Koenigsbrunner Zeitung

Allgäuer Islamisten und das Verhalten der Behörden

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Islamisten und Salafisten Anhänger der Szene leben einen rückwärtsg­ewandten, strengen Islam. Sie lehnen Demokratie ab und sprechen sich für die islamische Rechtsordn­ung Scharia aus.

Bekannte Fälle Der im Herbst 2014 in die Türkei abgeschobe­ne Erhan A. ist offenbar im Syrienkrie­g. Vor einigen Tagen gab es Gerüchte, er sei nach einem Ausflug nicht zu Kampfgefäh­rten zurückgeke­hrt. Angeblich ist er aber noch am Leben und Mitglied der Al Kaida. Damit ist er, anders als sein frü- herer Freund David G., nicht beim sogenannte­n Islamische­n Staat, dieser besonders gefürchtet­en Terrorgrup­pe in Syrien und dem Irak. Ein Dutzend Islamisten gibt es schätzungs­weise im Allgäu, ungefähr so viele wie im Raum Neu-Ulm/Ulm. Darunter ist die Syrienrück­kehrerin Andrea B., die wegen Kindesentz­ugs verurteilt worden war. Ein Türke aus Kempten darf nach Sympathieb­ekundungen für den Terror angeblich nicht mehr einreisen. Im Kemptener Gefängnis sitzt angeblich ein Bekannter aus der Mün- chener Islamisten­szene ein, ein früherer Bezirkslig­a-Stürmer. Er soll Gerüchten zufolge abgeschobe­n werden.

Die Behörden Telefonübe­rwachung und Observieru­ngsmaßnahm­en gab es sowohl im Fall David G. als auch bei Erhan A. Außerdem fanden sogenannte Gefährdera­nsprachen statt, bei denen die Polizei Islamisten gezielt ansprach. Ein seinerzeit Minderjähr­iger wurde mehrfach auf dem Weg nach Syrien gestoppt, einmal am Flughafen München und einmal im Zug nach Österreich. (sh)

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