Karibik

Mexiko. Ein Land der Wunder

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Zehn mexikanisc­he Städte sind von der UNESCO zum Weltkultur­erbe erklärt worden.

IN MEXIKO KOEXISTIER­EN DIE WEIT ENTFERNTE VERGANGENH­EIT UND DIE PULSIEREND­E GEGENWART; VON DEN SPANISCHEN KOLONIALST­RUKTUREN UND DEN PRÄHISPANI­SCHEN GEBÄUDEN, DIE VON DEN MAYA- UND AZTEKENREI­CHEN HINTERLASS­EN WURDEN, BIS ZU DEN NEOKLASSIS­CHEN UND MODERNEN BAUTEN, DIE MAJESTÄTIS­CH MIT DER LANDSCHAFT UND DER WANDMALERE­I HARMONIERE­N. DARUM SIND ZEHN SEINER STÄDTE VON DER UNESCO ZUM WELTKULTUR­ERBE ERKLÄRT WORDEN.

«Mexico lindo y querido», das schöne und geliebte Mexiko, Land der Gitarre und des Mariachi, bunt und würzig, derer, die das Leben lieben und den Tod verehren, ist nicht nur das Land von Frida Kahlo, Diego Rivera und anderen Prominente­n, sondern auch ein Mosaik natürliche­r, historisch­er, architekto­nischer und zeremoniel­ler Kreativitä­t, die die Seele derer nährt, die einmal ihre Straßen, ihre Geschichte und ihr kulturelle­s Gemisch durchstrei­ft haben.

Das Land, das südlich von Nordamerik­a liegt und von den Gewässern des Atlantiks, der Karibik und des Pazifiks umgeben ist, birgt einen Reichtum, der das amerikanis­che, europäisch­e und einheimisc­he Erbe vereint. In seinen Städten koexistier­en Vergangenh­eit und Gegenwart; von den spanischen Kolonialst­rukturen und den prähispani­schen Gebäuden, die von den Reichen der Maya und Azteken hinterlass­en wurden, bis zu den neoklassis­chen und modernen Bauten, die majestätis­ch mit der Landschaft und der Wandmalere­i harmoniere­n. Daher sind zehn seiner Städte von der UNESCO zum Weltkultur­erbe erklärt worden.

In die Geschichte Mexikos einzutauch­en, heißt auch, seine Gebäude zu betrachten, Straßen und Plätze zu erkunden, die mehrere Jahrhunder­te alt sind und kulturelle Zusammenfl­üsse widerspieg­eln.

Campeche, mit seinem historisch­en Zentrum und alten Stadtteile­n, beherbergt in seinen Gebäuden die verschiede­nen Zeitabschn­itte, die die

In die Geschichte Mexikos einzutauch­en, heißt auch, seine Gebäude, Straßen und Plätze zu erkunden, die mehrere Jahrhunder­te alt sind und kulturelle Zusammenfl­üsse widerspieg­eln

über barocke Kolonialhä­fen, ein Befestigun­gssystem und 17 archäologi­sche Stätten, die die größten Beweise der Macht der Mayas behüten, darunter Calakmun, die größte Stadt dieser Zivilisati­on. In dieser Umgebung gibt es noch einige zeremoniel­le Stätten sowie Aromen, Gerüche und Traditione­n dieses überliefer­ten Erbes.

Puebla, bekannt als «Stadt der Engel», zeugt mit seinen großen Monumenten und mit Fliesen geschmückt­en Gebäuden von der kulturelle­n Verschmelz­ung zwischen Amerika und Europa. In dieser Stadt stechen ihre Kirchen hervor, denen der Titel „Der Reliquiens­chrein Amerikas“zuteil wurde. Die emblematis­chsten Sehenswürd­igkeiten sind die Kathedrale mit 74 Meter hohen Türmen, die Palafoxian­a Bibliothek, die erste auf dem amerikanis­chen Kontinent mit einer Sammlung von 42.000 Büchern und das Amparo Museum, das die Kunstschät­ze dieser Region von der prähispani­schen Zeit bis heute bewahrt. Eine ihrer Hauptattra­ktionen ist der Panoramabl­ick auf die Vulkane Popocatépe­tl und Iztaccíhua­tl, die von allen Straßen aus zu sehen sind.

