Pläne für städtische Tiefgarage an der Kongresshalle
Wegen des Eigentümerstreits am Parkhaus will die Stadt eine eigene Lösung präsentieren. Die Kosten stehen noch nicht fest, aber Schätzungen gehen von 20 Millionen Euro aus. Nun muss ein Investor gefunden werden
Die Stadt Augsburg schmiedet Pläne für eine eigene Tiefgarage an der Kongresshalle. Inzwischen gibt es eine Machbarkeitsstudie für eine zweistöckige Parkgarage unter der Gögginger Straße, die mindestens 360 Parkplätze haben soll. Die Kongresshalle wäre somit nicht mehr auf Parkplätze im seit Jahren geschlossenen Kongressparkhaus angewiesen. Besucher von Kongressen und Abendveranstaltungen könnten die Halle trockenen Fußes erreichen.
Dass in der Gögginger Straße bald die Bagger anrollen, scheint aber unwahrscheinlich. Es gibt noch keine Kostenberechnung, aber grob geht die Stadt von Baukosten zwischen 55000 und 65000 Euro pro Stellplatz aus – Gesamtkosten von 20 Millionen Euro wären absehbar.
Dass die Stadt das selbst bezahlen kann, ist angesichts der Finanzlage nicht absehbar, so Baureferent Gerd Merkle (CSU). Die Stadt will zunächst abklären, ob Geld aus der Städtebauförderung zu haben ist. Denkbar wäre, dass neben Kongresshallen-Besuchern auch Anwohner des Antonsviertels und Pendler, die auf die Tram umsteigen wollen, in der Garage parken. Laut Merkle habe ein Investor bereits Interesse angemeldet. Man werde ausloten, inwieweit Interesse weiterer Investoren bestehe.
In einer favorisierten Variante sollen unter der Gögginger Straße 415 Stellplätze entstehen. Gerechnet wird mit drei Jahren Bauzeit. Die Linie 1 müsste wohl für ein Dreivierteljahr unterbrochen werden. Zudem würde die etwas verwirrende Erschließung des Autohauses Haas und des Baumarktes Mahler verbessert werden. Die Rampen zur und von der Tiefgarage weg würden von der Gögginger Straße aus nach unten oder oben führen.
Allerdings stehen die Überlegungen, was die Finanzierung betrifft, noch am Anfang. Weil die Stadt noch den Sondertopf der Parkraumrücklage hat, soll auf Anregung mehrerer Stadträte geprüft werden, ob die Stadt nicht doch selbst als Bauherr auftritt.
Hintergrund der Überlegungen ist die verfahrene Eigentümersituation beim Kongressparkhaus. Dort liegt nach wie vor ein großer Stein als Hindernis vor der Einfahrt. Der Großteil des Hauses ist seit 2013 gesperrt. Die Miteigentümer Bernhard Spielberger und Anton Lotter streiten seit Jahren darüber, ob das Parkhaus abgerissen oder saniert werden soll. Eine Einigung ist offenbar nicht in Sicht. Besucher weichen entweder auf den Parkplatz der Sporthalle aus oder parken in den ohnehin schon zugeparkten Straßen des Antonsviertels.
Die Zukunft des Parkhauses ist weiter ungewiss. Im Frühjahr stimmte der Stadtrat einer Bebauung zu, die das Parkhaus an seiner jetzigen Stelle belässt und südlich davon eine Wohnbebauung erlaubt. Spielbergers Abrisspläne mit Neubau einer Tiefgarage und Wohnungen sind somit ausgebremst.
Spielberger kündigte aber bereits an, sich gegen diesen neuen Bebauungsplan zu wehren.