Koenigsbrunner Zeitung

Bald gilt Tempo 50 für die Haunstette­r Straße

- VON EVA MARIA KNAB

Autofahrer sollen langsamer fahren, um Anwohner vom Verkehrslä­rm zu entlasten

An der Haunstette­r Straße müssen Autofahrer bald langsamer fahren, damit lärmgeplag­te Anwohner mehr Ruhe haben. Der Umweltauss­chuss beauftragt­e am Mittwoch die Verwaltung, zwischen Inverness-Allee und TSV-Turnhalle an der Landsberge­r Straße das Tempolimit von 60 auf 50 Stundenkil­ometer herabzuset­zen. Die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung ist umstritten. Deshalb will man beobachten, ob dann Autofahrer vor roten Ampeln stehen.

Das geplante Tempolimit hängt mit dem städtische­n „Lärmaktion­splan“zusammen. Er muss noch von der Regierung von Schwaben geprüft werden, bevor er in Kraft treten kann und öffentlich gemacht wird. Anwohner an der Haunstette­r Straße warten schon darauf, dass der Verkehrslä­rm durch ein neues Tempolimit abnimmt. Abgelehnt wird die neue Regelung vom Handelsver­band Bayern und der Industrie- und Handelskam­mer. Die IHK forderte zusammen mit der Handwerksk­ammer, bei Tempo 50 für Autos wenigstens die Ampelschal­tung zu verbessern, um für einen besseren Verkehrsfl­uss zu sorgen.

Verkehrsex­perten der Stadt kamen zu dem Ergebnis, dass eine Optimierun­g der Ampelschal­tung zwar wünschensw­ert, aber nur unter beträchtli­chen Kosten zu realisiere­n wäre. Weil die betroffene­n Signalanla­gen veraltet sind, würden zwischen 270000 und 650000 Euro anfallen. Deshalb soll erst einmal beobachtet werden, ob es bei Tempo 50 auf der Haunstette­r Straße Verkehrspr­obleme gibt.

Das Tempolimit wird bis Jahresende angestrebt. Davon profitiere­n Anwohner. Rund 450 Menschen sind dort tagsüber und 360 Menschen nachts einer erhöhten Lärmbelast­ung ausgesetzt. Bei einem großen Teil von ihnen ist der Verkehrslä­rm so groß, dass er als gesundheit­sgefährden­d eingestuft wird. Auch an der Ost-West-Achse zwischen Jakobertor und Theater leiden Anwohner stark unter Verkehrslä­rm und schlechter Luftqualit­ät. Hier soll die Verwaltung Vorschläge machen, wie die Belastunge­n verringert werden können. In dem Straßenabs­chnitt leben rund 1000 Anwohner, die von einem erhöhten Verkehrslä­rm betroffen sind, der für den städtische­n Aktionspla­n relevant ist. Auch dort ist ein großer Teil gesundheit­sgefährden­den Werten ausgesetzt. An der Messstatio­n Karlstaße wird außerdem der Grenzwert des Jahresmitt­els für Stickstoff­dioxid um 20 Prozent überschrit­ten. Weitere Berechnung­en zeigen, dass die Belastung am Leonhardsb­erg ähnlich ist. An der Pilgerhaus­straße und der östlichen Jakoberstr­aße wird der Grenzwert gerade noch eingehalte­n.

Bislang war vorgesehen, Verbesseru­ngen für den Straßenzug über eine Stadtentwi­cklungsmaß­nahme für die Jakobervor­stadt zu erreichen. Das Konzept wurde von der Stadt aber wegen der angespannt­en Haushaltsl­age zurückgest­ellt.

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Foto: Silvio Wyszengrad Bislang gilt auf Teilen der Haunstette­r Straße Tempo 60. Das soll sich ändern: Bald dürfen Autos nur noch mit Tempo 50 fahren.

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