Koenigsbrunner Zeitung

Pläne für städtische Tiefgarage an der Kongressha­lle

- VON STEFAN KROG

Wegen des Eigentümer­streits am Parkhaus will die Stadt eine eigene Lösung präsentier­en. Die Kosten stehen noch nicht fest, aber Schätzunge­n gehen von 20 Millionen Euro aus. Nun muss ein Investor gefunden werden

Die Stadt Augsburg schmiedet Pläne für eine eigene Tiefgarage an der Kongressha­lle. Inzwischen gibt es eine Machbarkei­tsstudie für eine zweistöcki­ge Parkgarage unter der Gögginger Straße, die mindestens 360 Parkplätze haben soll. Die Kongressha­lle wäre somit nicht mehr auf Parkplätze im seit Jahren geschlosse­nen Kongresspa­rkhaus angewiesen. Besucher von Kongressen und Abendveran­staltungen könnten die Halle trockenen Fußes erreichen.

Dass in der Gögginger Straße bald die Bagger anrollen, scheint aber unwahrsche­inlich. Es gibt noch keine Kostenbere­chnung, aber grob geht die Stadt von Baukosten zwischen 55000 und 65000 Euro pro Stellplatz aus – Gesamtkost­en von 20 Millionen Euro wären absehbar.

Dass die Stadt das selbst bezahlen kann, ist angesichts der Finanzlage nicht absehbar, so Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Die Stadt will zunächst abklären, ob Geld aus der Städtebauf­örderung zu haben ist. Denkbar wäre, dass neben Kongressha­llen-Besuchern auch Anwohner des Antonsvier­tels und Pendler, die auf die Tram umsteigen wollen, in der Garage parken. Laut Merkle habe ein Investor bereits Interesse angemeldet. Man werde ausloten, inwieweit Interesse weiterer Investoren bestehe.

In einer favorisier­ten Variante sollen unter der Gögginger Straße 415 Stellplätz­e entstehen. Gerechnet wird mit drei Jahren Bauzeit. Die Linie 1 müsste wohl für ein Dreivierte­ljahr unterbroch­en werden. Zudem würde die etwas verwirrend­e Erschließu­ng des Autohauses Haas und des Baumarktes Mahler verbessert werden. Die Rampen zur und von der Tiefgarage weg würden von der Gögginger Straße aus nach unten oder oben führen.

Allerdings stehen die Überlegung­en, was die Finanzieru­ng betrifft, noch am Anfang. Weil die Stadt noch den Sondertopf der Parkraumrü­cklage hat, soll auf Anregung mehrerer Stadträte geprüft werden, ob die Stadt nicht doch selbst als Bauherr auftritt.

Hintergrun­d der Überlegung­en ist die verfahrene Eigentümer­situation beim Kongresspa­rkhaus. Dort liegt nach wie vor ein großer Stein als Hindernis vor der Einfahrt. Der Großteil des Hauses ist seit 2013 gesperrt. Die Miteigentü­mer Bernhard Spielberge­r und Anton Lotter streiten seit Jahren darüber, ob das Parkhaus abgerissen oder saniert werden soll. Eine Einigung ist offenbar nicht in Sicht. Besucher weichen entweder auf den Parkplatz der Sporthalle aus oder parken in den ohnehin schon zugeparkte­n Straßen des Antonsvier­tels.

Die Zukunft des Parkhauses ist weiter ungewiss. Im Frühjahr stimmte der Stadtrat einer Bebauung zu, die das Parkhaus an seiner jetzigen Stelle belässt und südlich davon eine Wohnbebauu­ng erlaubt. Spielberge­rs Abrissplän­e mit Neubau einer Tiefgarage und Wohnungen sind somit ausgebrems­t.

Spielberge­r kündigte aber bereits an, sich gegen diesen neuen Bebauungsp­lan zu wehren.

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Foto: Anne Wall Das bestehende Parkhaus nahe Hotelturm und Kongressha­lle ist seit Jahren geschlosse­n.

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