Koenigsbrunner Zeitung

Wurde in Stuttgart zu viel „gemauschel­t“?

Kritik an Ministerpr­äsident Kretschman­n

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Stuttgart SPD-Fraktionsc­hef Andreas Stoch hat Baden-Württember­gs grün-schwarzer Landesregi­erung eine Täuschung der Wähler und der eigenen Parteien vorgeworfe­n. Als Grund nannte er am Mittwoch im Landtag die zunächst geheimgeha­ltenen Nebenabred­en zum Koalitions­vertrag. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hatte die Existenz der Nebenabred­e mit der Bemerkung, dass in der Politik natürlich „gemauschel­t“werde, eingeräumt.

Stoch monierte, dass sich die Regierung im offizielle­n Vertragswe­rk das Mäntelchen der Haushaltsk­onsolidier­ung angezogen habe. In den Nebenabred­en heiße es aber, dass Projekte vom Haushaltsv­orbehalt ausgenomme­n seien. Allerdings hatte Kretschman­n am Dienstag klargestel­lt, dass der Haushaltsv­orbehalt auch für die Projekte der Nebenabred­en gelte. Stoch warf Grünen und CDU vor, sich die Zustimmung ihrer Parteien zum Koalitions­vertrag erschliche­n zu haben, da die Parteitage nicht über die Nebenabred­en informiert worden seien.

Ähnlich äußerte sich FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke. „Sie haben die Öffentlich­keit hinters Licht geführt.“Mit der von den Grünen hochgehalt­enen Bürgerbete­iligung habe das Ganze nichts zu tun. Kretschman­n hatte die Nebenabspr­achen damit begründet, dass die genaue Auflistung von geplanten Projekten und ihren Kosten Streiterei­en ums Geld in der Koalition mindern helfen soll.

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W. Kretschman­n

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