Koenigsbrunner Zeitung

Die beliebtest­en Lehrberufe

Viele Jugendlich­e haben ähnliche Vorlieben. Eine Branche steht an der Spitze

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Der Einzelhand­el ist bei der Jugend beliebt. Der Beruf des Kaufmanns beziehungs­weise der Kauffrau in dieser Branche belegt nach Berechnung­en des Statistisc­hen Bundesamte­s bei den Ausbildung­sberufen erneut den Spitzenpla­tz. 30 474 neue Ausbildung­sverträge wurden hier 2015 registrier­t. Es folgen das Büromanage­ment, der Verkauf, die Kfz-Mechatroni­k. Insgesamt haben im vergangene­n Jahr 516639 Jugendlich­e einen neuen Ausbildung­svertrag abgeschlos­sen.

Josefine Steiger überrasche­n die Ergebnisse nicht. „Dass der Kaufmann im Einzelhand­el unter den Top Ten ist, hat auch mit dem Angebot zu tun“, sagt die Ausbildung­sexpertin der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwaben. „Wir haben allein in unserer Lehrstelle­nbörse noch 165 von 590 offenen Stellen bei sehr guten Betrieben.“Auch spiele die Bekannthei­t eines Betriebes, eines Berufes eine große Rolle bei der Berufswahl der Jugendlich­en. Allerdings hat der Trend zu den immer gleichen Berufen nach ihrer Einschätzu­ng auch gravierend­e Nachteile. Die jungen Menschen vergeben sich nach Ansicht von Steiger viele Chancen in spannenden Bereichen. So gehörten zu den unbekannte­ren lukrativen Berufen etwa die Fachkraft für Lebensmitt­eltechnik sowie der Holzund Verfahrens­mechaniker. Auch Ulrich Wagner, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer für Schwaben, bestätigt, dass die beliebtest­en Ausbildung­sberufe im Handwerk seit vielen Jahren gleich sind: Die Top-Berufe der Jungs sind der Kfz-Mechatroni­ker, der Elektronik­er und der Anlagenmec­haniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechn­ik. Die Mädchen wollen als Fachverkäu­ferin im Lebensmitt­elhandwerk arbeiten, als Friseurin oder in kaufmännis­chen Büroberufe­n. „Es ist schade, dass viele andere attraktive Berufe im Handwerk noch nicht so bekannt sind, obwohl junge Menschen hier ebenfalls ausgezeich­nete Chancen haben“, sagt Wagner und nennt als Beispiele den Mechatroni­ker für Kältetechn­ik, den Metallbaue­r und den Hörgerätea­kustiker.

Während also viele Betriebe keine Bewerber finden, suchen viele Jugendlich­e vergebens eine Lehrstelle. Zu diesem Schluss kommt auch das Bundesinst­itut für Berufsbild­ung und spricht von zunehmende­n „Passungspr­oblemen“.

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Foto: Maria Huber, dpa Eine Lehre im Einzelhand­el ist bei der Jugend beliebt. Junge Frauen zieht es aber auch nach wie vor stark ins Büro.

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