier im Bild Spielzeuge ganz nah heran und lässt sie groß aussehen. Da im Nahbereich auch die Schärfentiefe deutlich geringer wird, können abwechslungsreiche Aufnahmen herauskommen, die Aufmerksamkeit erzeugen.
5. Rangehen statt zoomen
Oft kommt Ihr Motiv erst richtig zur Geltung, wenn Sie es heranholen. Das ist der Grund, warum Profifotografen an Rennstrecken immer mit riesigen Teleobjektiven unterwegs sind. Würden Sie die Rennautos normal fotografieren, wären sie nur kleine Punkte in der Streckenumgebung. iPhones und iPads haben leider kein Zoomobjektiv. Sie bieten einen Zoom an, wenn Sie im Sucher zwei Finger auseinanderziehen – theoretisch. Theoretisch, weil es sich dabei nicht um einen echten optischen Zoom, sondern nur um einen Digitalzoom handelt. Statt die Motive mit einem Objektiv heranzuholen, wird praktisch nur ein Bildausschnitt aus dem Motiv genommen und vergrößert. Dabei wird die Bildqualität schlechter, denn die Software muss mehr im Bild berechnen. Das gezoomte Bild ist weniger scharf und brillant. Gehen Sie wenn möglich immer einfach ein paar Schritte näher an das Motiv heran, statt digital zu zoomen. Wenn das nicht möglich ist, weil Sie zum Beispiel eine Landschaft aufnehmen und schon an der Absperrung vor dem Abgrund stehen, nehmen Sie besser erst einmal das Ganze auf. Später können Sie in der Fotos-App oder anderen Bildbearbeitungs-Apps reinzoomen und das Bild beschneiden. Sie haben dabei immer das ganze Bild zur Verfügung.
6. Bild richtig komponieren
Vermeiden Sie krumme Linien in Aufnahmen, die Sie nachher umständlich per Software wieder geraderücken müssen. Das beste Gegenmittel ist ein Raster mit Hilfslinien, das beinahe jede Kamera-App bietet. In Apples Kamera-App können Sie es über „Einstellungen > Fotos & Kamera > Raster“aktivieren, in vielen alternativen Apps gibt es einen Knopf dafür. Richten Sie dann horizontale oder vertikale Elemente im Bild (wie Laternenpfähle oder den Horizont in Landschaftsaufnahmen) genau auf oder parallel zu den Linien aus. Mit dem Raster gelingt es auch leichter, Motive spannender zu positionieren. Wenn das Bildmotiv exakt in der Mitte sitzt, wirken Bilder oft langweilig. Spannender ist es, wenn Sie das Motiv in eines der Drittel positionieren oder den Horizont auf eine der waagerechten Linien legen. So folgen Sie der Drittelregel, die Bilder harmonisch und spannend gestaltet.
7. Automatik aus
Das iPhone stellt automatisch den Fokus (AF) und die Belichtung
(AE, E=„Exposure“) ein. Das ist in der Regel sehr bequem, bei schwierigen Motiven kann es aber sein, dass sich Belichtung und Fokus partout nicht so einstellen, wie Sie es sich wünschen. Praktisch alle Kamera-Apps erlauben es aber, Fokussierung und Belichtung entweder manuell einzustellen oder zumindest zu sperren, sobald man einen Bildteil anvisiert hat, auf den man Fokus und Belichtung abstimmen möchte. In Apples Kamera-App müssen Sie dazu nur zwei Sekunden auf den Bildschirm tippen, bis oben „AE/AFSperre“erscheint. Danach können Sie den Bildausschnitt neu wählen, ohne dass sich Belichtung und Fokussierung ändern. Um die Sperre aufzuheben, reicht es, kurz an eine andere Stelle auf dem Schirm zu tippen. Auf diese Weise lassen sich Belichtungsautomatik und Autofokus überlisten und beispielsweise ein heller Himmel für die Messung ausblenden.