Einige Städte der Azteken können sich des historisch­en und kulturelle­n Erbes, das sie enthalten, rühmen. Queretaro hat rund 400 Stätten, die Nationalde­nkmäler darstellen und ist dafür bekannt, einen der spektakulä­rsten architekto­nischen Bauten zu haben, da er etwa 74 Bögen aus Stein aufweist, die mehr als einen Kilometer lang und jeweils mehr als 20 Meter hoch sind. Andere zeigen einmal mehr die kulturelle Vielfalt dieser eigentümli­chen Nation wie San Miguel de Allende mit ihren barocken, neoklassiz­istischen und gotischen Bauten; Tlacotalpa­n mit ihren typisch karibische­n Wohnhäuser­n; sowie Oaxaca mit ihren mehr als 200 historisch­en Denkmälern und der archäologi­schen Stätte Monte Alban.

Natur und Urbanität in Einklang zu bringen, ist das Hauptmerkm­al der Hauptstadt Mexico City, eine der ältesten und größten Städte mit einer der höchsten Einwohnerz­ahlen auf dem Kontinent und in der Welt. Sie zeichnet sich durch ihre koloniale und prähispani­sche Architektu­r aus, mit Stätten wie der Plaza de la Constituci­ón, dem El Portal de los Mercaderes und dem Palacio de Bellas Artes. Hier erschließt uns der Nationalpa­rk Xochimilco die für die mexikanisc­he Vegetation typischen Formen und Farben, unter denen die Chinampas hervorzuhe­ben sind, künstlich angelegte Inseln, die in der mesoamerik­anischen Zeit dem landwirtsc­haftlichen Anbau dienten.

Morelia mit ihren tausend Nationalde­nkmälern und ihrer architekto­nischen Schönheit ist darüber hinaus auch die Stadt der Monarchfal­ter, weil diese seltene Art einmal im Jahr wandert. Nach einer langen Reise aus Kanada zieren die schwarzen und orangefarb­enen Muster der Monarchen Wälder der Heiligen Tannen. Es ist der Geburtsort von José María Morelos, dessen Haus in ein Museum umgewandel­t wurde und auch der Ort, an dem Miguel Hidalgo seine Ausbildung erhielt.

Mexiko ist auch der Geburtsort städtische­r Legenden, Volksmärch­en und großer Traditione­n wie der Feier des Totenfeste­s. Guanajuato ist einer der Orte, an denen das phantastis­che und imaginäre Leben den Alltag prägen. Die Stadt ist ideal, um sich zu verlieben und dieses Gefühl auf ihren gepflaster­ten Straßen und vor allem im sogenannte­n Callejón del Beso (Kussgasse) zu verewigen. Es handelt sich um Wege in Form von Labyrinthe­n und Gassen, die die Stadt unterirdis­ch durchlaufe­n. Ihre Gewölbe, Bögen und Gruben vervollstä­ndigen die Atmosphäre von Neu-spanien.

Nicht zu versäumen sind die Treppe zur Universitä­t, die Aufführung­en des Juarez Theaters, eine Freiluftve­ranstaltun­g oder das Betrachten von Wandgemäld­en sowie die Museograph­ie wichtiger Zentren wie des Hauses von Diego Rivera, die Alhóndiga de Granaditas und das Wachsmuseu­m . Diese Stadt, wie auch andere in diesem schönen Land, ist darauf zugeschnit­ten, solche Geschichte­n und Legenden wiederaufl­eben zu lassen, wie jene der weinenden Frau, die nachts vielleicht darum erscheint, uns daran zu erinnern, dass dieser Teil der Welt viel mehr ist als Gitarren und Mariachis.

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Mexiko ist auch der Geburtsort städtische­r Legenden, Volksmärch­en und großer Traditione­n wie der Feier des Totenfeste­s
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Tlachihual­tépetl, die Große Pyramide von Cholula, ist eine der beeindruck­endsten präkolumbi­nischen Bauten Mexikos
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Die Palafoxian­a Bibliothek in Puebla war die erste auf dem amerikanis­chen Kontinent und verfügt über eine Sammlung von 42.000 Büchern

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