Ärger über schlechten Wanderweg
Matsch, Furchen und mit Wasser gefüllte Senken von Rönne nach Schlüsbek: Der Ortsbeirat sucht nach Gründen
RÖNNE. Der Wanderweg von Rönne nach Schlüsbek in Kiel ist kaum begehbar. Der Ortsbeirat Wellsee/Kronsburg/ Rönne hat auf seiner Sitzung den Zustand kritisiert – und nach den Gründen gesucht, denn allein am vielen Regen liegt es nicht.
Ein Schild mit Fahrradsymbol und der Aufschrift „Moorsee“zeigt in der Nähe der Rönner Bushaltestelle „Beekkate“auf einen Weg, der entlang des Baches „Schlüsbek“führt. Doch mit dem Rad ist die Route nicht befahrbar. Und Fußgänger stehen immer wieder vor der Wahl, im Schlamm einzusinken oder – mit schlechtem Gewissen – einen Bogen über die zurzeit ebenfalls matschigen Felder zu machen. „Früher war dies ein sehr beliebter Wanderweg“, erzählte Burckhard Grabe, Wehrführer der freiwilligen Feuerwehr Rönne.
Am Anfang ist der Weg am
Stromturm mit breiten Spuren durchfurcht. Hier habe es Arbeiten gegeben, um die Oberleitungen von angrenzenden Ästen freizuschneiden, informierte der stellvertretende Vorsitzende des Ortsbeirats Hans-Martin Itzke.
Auf weiten Teilen des Weges haben andere, breite Reifen das Erdreich aufgewühlt. „Den Weg nutzen Landwirte auch schon mal mit ihren Schleppern“, erklärte Grabe. „Aber das ist erlaubt, denn die Strecke ist zugleich ein durchgängiger Wirtschaftsweg.“Die Landwirte müssten schließlich mit den Traktoren zu ihren Feldern gelangen.
Genannt wurde als weiterer Grund für den schlechten Zustand: „Manchmal unternehmen Privatpersonen Abenteuerfahrten, bei denen die Räder durchdrehen“, sagte Itzke. Grabe meinte: „Motorräder werden dort viel genutzt, was nicht ungefährlich für Radfahrer und Fußgänger ist.“
Auf halber Strecke geht der etwa drei Kilometer lange Weg direkt am Gewerbegebiet in eine mit Matsch und Wasser gefüllte Senke über, die wie ein kleiner Teich aussieht. Grabe vermutete: „Es könnte sein, dass dies mit Baumaßnahmen im Gewerbegebiet
steht.“
Bevor der Weg an der Kreuzung der B 404 zwischen Schlüsbek und Moorsee endet, müssen Wanderer wieder am Rande von matschigen Furchen balancieren. Nach Einschätzung Burckhard Grabes ist der schlechte Zustand des gesamten Weges zwar auch dem nassen Wetter geschuldet. Doch der Regen sei nur zum Teil für die Situation verantwortlich. in Zusammenhang
Keine Richtlinie für Breite und Qualität von Wanderwegen
Grabe berichtete von einem Ereignis vor eineinhalb Jahren. „Ein Radfahrer war gestürzt und ein Rettungswagen, der gekommen war, fuhr sich fest. Ich habe ihn dann mit meinem Schlepper herausgeholt“, so der Wehrführer und Landwirt. „Rettungsdienst oder Feuerwehr haben dort keine Chance zu fahren.“
Das Presseamt der Stadt teilte dazu mit: „Eine Richtlinie für die Breite und Qualität von Wanderwegen gibt es nicht. An den Zustand der Wege in städtischen Parkanlagen werden natürlich andere Anforderungen gestellt als an Wege in der freien Landschaft.“Es heißt weiter: „Alle Wanderwege werden in der Regel so angelegt, dass sie von den Pflegefahrzeugen des Grünflächenamtes ohne Weiteres benutzt werden können.“Das bedeute aber nicht automatisch, dass auch Rettungsdienste und Feuerwehrfahrzeuge diese Wege gleichermaßen befahren könnten.
Der Vorsitzende des Ortsbeirates, Marco Outzen, berichtete, dass er Kontakt zum Grünflächenamt aufgenommen habe, das ebenfalls interessiert daran sei, Ursachen für den miserablen Zustand herauszufinden. „Die Mitarbeiter wollen sich den Weg ansehen und, wenn es die Witterung zulässt, im Frühjahr versuchen, ihn wieder herzustellen.“
Motorräder werden viel genutzt, was nicht ungefährlich für Radfahrer und Fußgänger ist. Hans-Martin Itzke, stellvertretender Vorsitzender des Ortsbeirats