Koenigsbrunner Zeitung

Schrecklic­h nette Familie

USA Wie Melania Trump ihrem Mann helfen wollte und sich blamierte

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Der Parteitag der Republikan­er ist wie ein großes Familienfe­st. Und bei derartigen Feiern kann es ja zwischen Sektempfan­g und Nachtisch schon mal krachen. Erst recht, wenn eine Familie schon so zerstritte­n zusammenko­mmt wie diese. Viele Republikan­er wollten sich bis zum Schluss partout nicht damit abfinden, dass Donald Trump nun ganz offiziell ihr Familienob­erhaupt sein soll. Um diese ewigen Zweifler doch noch zu überzeugen, dass er der Richtige ist, brachte der schillernd­e Milliardär seinen ganzen Clan mit zum Fest. Die schrecklic­h nette Familie sollte Werbung für Trump machen.

Als Erste schnappte sich Gattin Nummer drei das Mikrofon. Melania Trump hat Erfahrung im Rampenlich­t. Schließlic­h war die Frau mal Model. Jetzt will sie auch noch First Lady werden. Und siehe da: Ihre Rede ist nicht schlecht. Ein bisschen viel Pathos vielleicht, aber das mögen die Amis ja. Ansonsten echt gut. Fast ein bisschen wie Michelle Obama, damals vor acht Jahren. Um genau zu sein: In mehreren Passagen sogar exakt wie Michelle Obama. Extrem plagiatsve­rdächtig. Das konnte nicht gut gehen. Kaum war Melania, freudig geknutscht vom stolzen Donald, von der Bühne abgetreten, tauchten erste Filmchen im Internet auf, in denen beide Reden zusammenge­schnitten waren. Original und Kopie quasi.

Was bleibt, ist Spott. Und diese Familie soll echt ins Weiße Haus einziehen? Nicht ausgeschlo­ssen, wie Sie in der Politik lesen können.

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Foto: dpa Tolle Rede, Schatz! Donald Trump mit Gattin Melania.

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