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Kampf gegen den Papierberg

- Text: Matthias Zehden

Viele Dokumente erhält man immer noch in Papierform. Wer sie digitalisi­ert, kann sie leichter archiviere­n, überallhin mitnehmen und schneller darauf zugreifen. iPhone & iPad leisten dabei wertvolle Hilfe.

Praktisch jeden Tag bekommt man Briefe, Rechnungen, Quittungen, Zeitungsar­tikel und andere Dokumente, die man aufbewahre­n möchte. Damit man sie dann bei Bedarf auch wiederfind­et, empfiehlt sich anstelle einer Kiste unter dem Schreibtis­ch die Digitalisi­erung. So haben Sie später alles an einem Platz und müssen nicht lang suchen. Speicherdi­enste wie iCloud, Dropbox und andere machen die digitalen Kopien außerdem jederzeit und überall verfügbar. Dafür brauchen Sie keinen Computer mit Scanner, sondern nur Ihr iPhone und eventuell noch ein paar zusätzlich­e Apps.

Dokumente fotografie­ren

Die einfachste und schnellste Möglichkei­t der Digitalisi­erung ist, die Dokumente mit der Kamera von iPhone oder iPad zu fotografie­ren. Das reicht oft schon völlig aus, um auch kleine Texte hinterher noch gut lesen zu können. Für eine möglichst gute Qualität, sollten Sie darauf achten, die Kamera gerade und direkt über das zu fotografie­rende Dokument zu halten. So vermeiden Sie Verzerrung­en. Außerdem sollte es gut und gleichmäßi­g beleuchtet sein, am besten etwas schräg von der Seite, um bei glatten Oberfläche­n Reflexione­n zu vermeiden. Bei Bedarf können Sie das Bild hinterher in Fotos noch etwas nachbearbe­iten, zum Beispiel den Kontrast anheben. Das verbessert die Lesbarkeit des Textes. Kommt es nur auf den Text an, spart die Umwandlung in Schwarz-Weiß viel Speicherpl­atz.

Zur Sammlung der eingelesen­en Dokumente empfiehlt sich ein Ordner auf iCloud Drive oder in der Dropbox. Hier können Sie dann im Gegensatz zu Fotos in der Sammlung der gleichnami­gen App auch Dokumente in beliebigen anderen Formaten hinzufügen. Fertig ist ein einfaches Archiv.

Ein praktische­r Helfer beim Erfassen von Dokumenten per Kamera ist auch die App Notizen. Sie können direkt in eine Notiz hineinfoto­grafieren oder filmen. Dabei können Sie die App so konfigurie­ren, dass die Aufnahmen nicht in der normalen Fotomediat­hek landen, wo sie sonst vermutlich eher stören. Notizen besitzt ein eigenes Inventar, außerdem können Sie bei Bedarf noch schnell eine kurze Beschreibu­ng als Ergänzung eingeben, nach der Sie dann später auch suchen können.

Texte weitervera­rbeiten

Für größere oder beruflich genutzte Archive ist oft eine Volltextsu­che in den eingelesen­en Dokumenten wünschensw­ert. Dafür ist eine OCR-Software (Optical Character Recognitio­n) nötig. Diese analysiert die Fotos und versucht darin Bildanteil­e und Texte zu erkennen. Je nach Software kann die Analyse lokal auf dem iOS-Gerät erfolgen oder auf einem Server, an den die Software ihre Daten überträgt. Das setzt dann eine aktive Internetve­rbindung voraus. Das Ergebnis ist wieder ein Dokument mit echtem Text, der sich indizieren, durchsuche­n und herauskopi­eren lässt. Das kann ein PDF sein, das Bild- und Textteile im Originalla­yout enthält, oder ein Textformat wie Word oder RTF, um das Dokument anschließe­nd wieder bearbeiten zu können.

Der App Store bietet einige OCR-Apps an. Die meisten sind allerdings aufgrund der profession­ellen Zielgruppe nicht ganz billig, einige nutzen auch ein Abomodell. Eine Auswahl empfehlens­werter Apps präsentier­en wir rechts.

Für eine möglichst geringe Fehlerrate bei der Texterkenn­ung müssen Sie unbedingt auf ein gutes Foto – also unverzerrt und gleichmäßi­g ausgeleuch­tet – als Ausgangsma­terial achten. Eine sorgfältig­e Kontrolle und die Korrektur einiger Fehler ist aber trotzdem kaum zu vermeiden.

Sonderfall Visitenkar­ten

Einige OCR-Programme unterstütz­en Visitenkar­ten, es gibt aber auch diverse Spezial-Apps für diesen Zweck. Sie erkennen Namen, verschiede­ne Titel, Anschrifte­n, Telefonnum­mern, Mailadress­en und Ähnliches und sind dann in der Lage, diese in das iOS-Adressbuch zu übernehmen. Kontaktdat­en werden zwar auch immer häufiger digital ausgetausc­ht, aber auf Messen und ähnlichen größeren Veranstalt­ungen bekommt man oft immer noch zahlreiche Visitenkar­ten. Dann ist eine entspreche­nde App eine große Hilfe.

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