Ein Monat China
Domsingknaben starten Tournee
Auf der Website der Augsburger Domsingknaben kann man sich schon mal ein Bild davon machen, wohin die Reise gehen wird. Da sieht man Bilder von Konzerthäusern, die wie aus einem futuristischen Film entsprungen scheinen: avantgardistisch in den Raum ragende, riesenhaft dimensionierte Baukörper aus Beton, Stahl und Glas, entworfen von Architekten, die teilweise zu den berühmtesten ihrer Zunft gehören wie Zaha Hadid, die das Poly Grand Theatre in Nanjing konzipierte. China – auch bei seinen jüngeren Theater- und Konzertbauten scheint es das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein. Und eben hierhin geht die nächste Reise der Augsburger Domsingknaben. An diesem Samstag ist Start, vier Wochen lang, bis 23. August, gibt der Chor quer durch die Volksrepublik reisend ein Konzert nach dem anderen.
Es ist das erste Mal, das die Domsingknaben zu einer großen Tournee nach China aufbrechen. Was die Sänger um Domkapellmeister Reinhard Kammler dabei vor allem mit Stolz erfüllt, ist die Tatsache, dass sie sich selbst gar nicht danach gestreckt hatten. Vielmehr wurden sie angefragt von einer Berliner Agentur, welche die Konzertreise in Zusammenarbeit mit einem Künstlermanagement in Peking organisiert. „Es freut uns natürlich sehr, dass wir als Augsburger Domsingknaben in einem solchen internationalen Maßstab wahrgenommen werden“, sagt Chormanager Josef Paul.
24 Knaben- und 16 Männerstimmen sind mit dabei auf der Tour, die die Megastädte meidet, gleichwohl in Städte mit teils mehrfacher Millionenbevölkerung führt. In ihren 20 Konzerten werden die Domsingknaben ein gemischtes Programm vorstellen, das von der Renaissance bis hin zu Pop-Arrangements reicht. Was in China nicht erklingen, während der Tournee aber sehr wohl im Gepäck mit dabei sein wird, sind die Noten von Bachs h-Moll-Messe. Die will man immer wieder mal proben – im Hinblick auf die Zeit nach der Rückkehr. Dann nämlich steht schon bald ein weiterer Konzerthöhepunkt der Domsingknaben an, das alljährliche Festival „Bach in Rokoko“in Günzburg (23.-25. September), bei dem diesmal Bachs berühmte Messe einen Hauptpunkt des Programms bilden wird.