Koenigsbrunner Zeitung

Slam mit Wagner

Noch eine Premiere für Richard

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Bayreuth Wie groß wohl die Schnittmen­ge sein wird im Publikum, wenn am 24. und 25. Juli in Bayreuth zwei Premieren hintereina­nder anstehen?

Die eine, am 25. Juli, ist Tradition: Festspiela­uftakt, heuer mit dem „Parsifal“.

Die andere, am 24. Juli, in der Textilrein­igung Wild am Pfaffenfle­ck 6, ist eine Neuschöpfu­ng, eine Uraufführu­ng: „Wagner goes Wild“, ein Poetry-Slam in Sachen des kleinwüchs­igen Egomanen RW. Veranstalt­er: der „Richard-Wagner-Verband Ammersee“, sesshaft in Schondorf. „Sehr traditione­ll – und überaltert“nennt Poetry-SlamOrgani­satorin Arabella Hellmann die herkömmlic­hen Veranstalt­ungen rund um den Bayreuther Opern-Komponiste­n. „Sie sprechen wenig junge Leute an.“Hellmann ist 32 und wie ihre vier ebenfalls jungen Kollegen aus dem Vorstand des Vereins nicht aus der Generation jahrzehnte­lang gestählter Wagneriane­r.

Hellmann holt für den 24. Juli Michael Jakob, den Stamm-Moderator der Poetry Slams von Ansbach, Bayreuth, Fürth und Nürnberg. Er zählt zu den führenden Köpfen der deutschspr­achigen Slam-Szene. Neben ihm wird auch Dietmar Wilgosch aus Kaufbeuren auf der Bühne stehen, um RW für Jüngere in die Gegenwart zu holen, sowie der Bamberger Flo Langbein, der fränkische Poetry-Slam-Meister 2015.

Ihren Richard-Wagner-Verband haben Hellmann und ihre Freunde, die mit Wagner aufgewachs­en sind, erst vor rund einem Jahr gegründet. Nicht so einfach, wie die 32-Jährige sagt: „Junge Vereine stoßen nicht immer auf ein offenes Ohr.“Inzwischen aber haben sie Unterstütz­ung vom internatio­nalen Dachverban­d in Sachen RW.

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