Die Multimedia-Jukebox fürs Auto
Das Apple-Auto liegt noch in weiter Ferne, wenn es überhaupt kommt. Doch das iPhone ist dank Karten, Musik und Siri längst Teil unserer Autofahrten. Mit kompatiblen Multimedia-Radios mit CarPlay wird Ihr Auto zum fahrenden Infotainment-Center.
David Hasselhoff sprach in der Serie „Knight Rider“einst mit K.I.T.T., einem mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Auto. Mit Apples CarPlay und Siri tun wir das auch. Moderne Multimedia-Receiver, sogenannte Moniceiver, fangen zwar keine Verbrecher, können aber dennoch einiges. Wesentliche Apps Ihres iPhone lassen sich damit auf einen Bildschirm im Auto spiegeln und während der Fahrt nutzen.
Wir haben vier aktuelle CarPlay-fähige Modelle unter die Lupe genommen und verglichen. Außerdem erklären wir Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines Multimedia-Receivers achten müssen, was CarPlay überhaupt kann (und was nicht), wie Sie einen neuen Moniceiver einbauen und welches nützliche komplementäre Zubehör es gibt.
Kenwood DMX7017DABS
Der augenscheinliche Unterschied des DMX7017 zur Konkurrenz ist der große Bildschirm. Mit einer Diagonale von 17,7 Zentimetern liegt er in unserem Vergleich vorn. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist der Radioempfang per DAB (Digital Audio Broadcasting). Die digitale Übertragung der Radiosender bietet eine höhere Qualität als der Empfang via UKW. Da DAB jedoch nicht überall zur Verfügung steht, bietet Kenwood das sogenannte „Seamless Blending“.
Dies sorgt dafür, dass die Übertragung automatisch und ohne Unterbrechung auf UKW wechselt, sollte das DAB-Signal in einer bestimmten Region nicht ausreichen. Der Touch-Bildschirm zeigt sich reaktionsschnell, die Tastenbeleuchtung können Sie nach eigenen Wünschen einstellen. Gleiches gilt für den Blickwinkel, der sich ebenso manuell einrichten lässt.
Was die Audiowiedergabe betrifft, lässt der DMX7017 keine Wünsche offen: Von MP3 über WMA- und WAV-Dateien bis zu FLAC- und AACDateien gibt er jedes gewünschte Klangformat wieder. Preis: 475 Euro.
Sony XAV-AX100
Sony sattelt bei seinem XAV-AX100 in Sachen Klang und Kraft noch etwas drauf. Mit viermal 35 Watt Ausgangsleistung hat der Moniceiver hier die Nase etwas vor den anderen Geräten. Hinzu kommt ein sogenannter „Dynamic Reality“-Verstärker, durch den die Musik nicht nur klar und wuchtig klingt, sondern auch, als würde sie aus der gesamten Breite des Armaturenbretts aufsteigen. Sony vertraut als einziger der hier vertretenen Hersteller auf ein haptisches, ergonomisch geformtes Drehrad. Dies hat
seine Berechtigung, da Sie damit im Notfall schneller und einfacher die Lautstärke justieren können. Halten Sie die Taste gedrückt, nimmt das Gerät Sprachbefehle entgegen. Eine weitere nette Besonderheit für Musikfreunde ist die Extra-Bass-Funktion, die Sie per Knopfdruck erhalten.
Ansonsten besticht Sonys CarPlay-Autoradio mit einer aufgeräumten Bedienoberfläche und Feinheiten wie der Anzeige der Albumcover. Etwas umständlich gestaltet sich das Einstellen der Radiosender. Dass nach jedem Start eine Sicherheitswarnung weggedrückt werden muss, irritiert zudem.
Ein Vorteil des XAV-AX100 ist der Raum, den es unter der Armatur bietet, wo es lediglich den Platz eines 1-DIN-Gerätes in Anspruch nimmt. Dies bedeutet, die Elektronik nimmt im Schacht weniger Platz ein – so bleibt mehr Spielraum für die immer zahlreicher vorhandenen Kabel, ISO- oder Canbus-Adapter. Preis: 499 Euro.
JVC KW-V820BT
Obwohl auf den ersten Blick kaum zu erkennen, hat auch JVCs Doppel-DINReceiver sein Alleinstellungsmerkmal: Der KW-V820BTE ist das einzige hier vorgestellte Produkt, das über einen CD-/DVD-Slot verfügt – eine nicht zu unterschätzende Fähigkeit, wenn Sie noch Audio-CDs besitzen, die Sie im Auto hören wollen. Auch klanglich bietet JVC einige Spezifikationen, die Freude bereiten: Was sich hier „Space Enhancement“, „Sound Response“und „Sound Lift“nennt, ist nichts anderes als die virtuelle Vergrößerung des Klangraumes. Darüber hinaus gibt es acht Speicherplätze für individuelle Klangeinstellungen.
Optisch lässt sich an diesem Moniceiver ebenfalls eine ganze Menge individuell anpassen, von der Farbeinstellung der Tastenbeleuchtung über die
Helligkeit des Bildschirms bis zur komplett veränderbaren Hintergrundgrafik der Bedienoberfläche. Verbesserungsbedürftig erscheint die Menüführung; diese sollte dem guten Klang des Gerätes angepasst werden. Preis: 399 Euro
Pioneer SPH-DA120
Für lange Reisen mit der Familie hält Pioneers SPHDA120 eine besondere Fähigkeit bereit. Die „Dual Zone“ermöglicht das Abrufen zweier Medienquellen: eine im vorderen Bereich des Autos und eine für einen zweiten Monitor, den Sie mit dem Gerät verbinden können (der jedoch nicht im Lieferumfang enthalten ist). Beide können am eingebauten Bildschirm gesteuert werden. Auch Pioneers Moniceiver hat eine verringerte Einbautiefe – eine erhöhte Anzahl an Kabeln oder Adaptern hinter dem Autoradio sollte also kein Problem darstellen.
Freunde tanzbarer oder elektronischer Musik werden sich über „Mixtrax“freuen, eine Technologie, die zueinander passende Lieder in einen Non-StopMix mit Übergangseffekten mischt. Als einer der wenigen Moniceiver verfügt der SPH-DA120 über einen HDMI-Eingang, sogar iPhones und iPods der vierten Generation können angeschlossen werden. CarPlay können Sie damit jedoch nicht nutzen, dies ist nur mit einem iPhone 5 oder einem neueren Modell möglich.
Das Anbringen der mitgelieferten externen GPS-Antenne benötigt eine gewisse Zeit, ist aber durchaus sinnvoll, da sie für einen deutlich besseren Empfang sorgt. Sehr angenehm sind auch die zahlreich auf dem Bildschirm erscheinenden Informationen beim Abspielen von Musiktiteln und generell die Navigation und Nutzerführung. Die Regulierung von Dimmer, Kontrast, Temperatur und Farbe können
Sie für verschiedene Umgebungen und Situationen konfigurieren. Preis: 450 Euro.