Koenigsbrunner Zeitung

Im Test: Blaue Pappe fürs Bike

- VON PITT SCHURIAN

Parkscheib­e für Motorräder

Der Strafzette­l der Kommunalen Verkehrsüb­erwachung für zwei in Schwabmünc­hen geparkte Motorräder ist bestimmt keine Schikane, um Biker zu langsamer Fahrweise anzuhalten oder ihnen gar den Fahrspaß auf der Kreisstraß­e A16 zu verderben. Sie müssen halt nur die – selbst selten genutzten – Auslegunge­n der Straßenver­kehrsordnu­ng samt „Rundschrei­ben der zentralen Bußgeldste­lle“kennen. Und wer bei deren Studium auf keine juristisch­e Ausbildung zurückgrei­fen kann, für den gab es nun ja tolle Ratschläge, wie eine Parkscheib­e am besten am Motorrad zu befestigen sei.

Unsere Redaktion testete zwei der Ideen: Die blaue Pappe vorne am Bike mit Tesa anzukleben, hat sich nicht bewährt. Ist an Sommertage­n zuwenig beständig gegen Hitzeund UV-Licht. Nach dem Selbstvers­uch empfehlen wir breites Montageban­d – am besten in Signalfarb­e. Gibt dem fetzigen Motorrad gleich ein solides Aussehen: Hier fährt ein korrekter Staatsbürg­er. So etwas stimmt Politessen sicher milde.

Unsere erste Wahl ist allerdings eine Parkscheib­e aus Hartplasti­k – da wasserfest. Und – danke für den Tipp – diese wird vorne mit einem Kabelbinde­r festgebund­en. Wie nett flattert doch das Ding im Wind. Und es klackert da am Blech viel interessan­ter als ein röhrendes Auspuffroh­r aus schnöder Serienwerk­statt. Überhaupt wäre das Thema eine Anregung für einen innovative­n Zubehörsho­p der Tuningfreu­nde: Denn wo bitte bleiben die Halterunge­n fürs Reserverad, für Warndreiec­k, gelbe Warnweste, Erste-Hilfe-Kasten und Abschlepps­eil? Motorräder sind doch wie Autos zu sehen. Also dann bitte. Sonst droht noch ein Strafzette­l für einen fehlenden Wagenheber.

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