Mit dem Aufsteiger gegen das Ex-Team
Fußball, Bezirksliga Süd Warum für den Schwabegger Trainer Herbert Wiest das Spiel gegen seinen früheren TSV Dinkelscherben eine ganz besondere Partie ist und welche Ziele er in der neuen Saison verfolgt
Schwabegg Mit dem Landkreisderby zwischen dem Aufsteiger SV Schwabegg und dem TSV Dinkelscherben, das gegen 18.30 Uhr angepfiffen wird, beginnt in der Bezirksliga Süd der Fußballer am morgigen Freitagabend die neue Saison. Über dieses Duell und die neue Saison haben wir mit Herbert Wiest, dem Trainer des SV Schwabegg gesprochen. Für ihn ist es ein besonderes Spiel, weil er zusammen mit seinem Co-Trainer Gerhard Holzmann auch schon sechs Jahre den TSV Dinkelscherben gecoacht hat.
Herr Wiest, freuen Sie sich denn schon auf das Derby gegen ihren alten Verein? Wiest: Ja. Ich freue mich schon sehr, denn ich habe noch viele sehr gute Bekannte in Dinkelscherben, wo ich in meiner insgesamt sechsjährigen Tätigkeit zusammen mit Gerhard Holzmann eine sehr gute Zeit hatte. Wir konnten auch schöne Erfolge feiern, wie zum Beispiel den Aufstieg in die damalige Bezirksoberliga.
Welche Erwartungen haben Sie für das erste Spiel? Wiest: Ich bin bekanntlich sehr ehrgeizig. Ich gehe deshalb auch ganz klar mit dem Ziel ins Spiel, es auch zu gewinnen. Mir ist aber klar, dass das eine sehr schwere Aufgabe wird, denn das Spiel ist ein Duell zwischen einem Abstiegskandidaten und ei- nem Aufstiegsfavoriten. Aber ich habe noch nie mit einer anderen Mannschaft gegen Dinkelscherben verloren!
Wie gut kennen Sie die aktuelle Dinkelscherbener Elf? Wiest: Dinkelscherben hat zwar mit dem zum Bayernligisten FC Gundelfingen gewechselten Torjäger Daniel Wiener einen ganz wichtigen Mann verloren, doch im Team steckt noch genügend Qualität. Spieler wie der Ex-Profi Cosmin Uilacan, der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des TSV ist, Peter Jakob oder Dominik Mayr haben schon Klasse. Mein CoTrainer Gerhard Holzmann hat die Dinkelscherbener am Sonntag bei ihrem 4:0-Sieg im Testspiel in Margertshausen beobachtet und war schwer beeindruckt. Margertshausen hatte aus seiner Sicht nicht den Hauch einer Chance!
Kennen Sie auch den neuen Dinkelscherbener Trainer Christian Ludl? Wiest: Ihn kenne ich schon lange und auch sehr gut aus meiner Zeit in Dinkelscherben. Das ist ein sehr gewissenhafter Trainer, der nichts dem Zufall überlässt und mit seinem Team sicher um den Aufstieg mitspielen wird.
Mit welcher Zielsetzung gehen Sie mit Ihrem Team in die Saison? Wiest: Auf uns wartet eine sehr schwere Saison. Wir sind einer der wenigen Vereine in der Bezirksliga, die sich personell nicht verstärken konnten. Mit unserem nur um ein paar junge Spieler ergänzten Kader zählt für uns als Aufsteiger einzig und allein der Klassenerhalt. Nachdem wir vor der vergangenen Saison von der Konkurrenz teilweise als Abstiegskandidat gehandelt wurden und dann am Ende aufgestiegen sind, müssen wir nun im Grunde auf ein zweites Wunder hoffen. Nochmals aufsteigen werden wir sicher nicht, doch ich hoffe, dass wir dem Abstieg irgendwie entkommen. Vielleicht so, wie Darmstadt es in der vergangenen Saison in der Bundesliga geschafft hat.
Wie wollen sie das Ziel Klassenerhalt erreichen? Wiest: Unser Vorteil ist, dass wir keinen Druck haben. Wir sind für viele der Abstiegskandidat Nummer eins und haben insofern nichts zu verlieren. Wir freuen uns auf jedes Bezirksligaspiel, das wir bestreiten dürfen. Wenn wir mannschaftlich geschlossen agieren, haben wir aber eine Chance. Die Mannschaft hat in den letzten zwölf Monaten einen enormen Entwicklungssprung gemacht. Wenn es mit dem Klassenerhalt etwas werden soll, müssen wir auch unsere Heimstärke ausspielen. Der Schlüssel zum Aufstieg war, dass wir zu Hause 33 von 39 möglichen Punkten geholt haben.
Wie ist die personelle Situation beim Saisonauftakt? Wiest: Bis auf den angeschlagenen Christoph Schedler und den beruflich verhinderten Neuzugang Bastian Mayr müssten alle Mann an Bord sein.
Wie machen sich die aus der eigenen Jugend nachgerückten Spieler? Wiest: Einige der jungen Spieler zeigen bereits sehr gute Ansätze und erweitern unsere personellen Möglichkeiten deutlich. Der eine oder andere dürfte auch gegen Dinkelscherben spielen.
Macht sich das Fehlen des pausierenden Joachim Schuster bemerkbar? Wiest: Das tut uns natürlich schon weh, dass ein so routinierter Spieler wie er nicht mehr dabei ist. Das gilt auch für Stefan Dischler, der bislang noch kaum trainiert hat, für die Mannschaft aber noch immer sehr wichtig sein kann.
Wie sind Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden? Wiest: Sie war etwas kurz, doch die Mannschaft hat gut mitgezogen. Die Leistung im letzten Testspiel war in Ordnung. Man hat gemerkt, dass einige Spieler fehlten und andere auf ungewohnten Positionen agierten. Wir haben in der Defensive nur wenig zugelassen. Im Spiel nach vorne waren wir dagegen zu wenig risikobereit.