Der unsterbliche Picasso
Eine große Münchner Ausstellung zeigt Werke des Meisters und seiner Zeitgenossen
Pablo Picasso (1881–1973) prägte mit seinen Werken die Kunst des 20. Jahrhunderts. Wie sehr der Meister seine Kollegen inspirierte, zeigt die Ausstellung „Hommage à Picasso“von 22. Juli bis 18. September im Münchner Künstlerhaus. Sie präsentiert 48 Originalgrafiken von Pablo Picasso, davon 24 Illustrationen zu Honoré de Balzacs Erzählung „Das unbekannte Meisterwerk“(Le Chef-d’oeuvre inconnu), und 71 originalgrafische Arbeiten seiner namhaftesten Zeitgenossen wie Joan Miró, Henry Moore, Andy Warhol, Eduardo Paolozzi oder Niki de Saint Phalle.
Die Huldigung regte der Kunsthistoriker Wieland Schmied, ehemaliger Rektor der Akademie der Bildenden Künste (1988–1993) sowie Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1995–2004), zu Picassos 90. Geburtstag an. Nun steht sie unter Schirmherrschaft von Herzog Franz von Bayern.
Picassos Beschäftigung mit Balzacs berühmter Künstlererzählung geht auf die Anregung des Kunsthändlers und Verlegers Ambroise Vollard selbst zurück. In seiner Erzählung um das Schicksal eines Malers, der nach Vollkommenheit strebt, dessen ideale Zielsetzung sich für ihn selbst aber als unerfüllbar erweist, vermittelt Balzac seinen Lesern die neuen Kunstanschauungen seiner Zeit und seine eigene kunsttheoretische Philosophie. Darüber hinaus ist die Erzählung aber auch eine Liebesgeschichte. Picasso greift mit zwölf Radierungen den Aspekt der Geschichte auf, der für ihn zeitlebens von großer Bedeutung war: Die Beziehung zwischen dem Künstler und seinem Modell. Vor diesem Hintergrund entstand ein Werk, das zu den schönsten der von Picasso illustrierten Bücher gehört.
In dieser umfangreichen Zusammenstellung ist die Ausstellung aus der deutschen Sammlung von Richard H. Mayer, Kunstkontor Bamberg, äußerst selten zu sehen. Gezeigt werden Referenzwerke von fast 70 Künstlern, darunter von Joseph Beuys, Christo, Niki de Saint Phalle, Alfred Hrdlicka, Roy Lichtenstein, Joan Miró, Henry Moore und Andy Warhol. Sie ermöglicht einen faszinierenden Blick auf die Ära Picassos und auf die Kunst des 20./21. Jahrhunderts. Zur Ausstellung wird ein reichhaltiges Kulturprogramm geboten, etwa Flamenco-Abende, das Figurentheater zur Groteske „Picasso l’amororoso“, Literatur- und Chanson-Abende, Kinovorführungen sowie Lithografie-Workshops für Kinder und Erwachsene.
Unter unseren Lesern verlosen wir fünfmal zwei Eintrittskarten für die Ausstellung. Beantworten Sie folgende Frage: Welcher französische Schriftsteller regte Pablo Picasso zu einem Illustrationszyklus an? Schicken Sie eine Mail an: picasso@augsburger-allgemeine.de oder rufen Sie an unter 01379/372705 (50 ct. aus dem Festnetz der Dt. Telekom). Teilnahmeschluss ist Montag, 25. Juli.