Das Zuhause ist so mobil wie seine Bewohner
Nordic Caravan versorgt Digitalnomaden
KIEL. Der digitale Fortschritt ermöglicht immer mehr Menschen, ortsunabhängig zu leben und zu arbeiten. Steffen Glauner und Stefan Lange von Nordic Caravan nehmen mit ihrer Geschäftsidee diesen Trend auf und bieten für jeden Zweck ausgestattete Tiny Houses, Wohnmobile oder Mobilheime an.
Ihre Kunden kommen unter anderem aus Israel, Skandinavien, Österreich und der Schweiz. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um den Urlaub im Wohnmobil. „Einige möchten eine Rundreise machen und ihr Büro dabei mitnehmen“, sagt Glauner. Der Arbeitsmarkt treibt immer stärker in diese Richtung.
Die meisten sind Servicetechniker, „die kein Hotelzimmer nach dem anderen suchen und gleichzeitig ihre Freizeit mitgestalten möchten“, sagt Lange. Er war selber früher im Bereich Montage als Projektleiter viel unterwegs. Da habe er noch Zeit gehabt, die vom Arbeitgeber mitbezahlt wurde. „Montag war der Tag der Anreise, Freitag Abreise, dann kam das Wochenende. Das will heute kein Arbeitgeber mehr bezahlen“, sagt er.
Das Prinzip „Arbeiten to go“findet immer mehr Menschen, die sich als digitale Nomaden bezeichnen: Unternehmer, Webdesigner, SEOSpezialisten, Freelancer oder Mitarbeiter, die ihrem Job weitestgehend im Internet nachgehen. Aber auch immer mehr Blogger sind weltweit unterwegs.
Lange nennt ein Beispiel: Ein Naturfotograf aus Italien möchte über mehrere Wochen seltene Vögel auf dem Plöner See fotografieren. „Wir bieten ihm alles rund um diesen Aufenthalt an.“Den Auftakt macht ein ShuttleService vom Bahnhof, Hafen oder Flughafen, das richtige Gefährt wie Tiny House, Wohnmobil oder Mobilheim samt mobilem Highspeed, Notebooks oder Kameras. Ob Miete oder Verkauf: „Mit unserem umfassenden Konzept sind wir landesweit einzigartig“, ist das Team überzeugt.
Digitale Nomaden arbeiten überall. Das kann in der Küche bei Freunden sein, im Coworking Space, im Internetcafé
oder in der Bücherei. Oder aber auch im mobilen Gefährt, bei dem alles schon an Bord ist. Drei Möglichkeiten bieten die beiden an: Neben Wohnmobilen stehen Mobilheime zur Verfügung. Das sind transportfähige Wohneinheiten, die einer kleinen Wohnung ähneln. „Ein kleines Domizil im Einklang mit der Natur und für ein bis zwei Leute, das wir an die gewünschte Stelle bringen wie private Orte oder dafür vorgesehene Plätze“, sagt Lange. Immer häufiger gebe es Menschen, die ihr Privatgrundstück dafür zur Verfügung stellen.
Ganz neu steht ein Tiny House auf dem Platz von Nordic Caravan in der Preetzer Chaussee 244. „Wir müssen abwarten, wie die Leute darauf reagieren“, sagt Glauner. Das Tiny House hat ein Gewicht von maximal 3,5 Tonnen, ist 2,55 Meter breit und bis maximal 4 Meter hoch. Es braucht dafür einen Anhänger bis 3,5 Tonnen und ein normales Nummernschild.
Einige Kunden möchten eine Rundreise machen und ihr Büro dabei mitnehmen. Steffen Glauner,
Nordic Caravan