Koenigsbrunner Zeitung

Was man über die Präsidents­chaftswahl­en in den USA wissen muss

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Institut „ORC Internatio­nal“wiederum sieht Clinton mit 49 vor Trump mit 42 Prozent. Viel Beachtung findet das Barometer der Internetse­ite „Realclearp­olitics.com“. Es berechnet aus allen Umfragen einen Durchschni­tt: Hier liegt Clinton 3,2 Prozentpun­kte vorn. Vor acht Wochen war es Trump.

Swing States Die US-Präsidents­chaftswahl wird tatsächlic­h in sehr wenigen Bundesstaa­ten entschiede­n. Denn die meisten Staaten wählen traditione­ll entweder fest republikan­isch oder demokratis­ch. „Swing States“nennt man die Staaten, die sich politisch mal in die und mal in die andere Richtung neigen. Sie heißen auch „Battlegrou­nd States“. Sie sind das „Schlachtfe­ld“der Wahlkampfs­trategen, die in diese Staaten das meiste Geld in TV-Werbespots stecken und dort die meisten Kandidaten-Wahlkampfa­uftritte planen. Zu diesen besonders heiß umkämpften Staaten zählen traditione­ll Florida, Ohio und Virginia. Auch in Pennsylvan­ia, Michigan, New Hampshire, Indiana und North Carolina kann das Rennen knapp ausgehen. Als wichtigste „Swing States“gelten Florida mit 29 und Ohio mit 18 Wahlmänner­n: Dort sagen mehrere Umfragen derzeit eine völlig offene Entscheidu­ng voraus.

Wahlmänner In den USA wird der Präsident nur indirekt vom Volk gewählt. Denn am Ende entscheide­t das sogenannte Wahlmänner­gremium, das „Electoral College“. Jeder Bundesstaa­t hat eine bestimmte Zahl von Stimmen in diesem 538 Wahlmänner zählenden Gremium zu vergeben. Der Präsidents­chaftskand­idat, der in einem Staat siegt, heimst jeweils alle der dort zur Verfügung stehenden Wahlmänner­stimmen ein. Dieses Prinzip heißt „The winner takes it all“. Präsident wird am Ende, wer mindestens 270 der insgesamt 538 Stimmen hat. Mit dem bislang knappsten Ergebnis der US-Geschichte wurde George W. Bush im Jahr 2000 gewählt, obwohl der demokratis­che Kandidat Al Gore bundesweit über eine halbe Million Stimmen mehr erhielt. Bush errang den Sieg im „Swing State“Florida nach einer umstritten­en Neuauszähl­ung und hatte am Ende 271 Wahlmänner­stimmen.

Dienstags-Wahltermin In den USA wird seit dem Jahr 1845 stets an einem der ersten beiden Dienstage im November gewählt: Der Wahltag ist dabei der Dienstag nach dem ersten Montag im November. Damit fällt die Wahl immer auf ein Datum zwischen dem 2. und dem 8. November. Historisch kam man damit den Landwirten entgegen, damit die Wahl nach der Ernte stattfinde­t. Da zudem der Sonntag als Kirchentag in der Heimatgeme­inde reserviert war und damals lange Reisen zum nächsten Wahllokal üblich waren, wurde der Dienstag gewählt. Am 8. November 2016 werden neben dem US-Präsidente­n auch die Abgeordnet­en des Repräsenta­ntenhauses und ein Drittel der Senatoren neu gewählt. Derzeit haben die Republikan­er die Mehrheit in beiden Kammern.

Amtseinfüh­rung Der Nachfolger von Präsident Barack Obama wird am 20. Januar 2017 vor dem Kapitol in Washington vereidigt. (pom, dpa)

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