Besondere Interviews
Comedian Michael Kessler taucht ein in das Leben von vier Prominenten
ZDF, 23.15 Uhr Comedysendungen oder Talkformate gibt es viele im Fernsehen. Sie ähneln sich zumeist ziemlich. Ein ganz bestimmtes Format ragt jedoch heraus, weil es überhaupt nicht in dieses Genre zu passen scheint, denn es kommt sehr ernsthaft daher: Von heute an ist die dritte Staffel der Reihe „Kessler ist...“(23.15 Uhr) im ZDF mit insgesamt vier neuen Folgen zu sehen. Nach Gregor Gysi zum Start folgen Dunja Hayali (28. Juli), Hugo Egon Balder (18. August) und Jürgen Drews (26. August).
„Mein Name ist Michael Kessler. Ich werde eintauchen in das Leben eines Prominenten und ein Interview führen, das es so noch nie gegeben hat.“So fängt die Folge an, die Michael Kessler in den Deutschen Bundestag nach Berlin führt. Dort will er der Frage nachgehen, ob Politik wirklich ein schmutziges Geschäft ist und ob sie die Politiker verbiegt. Keiner von ihnen war bereit, sich auf ein ganz spezielles Interview einzulassen, bei dem der Interviewte sich selbst begegnet – außer Gregor Gysi, der langjährige Fraktionsvorsitzende der Linken.
Nach 25 Minuten kommt der Moment, als Kessler („Switch reloaded“) in einer ziemlich guten Maske als Gregor Gysi erscheint und sich dem echten Mann gegenüber setzt. Später wird der Politiker verraten, dass es ihm schwerfalle, Freizeit gestalten und Stille ertragen zu können. In dem spannenden Zwiegespräch geht es um innere und äußere Brüche, gescheiterte Beziehungen und Harmoniesucht. Zu sehen, wie Gysi während dieses einzigartigen Interviews immer weicher und erstaunter über sich selber wird, ist für den Zuschauer lehrreich und unterhaltsam. Klaus Braeuer, dpa