Nasenhörner in Namibia
Man schreibt deutsch in Namibia. In der Allgemeinen Zeitung, der ältesten Tageszeitung des Wüstenstaates und der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung Afrikas. Heute vor genau hundert Jahren erschien die erste Ausgabe in der damals bereits ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika – noch unter dem Namen Der Kriegsbote. Die Zeiten änderten sich, das Blatt überlebte – und richtet sich mit einer Auflage von im Schnitt 5000 Exemplaren (montags bis freitags) an die etwa 14000 bis 15 000 deutschsprachigen Namibier.
Chefredakteur Stefan Fischer kam 2001 in Namibias Hauptstadt Windhuk; seit 2004 leitet der 46-jährige Cottbuser das Blatt. „Wir sind keine deutsche Zeitung, sondern eine namibische Zeitung in deutscher Sprache“, sagt er gerne. Dass die „AZ“deutsche Wurzeln hat, lässt sich aber nicht verleugnen: Sie berichtet ausgiebig über die Fußball-Bundesliga. Eine der Herausforderungen für die Redakteure sei es, „eine Afrikanisierung ihres Deutschen zu verhindern“, erzählte Fischer vor einem Jahr der Nordwest-Zeitung. „Im Text schleichen sich trotz der Korrektoren schon mal Wortschöpfungen wie ,Nasenhörner‘ anstatt ,Nashörner‘ ein.“
*** Meiser mosert Kennen Sie noch RTL-Talk-Legende Meiser? Die rechnete mal wieder mit dem Fernsehen ab. Hans Meisers bislang letzte Wutrede druckte das Klatschblatt Closer: „Du wirst heute im Fernsehen nur noch ein Star, wenn deine Mutter Alkoholikerin war, dein Vater wegen Diabetes ein Bein verloren hat – und du hast noch Crack konsumiert.“Die Fernsehmacher seien „alles Feiglinge“. Verstehe ich das richtig? Früher war alles besser?